Olympia: Bronze für den Augsburger Hannes Aigner

Mittwoch, 01. August 2012, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Hannes Aigner vom Augsburger Kajakverein gewinnt Bronze. Mit seiner Zeit von 94,92 Sekunden lag er – als Sechster im Finale der besten Zehn gestartet - zunächst auf Platz zwei, ganze 14 Hundertstelsekunden hinter dem Tschechen Vavrinec Hradilek. Von den vier Startern nach ihm fuhr dann nur noch Olympiasieger Daniele Molmenti an dem Augsburger vorbei.

„Die Minuten des Wartens waren schon hart. Man weiß, in den nächsten Minuten entscheidet sich, ob man eine Medaille gewonnen hat, und man hat es selbst nicht mehr in der Hand“, sagte das Augsburger Kajak-Ass, dem bei der Fahrt des letzten Starters Peter Kauzer (SLO) dann doch schon ein Lächeln über das Gesicht huschte: „Als er an Tor drei berührt hatte, war ich dann doch schon optimistisch.“ Dass er nur knapp an Silber vorbeigeschrammt war, beschäftigte ihn auch nach der Siegerehrung nicht wirklich: „Ich freue mich total. Sicher war es knapp zum zweiten Platz. Aber ich habe mein Ziel erreicht und war auch nach meinem Lauf mit mir selbst im Reinen, ein gutes Rennen gefahren zu sein. Und wenn ich Vierter, Fünfter oder auch Sechster geworden wäre, dann wären die anderen halt besser gewesen. So ist der dritte Platz absolut nichts, worüber ich mich ärgern müsste.“

„Nervenaufreibend“ erlebte auch der Kajak-Bundestrainer der Herren Thomas Apel das Warten, bis alle Finalisten im Ziel waren: „Mir ist schon ein Stein vom Herzen gefallen, als wir dann Bronze hatten. Denn obwohl es ein guter Lauf von Hannes war, ist es am Ende ja noch mal eng geworden.“ Auch Chefbundestrainer Michael Trummer äußerte sich erleichtert über die Medaille: „Dass aus der Situation noch ein Bronze geworden ist, ist genial. Ich hatte schon die ganze Zeit gebangt, hoffentlich wird es nicht der vierte Platz.“ Und auch ihn störte nicht der knappe Rückstand auf Silber: „So ein Ding so ’runter zufahren ist aller Ehren wert“, so das Kompliment des Cheftrainers. Ein „klasse Rennen“ bescheinigte ebenfalls DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl dem EM-Dritten von Augsburg: „Man hat gesehen, wie eng es im Kajak der Herren ist. Praktisch sechs Boote können zu den Favoriten gezählt werden. Da kann eine schon eine kleine Welle entscheiden. Für uns war es wichtig, hier in die Medaillen zu fahren. Nun ist die Pflicht erfüllt, jetzt können wir mit der Kür anfangen. “Begeistert zeigte sich schließlich auch DKV-Präsident Thomas Konietzko von der erneuten Vorstellung in des DKV in einer äußerst spannenden Entscheidung: „Das war Kanu-Slalom auf höchstem Niveau. Nuancen haben heute den Unterschied gemacht. Im zweiten Finale die zweite Medaille – nun warten wir auf eine Zugabe im Rennen der Kajak-Frauen.“


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