Mike Iggulden, der Pantherstürmer im Interview

Donnerstag, 18. Februar 2016, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Domenico: Heute treffen wir uns in der Geschäftsstelle der Augsburger Panther mit Mike Iggulden, dem kanadischen Stürmer, zum Interview. Hey Mike. Schön, dich heute hier zu haben. Mike: Hallo, freut mich sehr.



Domenico: Lass uns ein bisschen über den Kampf um die Pre – Playoffs sprechen. Die Panther sind eines von sechs Teams, das um die vier Plätze darin kämpft.
Mike: Wir sind jetzt in der entscheidenden Phase der Spielzeit. In der DEL ist es oft so, dass bis zum letzten Spiel um die Platzierungen gerungen wird. Die Liga ist einfach sehr ausgeglichen. Darum wird es bis zum Ende ein spannender Kampf bleiben. In den nächsten drei Spielen sind wir gegen die Top drei, Top vier der Liga am Start, dabei spielen wir zweimal auswärts. Das wird recht hart werden, aber wir als Team glauben an uns und werden alles geben. Ich meine, wenn man sich die Tabelle ansieht, dann können wir mit zwei Siegen schon vom zwölften auf den siebten Rang vorrücken. Das zeigt, wie eng es in der DEL zugeht.

Domenico: Aber die letzten Resultate waren leider nicht so gut für die Panther.
Mike Iggulden: Ja, wir hatten vor der Länderspielpause einige enttäuschende Spiele. Es war aber toll in Mannheim zu gewinnen, es ist immer eine Herausforderung dort zu spielen. Die Punkte haben uns wirklich weiter geholfen. Hoffentlich wird die Pause eine Wohltat sein für jeden, eine Möglichkeit, einmal für ein paar Tage etwas zurückzutreten und sich erholen. Dann kann man etwas abschalten, seine Energie regenerieren. Wir können nicht ändern, was passiert ist, aber wir werden nach vorne schauen. Wir haben müssen noch acht Spiele absolvieren und liegen nur ein paar Punkte zurück. Alles ist noch drin.



Domenico: Lass mich kurz das Thema wechseln. Hast du in Augsburg schon deinen Lieblingsplatz gefunden?
Mike: Klar und zwar so einige. Ich liebe es, mit meiner Familie in der Innenstadt spazieren zu gehen. Wir haben einige gute Restaurants gefunden, besonders die Steakhäuser haben uns sehr gefallen. Augsburg ist ein guter Ort, um gemütlich durch die Stadt zu schlendern und einen Kaffee zu trinken. Es ist einfach, die schönen Plätze, die man mag, zu erreichen. Das hat mich gestört, als ich noch in Köln gespielt habe. Diese Stadt war dafür einfach zu weitläufig. Es war sehr schwierig, irgendwo hin zu kommen. Man musste dafür sehr viel Zeit aufwenden.

Domenico: Du hast schon in vielen verschiedenen Ligen gespielt. Gibt es da deiner Erfahrung nach Unterschiede im Spielstil?
Mike Iggulden: Ja, auf jeden Fall. Jede Liga, in der ich gespielt habe, hatte einen ganz anderen Stil. Das Eishockey war überall auf einem hohen Level, aber es gab immer Unterschiede. In Russland war beispielsweise das individuelle Niveau, die Technik, sehr hoch. Damit meine ich, wie man mit dem Schläger umgeht, wie man gepasst hat. Dafür haben die Spieler vielleicht nicht so hart wie anderswo gearbeitet, aber vom individuellen Niveau war es etwas ganz Besonderes. In Schweden hingegen war jedes Team, von der ersten bis zur vierten Reihe, sehr ausgeglichen besetzt. Dort lag der Fokus vor allem auf der Verteidigungsarbeit. Der Stil in Deutschland wiederum ist sehr mit dem in Nordamerika verwandt. Wie dort wird der Puck viel gechippt, man setzt nach und checkt viel. In der Schweiz war das Spiel von allen Ligen das schnellste. Es ging ständig hin und her, man verzichtete eher auf Checks, die Offensive und die Schnelligkeit waren am wichtigsten. Man passte mehr, machte nicht so viele Chips, und auf dem Feld ging es immer rauf und runter. Das das Gegenteil zu Schweden, wo die Defensive immer mehr im Vordergrund stand. In der Schweiz setzte man viel mehr auf die Offensive.



Domenico: Wie sind deine Pläne, wenn die Karriere beendet ist? Würdest du in Europa bleiben wollen oder kehrst du in deine Heimat zurück?
Mike: Wir leben schon seit einigen Jahren in Florida. Hauptsächlich zwischen den Spielzeiten und in Florida werde ich mich auch niederlassen wenn es einmal mit dem Sport vorbei sein wird.



Domenico: Gestern war der 44. Geburtstag eines großen Eishockeyspielers. Was ist deine Meinung über Jaromir Jagr?
Mike Iggulden: Er ist auf jeden Fall eine Legende. Es ist beeindruckend, wenn man sieht, wie er mit 44 Jahren Eishockey spielt und auf welch hohem Niveau er immer noch ist. Ich habe sogar, als ich in Russland aktiv war, gegen ihn spielen dürfen . Mein Gott, war er stark. Wie er den Puck geführt hat, einfach Wahnsinn. Er hat gegen uns in einem Spiel fünf Punkte gemacht, zwei Tore und drei Assists.
Wenn er nicht für drei Jahre nach Russland gegangen wäre und es die Lockouts in der NHL nicht gegeben hätte, hätte er es vielleicht sogar geschafft, Wayne Gretzky in der ewigen Scorerliste zu überholen. Das ist ziemlich beeindruckend.

Domenico: Welches Nationalteam unterstützt du?
Mike: Ganz klar Kanada. Dort bin ich aufgewachsen, dort sind meine Wurzeln. Darum unterstütze ich immer die Ahornblätter (lacht).

Domenico: Was denkst du über Iserlohn? Manche nennen die Roosters schon „Kanadas C – Nationalteam“?
Mike: (lacht) Das möchte ich lieber nicht kommentieren. Ich weiß nicht, was genau da vor sich geht, darum möchte ich lieber nichts dazu sagen.

Domenico: Vielen Dank für das Gespräch Mike, hat mich sehr gefreut.


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