Niederlage trotz starker Leistung

Samstag, 02. März 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Trotz einer durch drei Drittel durchgehend guter Leistung mussten sich die Augsburger Panther zu Hause vor 4962 Zuschauern mit 2:4 gegen die Adler Mannheim geschlagen geben. Obwohl man die spielbestimmende Mannschaft war, konnte man aus seinen Chancen wenig Kapital schlagen und leistete sich in der Rückwärtsbewegung zu viele individuelle Fehler, die vom Spitzenteam aus Mannheim eiskalt genutzt wurden.

Gutes erstes Drittel wird nicht belohnt
Die Panther erwischten zunächst einen guten Start und in Überzahl hätte fast T.J. Trevelyan, der ein starkes Spiel absolvierte, den Führungstreffer erzielt, aber mit Glück konnte Endras den abgefälschte Brown Schuss parieren und beim daraus resultierende Abpraller verpasste Stephen Werner nur um Zentimeter den Puck, sonst hätte er ins leere Tor einschieben können. Wenig später war es erneut Trevelyan, der sich auf engstem Raum gegen Shawn Belle durchsetzte, was normalerweise nicht gerade seine Stärke ist, im Abschluss aber freistehend vor Endras wieder am deutschen Nationalkeeper scheiterte. Mannheim spielte eigentlich gut mit, aber die besseren Chancen hatten die Augsburger, bis in der 11. Spielminute J.D. Forrest das Laufduell gegen Frank Mauer verlor und der alleine vor Ehelechner auftauchte, aber scheiterte. Besser machte es später Marc El-Sayed, der einen überragenden Pass von Shawn Belle unhaltbar zum 0:1 in die Maschen abfälschte (14.). Direkt im Anschluss musste Ehelechner erneut sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuss aus der Halbdistanz von Yannick Lehoux mit der Fanghand zu entschärfen. Die Augsburger unterdessen vergaben weiterhin Chancen in Person von Boyle, Whitmore und Trevelyan, die entweder am eigenen Unvermögen oder am starken Endras scheiterten. Und als sich alle schon auf die Drittelpause eingestellt hatten, ließ Patrick Ehelechner einen relativ harmlosen Schlenzer von Dennis Reul zum 0:2 passieren, auch noch zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt (20.).

Augsburg läuft weiter Rückstand hinterher Mit dem unglücklichen und definitiv zu hoch ausfallenden Rückstand ging es dann in das zweite Drittel. Und wieder machten die Panther mehr für das Spiel, ohne dabei aber besonders gefährlich zu werden. Die besten Chancen vergaben der junge Max Schäffler, der etwas übereifrig aus spitzem Winkel abschloss, sowie Trabucco und der formschwache Somma. Auf Mannheimer Seite wurde lediglich Magowan gefährlich, seine Direktabnahme aus zentraler Position entschärfte Ehelechner aber stark mit den Beinschienen. Die Augsburger gaben aber nicht auf und folgerichtig gelang ihnen in der 32. Spielminute der verdiente Anschlusstreffer, wenn auch etwas abseitsverdächtig. Dennoch, eine schöne Kombination über Werner und MacArthur schloss T.J. Trevelyan etwas glücklich ab, sein 16. Saisontor. Die Augsburger wollten nun den Ausgleich, die nächste Großchance hatten aber die Adler bei einem Konter, aber Maurer konnte nicht vollende.

Spielanalyse von
Robert Ott



Die Augsburger verzweifelten nun ein bißchen an Dennis Endras, der Chancen von Helms, Schäffler und mit Glück auch von MacArthur zu Nichte machte (Seifert hatte stark vorbereitet und wie der Tipp In von MacArthur nicht den Weg ins Tor fand, ist auch nur schwer begreiflich). Die Mannheimer blieben durch Konter gefährlich, Ullman hatte per Nachschuss die beste Chance, aber Ehelechner parierte. Nach einem kapitalen Fehler von Dennis Reul hatten die Augsburger sogar eine 3 auf 1 Chancen, doch Mario Trabucco agierte zu hektisch und sein Pass kam nicht an. Wenig später hatte Endras dann auch wieder etwas Glück, als nach einem schönen spieleröffnenden Pass von Trevelyan Forrest zunächst den Schuss verzögerte und dann John Zeiler in den Laufweg schoss, der zwar abfälschen, aber nicht Endras überwinden konnte.

Unverdienter Zwei-Tore Rückstand
Und so kam es wie es kommen musste: bei einer eigentlich harmlosen Situation leistete sich Draxinger einen Riesenbock und ließ sich von Seidenberg den Puck abluchsen, der umgehend Ullman einsetzte, der aus Kurzdistanz das 3:1 erzielte (40.). Fortan durfte Draxinger das Spiel nur noch von der Bank verfolgen und Patrick Seifert nahm seinen Part ein. Die Panther waren zu Beginn des letzten Drittels offenbar immer noch etwas geschockt, Ehelechner musste direkt nach Wiederbeginn gegen Ullman parieren und anschließend fand man zunächst keinen Weg, das Mannheimer Abwehrbollwerk in Gefahr zu bringen. Dies änderte sich in der 45. Spielminute, als plötzlich Steffen Tölzer völlig frei zentral vor Endras auftauchte, aber leider bewies, warum er nicht als großer Torjäger gilt und dem ehemaligen Augsburger aus drei Metern in den Bauch schoss. Auch im Powerplay wollte der Anschlusstreffer nicht fallen, auch wenn man das Überzahlspiel gut aufzog, aber ein weiterer durch Zeiler abgefälschter Boyle-Schuss fand wieder nur den Weg knapp am Tor vorbei. Wenig später hatte man sogar Glück, als J.D. Forrest den Puck an der blauen Linie durchrutschen ließ, woraus sich ein Konter für Magowan ergab, der den Alleingang aber schlecht abschloss.

Stürmische Schlussphase
Während auf Mannheimer Seite Kink (nach schönem Solo von Belle) und Glumac, sowie auf Augsburger Seite Whitmore noch kleine Gelegenheiten vergaben, war es dann der in dem Spiel bis dato glücklos gebliebene Sergio Somma, der mit seinem 2:3 Anschlusstreffer eine heiße Schlussphase einläutete. Wieder hatte man vor dem Tor gut gearbeitet und diesmal fand der abgefälschte Schuss (Absender war Patrick Seifert) den Weg ins Tor (56.). Die Panther drückten jetzt auf den Ausgleich: Ryan Thang und Chad Bassen hatten innerhalb von 5 Sekunden zwei hochkarätige Chancen, aber Thangs Drehschuss konnte Endras parieren, bei der Nachschussgelegenheit durch Bassen (das Tor wäre frei gewesen) brachte selbiger den springenden Puck nicht unter Kontrolle. Keine 30 Sekunden später erkämpfte sich Trevelyan den Puck und ging allein auf Endras zu, sein Schuss konnte der Vizemeisterheld von 2010 entschärfen, der Abpraller fiel aber vor die Kelle von MacArthur und Werner, doch beide konnten den Puck nicht ins leere Tor einschieben, da sie entweder um Zentimeter an ihm vorbeifuhren oder durch einen Mannheimer Verteidiger im letzten Moment am Schuss gehindert wurden. Doch auch das schockte die Panther nicht: Im gleichen Wechsel tauchte wieder Trevelyan vor Endras auf, die deutsche Nummer 1 entschärfte aber auch diesen Schuss mit den Beinschonern. Larry Mitchell setzte nun alles auf eine Karte und nahm Ehelechner vom Eis, doch als Werner kurz vor der Mittellinie der Puck von Magowan abgeluchst wurde und dieser auch im letzten Drittel in der letzten Spielminute zum 4:2 ins leere Tor einschoss, war das Spiel gelaufen. Durch die Niederlage schmilzt der Vorsprung auf Platz 11 auf fünf Punkte, was das Spiel am Sonntag in Straubing zu einem richtigen 6-Punkte-Spiel macht.

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