Keine Chance gegen Nürnberg

Freitag, 27. September 2013, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Ice Tigers zeigten dabei über 60 Minuten, warum sie in der Tabelle ganz vorne stehen und hatten mit dem Ex-Augsburger Connor James den überragenden Mann auf ihrer Seite.

Die Augsburger kämpften zwar aufopferungsvoll, viele individuellen Fehler aber gerade in der Defensive ließen jegliche Hoffnung auf einen Punktgewinn schnell schwinden.

Nürnberg stellt die Weichen schnell auf Sieg
Nachdem die erste gute Chance des Spiels an die Augsburger ging, Brian Roloff bei der 2 auf 1 Gelegenheit aber viel zu unentschlossen und mit wenig Vehemenz die gute Schusschance vergab, spielte fortan erst einmal nur Nürnberg. Begünstigt durch ein Powerplay gingen die Ice Tigers dann auch folgerichtig in Führung, nachdem Yasin Ehliz einen Handgelenksschuss von Fredrik Eriksson unhaltbar abfälschte (3.). In den nächsten Minuten musste Patrick Ehelechner im AEV-Gehäuse dann Schwerstarbeit verrichten, viele verdeckte Schüsse und wenig Hilfe seiner Verteidiger bei den Rebounds meisterte er aber ebenso, wie einen Schlagschuss von Steven Reinprecht, den er sicher mit der Fanghand entschärfte.

Nach 10 Minuten wären die Augsburger dann fast zum Ausgleich gekommen, als Tyler Weiman im Gästetor bei einem Ausflug von den Augsburger Jungspunden Max Schäffler und Sebastian Uvira unter Druck gesetzt wurde und den Puck schließlich Andy Reiss auf die Kelle legte, der direkt aufs verlassene Tor abzog, leider aber nur den Pfosten traf.


In der Folge hätten Connor James per Bauerntrick, Leonhard Pföderl nach einem Fehlpass und anschließend schwachem Zweikampfverhalten von AEV-Kapitän Daryl Boyle per Handgelenksschuss und Yan Stastny frei vor dem Tor erhöhen können, doch jedes Mal war Ehelechner zur Stelle und hielt sein Team im Spiel. In der 16. Spielminute war er aber machtlos, als Kaufmann bei einem 2 auf 1 Konter Connor James bediente, dessen Direktschuss zwar am Kasten vorbei ging, aber von der Band wieder zurück auf die Kelle von Kaufmann sprang, der zum 2:0 ins leere Tor einschob. In eigener Überzahl schafften es dann Andy Reiss und Rob Brown mit zwei Leichtsinnsfehlern fast noch das 0:3 zu verschulden, aber Ehelechner parierte den Alleingang von James, so dass es mit einem verdienten 0:2 in die erste Pause ging.

Nürnberg hat immer die passende Antwort parat
Im zweiten Drittel starteten die Augsburger in Überzahl, brachten aber zuerst nicht viel zu Stande. Als die Nürnberger gerade komplett waren klingelte es aber erstmals hinter Tyler Weiman. Nach einem schönen Querpass von Rob Brown musste T.J. Trevelyan wirklich nur noch ins leere Tor einschieben, vielleicht der beste Angriff des Abends der Augsburger (22.). Nachdem Ehelechner kurz darauf wieder in höchster Not gegen Stastny retten musste, hätte Ciernik im Gegenzug sogar fast zum Ausgleich getroffen, aber sowohl einen abgefälschten Brown Schuss (mit Glück), als auch einen Direktschuss zentral vor dem Tor (mit Geschick) entschärfte Weiman im Gästetor.

Obwohl der AEV nun etwas agiler wurde, blieben die Leichtsinnsfehler dennoch vorhanden. Nach einem eigentlich gewonnen Bully im Nürnberger Drittel schalteten die Nürnberger viel schneller, die Augsburger Verteidigung war völlig außer Position und Ryan Caldwell, der ein starkes Spiel machte, setzte mit gutem Auge von der Blauen Yan Stastny ein, der aus kürzester Distanz zum 3:1 einschoss (27.).

Die Augsburger, die im Vergleich zu den Nürnbergern etwas kraftlos und wenig spritzig wirkten, kämpften aber weiter. Unter Mithilfe von Evan Kaufmann, der lieber den Gegner provozierte, als seinen Backcheck zu fahren, kam Brian Roloff mutterseelenallein vor dem Nürnberger Kasten zum Abschluss, doch zum zweiten Mal an diesem Abend sollte das Aluminium für Tyler Weiman retten. Besser machte es dagegen John Zeiler: Nachdem Connor Morrison aus dem Bullykreis abzog, hielt er einfach den Schläger in den Handgelenksschuss und fälschte zum 2:3 ab (29.). Nun hatten die Augsburger die beste Phase ihres Spiels, dabei vergab Rob Brown die beste Chance zum Ausgleich, als er nach einem Querpass den Puck nicht mehr hoch genug platzieren und Weiman somit klären konnte.

In mitten von diesem Schwung dann das viel geliebte Power Break… Und so verloren die Augsburger wieder etwas ihren Rhythmus, und als Michael Bakos wenig später nicht nah genug an seinem Gegenspieler war, hätte Steven Reinprecht fast in identischer Art wie das 1:3 zum nächsten Nürnberger Tor eingeschossen, schoss jedoch über das Tor.

Andy Reiss sorgt für Highlight

Ganz so großzügig war Evan Kaufmann aber nicht. Nachdem Michael Bakos ein Laufduell gegen den schnellen Connor James verlor und vor dem Tor ein weiterer Augsburger Kaufmann nicht am Schuss hindern konnte, stand es 2:4 (33.). Und als dann in der 38. Spielminute der unfassbar schnelle Connor James wieder Michi Bakos stehen ließ und anschließend noch Patrick Ehelechner vernaschte und zum 5:2 einschoss, war das Spiel nahezu entschieden. Die Augsburger steckten auch im letzten Drittel nach wie vor nicht auf und gaben alles, so richtig gefährlich sollte es aber nie werden. Im Gegenteil, nach einem Stellungsfehler von Brown konnte Kaufmann völlig alleine von der Mittellinie auf Ehelechner zulaufen, mit einer starken Parade verhinderte Ehelechner aber den Hattrick des Nürnbergers.

Nach einer Energieleistung des jungen Sebastian Uvira, der zwar immer wieder für kleine gedankliche Aussetzer gut ist, aber auch immer wieder positive Akzente setzte, konnten sich die Nürnberger in Person von Steven Rupprich nur noch helfen, indem sie im Torraum die Hand zur Hilfe nahmen, so dass es folgerichtig Penalty gab. Verteidiger Andy Reiss lief an und vernaschte Nürnbergs Torhüter Weiman per Spin-O-Rama in sehenswerter Manier. Weiman, der sich wohl nicht gerne so verladen lässt, protestierte zwar beim Schiedsrichter, das Tor jedoch zählte (zu Recht). Anschließend spielten die Nürnberger das Spiel aber clever nach Hause und den Augsburgern ging die Kraft aus.

Boyle (aus freier Schussposition aus dem Bullykreis) und Connolly (per Tipp In) hatten noch die besten Chancen zu verkürzen, keiner der beiden brachte die Hartgummischeibe jedoch aufs Tor. Auf der Gegenseite verhinderte Ehelechner zum wiederholten Male, dass Kaufmann zu seinem Hattrick kam, als er bei einem schön herausgespielte 3 auf 2 in letzter Sekunde rettete. Als die Augsburger zu Gunsten eines sechsten Feldspielers Ehelechner vom Eis nahmen, traf Patrick Reimer exakt 0,3 Sekunden vor Spielende zum 6:3, was schlussendlich auch ein gerechtes Ergebnis war.


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