Knapper Sieg gegen Nürnberg

Mittwoch, 21. November 2012, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Nach der sonntäglichen Derby-Schlappe in München, die um einiges zu hoch ausfiel, rehabilitierten sich die Augsburger Panther gestern beim Sieg im kleinen Derby gegen die Nürnberg Ice Tigers. In einem nicht unbedingt hochklassigen, aber dafür spannenden Spiel siegten die Augsburger vor 3111 Zuschauern mit 3:2.

Ungünstiger Start
Doch wie zuletzt auch gegen Düsseldorf musste man erst einmal einem Rückstand hinterherrennen: Nach einem scharfen Querpass aus der Ecke (vorher hatten die Augsburger Stürmer ihre Defensivaufgaben etwas vernachlässigt) prallte der Puck im Getümmel vor dem Tor wohl an den Schlittschuh von Daryl Boyle und von dort aus unglücklich ins eigene Netz (4.). Doch die Panther ließen sich davon nicht beeindrucken und spulten ihr aggressives und laufintensives Spiel herunter. Eine erste daraus resultierende Chance vergab Trabucco, der einen Direktschuss aus zentraler Position knapp über den Winkel knallte. Wenig später durften sich die Augsburger in Überzahl versuchen, nach einem nicht unbedingt unfairen Check von Yasin Ehliz verletzte sich Michael Bakos leicht (er konnte später weitermachen) und blutete. Laut DEL-Regeln eine automatische Spieldauer. In Überzahl wurde es immer dann gefährlich, wenn Daryl Boyle den Hammer auspackte, doch Weiman blieb zunächst Sieger.

Spielanalyse von
Robert Ott



Und falls er doch geschlagen war, sprangen seine Mitspieler ein, so auch als Trevelyans Nachschuss in letzter Sekunde von einem Feldspieler geblockt wurde. Nachdem sich auch die Augsburger eine Strafe leisteten und Roloff zudem unnötig den Puck vertändelte, kamen die Nürnberger in Form vom Ex-Augsburger Connor James zu ihrer ersten richtigen Möglichkeit, aber bei der 2 auf 1 Situation entschärfte Ehelechner den Schuss vom ehemaligen Publikumsliebling. Bei einer weiteren 2 auf 1 Situation der Nürnberger versprang anschließend Chouinard der Puck, Ryan Thang angelte sich die Scheibe und setzte mit einem starken Pass Trevelyan in Szene, der beim daraus entstehenden Alleingang eigentlich alles richtig machte, den Puck aber am geschlagenen Weiman nicht vorbeibrachte, doch der mitgelaufenen Stephen Werner netzte den freiliegenden Puck zum Ausgleich ein (13.). Die Teams neutralisierten sich nun gegenseitig, wobei die Augsburger die aktivere Mannschaft blieben und daher in Form von Peter MacArthur, der nach guter Vorarbeit von Nick Ross aus bester Position noch die letzte Chance in diesem Drittel vergab, als sein Direktschuss aus frontaler Position über das Tor ging.

Weiman mit Fehler an alter Wirkungsstätte
Das zweite Drittel begann mit einer guten Chance vom starken Connor James, der bei einer 3 auf 2 Situation geschickt verzögerte, abschließend aber die freie Schussbahn nicht nutzen konnte, da er am gut aufgelegten Patrick Ehelechner scheiterte. Etwas turbulent wurde es dann in der 27. Spielminute: Zuerst fingen die Nürnberger in letzter Sekunde einen schönen Pass von Trevelyan auf den einschussbereiten Werner ab, den daraus resultierenden Konter konnte Rob Brown zu Nichte machen, indem er den Schuss blockte.

Sofort konterten die Augsburger wieder per 3 auf 2, doch ein Missverständnis zwischen Werner und Trevelyan führte gleich zum nächsten Konter der Nürnberger, bei dem schlussendlich Rob Leask frei vor dem AEV Gehäuse auftauchte, aber bewies, dass er auch in hohem Alter nicht mehr zum Torjäger wird und an Patrick Ehelechner scheiterte. Nach dieser „Riverhockey“-Einlage beruhigte sich das Spiel wieder etwas, bis in der 33. Spielminute Zeiler und Trabucco den Nachschuss freistehend vor dem Tor verpassten, Peter Flache hatte abgezogen. Die einzige potentielle Nürnberger Chance machte Jason Jaspers mit einem schlechten Pass selbst zu Nichte. Wenig später musste Marco Nowak wegen hohen Stocks für zwei Minuten auf die Strafbank und die Panther nutzten diese Chance in einem engen Spiel: Nachdem der erste Versuch noch knapp am Tor vorbeiging, machte es Daryl Boyle im zweiten Anlauf besser und jagte den Puck durch die Beine von Tyler Weiman, der hier nicht unbedingt eine günstige Figur machte. Da Michi Bakos wenig später die einzige noch erwähnenswerte Chance vergab, ging es mit dem 2:1 Zwischenstand in das letzte Drittel.

Starker Thang krönt Leistung
Die Panther begannen in Unterzahl, spielten dies aber gewohnt stark und ließen erst einmal nichts anbrennen. Kaum waren die Augsburger komplett, drängten sie auf die Entscheidung. In einer minutenlangen Drangphase fanden mehrere Schüsse nur knapp nicht das Ziel (Somma, Boyle, MacArthur), schlussendlich wussten sich die Nürnberger allerdings nur noch mit einem Foul zu helfen. Nachdem sich während des Spiels Trevelyan und Werner verletzt hatten und ausgeschieden waren, mussten Bassen, Helms und Zeiler im Powerplay ran. Die zusammengewürfelte Formation tat sich etwas schwer, hatte allerdings durch Helms eine gute Chance, aber Weiman hatte andere Pläne. Auch bei 5 gegen 3 konnten die Panther nicht das erlösende 3:1 erzielen, so musste auf der Gegenseite Ehelechner bei einem Direktschuss von Reimer retten. Zehn Minuten vor Schluss dann aber die Vorentscheidung. Peter Flache brachte die Scheibe mit Tempo ins Drittel, wurde an der Bande allerdings (ungeahndet) gehalten, Kyle Helms angelte sich den Puck und setzte mit einem starken Querpass Ryan Thang ein, der aus spitzem Winkel ins leere Tor einschoss und damit seine starke Leistung krönte. Wenig später hätten die Panther sogar beinahe erhöht, doch Weiman war mittlerweile warm und entschärfte die Schüsse von Trabucco und Ross in starker Manier.

Als die Nürnberger schon tot geglaubt waren, kamen sie nach einem Stellungsfehler vom ansonsten starken Bakos noch einmal auf 2:3 heran, Connor James war der Nutznießer und verwandelte den Alleingang sicher (54.). Zunächst spielten die Panther das Ergebnis noch relativ sicher herunter (auch ein Powerplay der Nürnberger war kaum gefährlich), als die Ice Tigers aber Weiman vom Eis holten und mit sechs Feldspielern agierten brannte es nochmals. Doch einmal konnte Ehelechner mit einem Wahnsinnssave mit den Beinen den Nachschuss entschärfen, wenig später verpasste Stastny freistehend vor dem Tor den Tipp In, so dass es schlussendlich beim 3:2 Sieg blieb, der auf die gesamte Spieldauer gesehen verdient war, wenn das Ergebnis sicher aber auch anders herum hätte sein können. Dass eine Powerplay-Tor machte eben den Unterschied.


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