Panther drehen Rückstand

Samstag, 20. September 2014, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Augsburger Panther bleiben in der neuen Spielzeit ungeschlagen. Nach einem 7:4 Sieg vor 4842 Zuschauern über die Düsseldorfer EG liegen die Mannen von Larry Mitchell nach drei Spieltagen ohne Punktverlust auf Platz zwei in der Tabelle. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt: Zwei Drittel fand man nicht ins Spiel, um dann im letzten Drittel, angeführt von einem überragenden Dan DaSilva das Spiel noch zu drehen.

Viele Strafen zu Beginn
Die komplett antretende Augsburger Mannschaft startete dabei noch Recht ordentlich, was sicherlich auch der ein oder anderen Überzahlgelegenheit geschuldet war. So zum Beispiel in der sechsten Spielminute, als Mike Connolly bei sogar doppelter Überzahl nach schönem Querpass von T.J. Trevelyan ins leere Tor zum 1:0 einschoss. Weitere Überzahlmöglichkeiten von Lamb und Trevelyan fanden aber keinen erfolgreichen Abschluss und so kämpften sich die Düsseldorfer ins Spiel. Und nach einem Fehlpass vom sonst so souveränen Jeff Woywitka im Spielaufbau klaute sich Daniel Kreutzer die Scheibe, legte auf Rob Collins ab, der mit einem präzisen Handgelenksschuss in den Winkel zum 1:1 Ausgleich vollendete (12.). Die Düsseldorfer waren fortan nun eigentlich das tonangebende Team, gefährlicher waren aber zunächst die Augsburger mit ihren Kontern, aber sowohl Brady Lamb, als auch Adrian Grygiel scheiterten bei 3 auf 2 Situationen entweder an Gästekeeper Goepfert oder an der eigenen Zielgenauigkeit.

Düsseldorf wird besser
Bei Augsburg lief ansonsten nicht viel zusammen, viele Fehler und Ungenauigkeiten im Spielaufbau behinderten die eigenen Angriffsversuche im Keim, während die Düsseldorfer relativ einfach in die Augsburger Zone spazierten. Zuerst konnte Chris Mason einen von Davies abgefälschten Schiestel-Schuss gerade noch stoppen, bevor er ihm durch die Beine rutschte, als die Augsburger aber wenig später in doppelter Unterzahl waren (wobei speziell die zweite Strafe mehr als fragwürdig war) klingelte es dann doch. Ähnlich schön herausgespielt wie das 1:0 der Augsburger legte Olimb vor dem Tor quer, wo Martinsen nur noch zum 2:1 einschießen musste (17.). Beim anschließenden 5 gegen 4 musste Mason dann nochmal gegen Collins sein ganzes Können aufbieten, um den Tipp-In nach einem Turnbull-Pass zu entschärfen, doch im Gegenzug konnten die Augsburger dann jubeln. Eigentlich noch in Unterzahl ging DaSilva den weiten Weg, holte sich die Scheibe an der Bande, zog vors Tor und setzte sich gegen sage und schreibe 4 Düsseldorfer durch und schloss im Nachschuss zum 2:2 ab (18.). Dabei glänzten die Herren Mondt, Schiestel und Ebner nicht gerade.

Düsseldorf geht verdient in Führung
Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in das zweite Drittel und wieder war es DaSilva, der für das erste Highlight sorgte, als er mit einem sauberen Check Jonas Noske in die Bande nagelte. Die Panther schienen nun aufzuwachen und wenn Loui Caporusso nicht vor dem leeren Tor noch einen Querpass hätte spielen wollen, wären die Augsburger wohl 3:2 in Führung gegangen. Und wer so fahrlässig mit seinen Chancen umgeht, wird meistens bestraft: Auf der Gegenseite brachte Schiestel mit einem Schuss nach einem Bullygewinn die Düsseldorfer wieder in Führung, Mason war da die Sicht verdeckt. DaSilva hatte nun erneut genug gesehen und beförderte wieder einmal Noske, der einem mittlerweile schon Leid tun konnte, mit einem weiteren harten Check zu Boden, doch spielerisch lief bei den Augsburgern nun nichts mehr. Man hatte sogar noch Glück, dass Turnbull nach Pass von Davies bei einer 2 auf 1 Situation am leeren Tor vorbeischoss, doch in der 32. Spielminute holte Dimitriev dieses Versagen nach: Erst verzog er noch aus bester zentraler Position, aber die zweite Einladung nahm er dankend an erhöhte mit einem Rückhandschlenzer auf 4:2.

Überragender DaSilva
Als die Augsburger dann wenig später erneut nach einer fragwürdigen Entscheidung in Unterzahl spielen mussten, schwante den Fans schon übles. Aber nicht nur, dass die Augsburger die Strafe killten, nein, wieder war es Dan DaSilva, der in Unterzahl nach einem schlechten Wechsel der Düsseldorfer völlig alleine vor Göpfert auftauchte und diesen mit einem schönen Move vernaschte und auf 3:4 verkürzte. Wie auch bei seinem ersten Tor waren die Augsburger da gerade komplett. Und da Chris Mason kurz vor Drittelende noch einen Schlagschuss von Conboy aus bester zentraler Position mit einer dermaßenen Leichtigkeit wegfischte, ging es mit dem 3:4 in das letzte Drittel, wobei die Augsburger hier eigentlich noch gut bedient waren.

Spielanalyse von
Robert Ott



Augsburg dreht das Spiel
Da konnte noch keiner etwas vom furiosen Endspurt der Panther erahnen: In Überzahl stand Ryan Bayda frei vor dem Tor zum Einschuss bereit und wurde in letzter Sekunde regelwidrig daran gehindert, aber im daraus resultierenden 5 gegen 3 Powerplay zappelte der Puck dann doch im Düsseldorfer Netz (43.): Andy Reiss hatte abgezogen und wieder war es Dan DaSilva, der den Puck die letzten Zentimeter über die Linie drückte und damit seinen Hattrick komplett machte. Doch damit nicht genug, DaSilva setzte nach feiner Einzelleistung in der weiterhin folgenden 5 gegen 4 Überzahlsituation den Puck nochmals an den Pfosten, doch in der 48. Spielminute war das Glück dann doch mit den Augsburgern: Bei einem Konter brachte Connolly den Puck scharf vors Tor und vermutlich vom Schlittschuh von Adi Grygiel schlug der Puck dann zur 5:4 Führung der Augsburger ein, ein Tor, welches das Schiedsrichtergespann nach kurzem Studium des Videomaterials berechtigterweise gab. Ab jetzt spielte eigentlich nur noch Augsburg. Der überragende DaSilva fing an der gegnerischen blauen Linie einen Aufbaupass ab, steckt weiter und bei der 2 auf 1 Situation machten Caporusso und Bayda eigentlich alles richtig, abgesehen davon, dass Bayda frei vor dem leeren Tor die Nerven versagten.

Goepfert verletzt
Bei dieser Aktion verletzte sich der Düsseldorfer Goalie leider und so musste Back-Up Lukas Lang ins Tor. Dass die Augsburger sich gerade in der besten Phase des Spiels fanden, half ihm natürlich nicht bei der Eingewöhnung und so saßen die ersten beiden Schüsse dann auch gleich im DEG-Kasten. Beim 6:4 wollte Uvira beim 3 auf 2 eigentlich quer legen, der abgefangene Pass landete aber auf der Kelle von Brett Breitkreuz, der problemlos einstocherte (51.). Wenig später machte Uvira es dann selbst, nachdem Conboy relativ unmotiviert an der blauen Linie den Puck verstoplerte. Den daraus resultierenden Alleingang schob Uvira Lang durch die Beine zum 7:4 (52.) und die Messe war gelesen. Nach einem Check von Schiestel entleerten sich noch ein paar Emotionen und als sich dann Conboy auch noch von Uvira provozieren ließ und daher wegen Unsportlichkeit zum Duschen durfte, war das Spiel eigentlich gelaufen. In letzter Sekunde hätte Grygiel nach schöner Vorarbeit von Carciola sogar noch das achte Tor erzielen können, doch das wäre dem Guten dann wohl wirklich zu viel gewesen.


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