Kampfsieg gegen die Eisbären

Montag, 18. Februar 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Riesenjubel im Curt-Frenzel-Stadion. 3885 Zuschauern konnten sich mit der Mannschaft um Coach Larry Mitchell über drei überaus wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze freuen. Mit 3:2 schickte man den deutschen Serienmeister aus Berlin nach Hause, dabei hielten die Augsburger mit viel Kampf und Körpereinsatz gegen die spielerische Überlegenheit aus Berlin mit und konnten den Vorsprung auf den kritischen Platz 11 auf sechs Punkte ausbauen.

Frühe Führung
Mit viel Tempo starteten die Hausherren in das Spiel, einige krachende Checks ließen die Berliner gleich erkennen, dass heute keine Punkte in Augsburg verschenkt werden. Und während Werner und Thang bei der ersten 2 auf 1 Gelegenheit noch nicht jubeln konnten, machten es wenig später Peter Flache und Chad Bassen besser: Ein guter Querpass von Flache, Bassen verzögerte, eventuell sogar etwas zu lange, aber konnte dann dennoch Rob Zepp im Gästetor überwinden und es stand 1:0 (6.). Auf der Gegenseite durfte auch der starke Patrick Ehelechner sein Können beweisen, Rankel aus kurzer Distanz und Caldwell von der blauen Linie scheiterten aber ebenso, wie Constantin Braun, der nach gewonnenem Bully zentral und völlig frei abziehen durfte. Die Eisbären übernahmen zu Drittelmitte hin immer mehr das Spiel, die Augsburger hatten lediglich in Form von John Zeiler einen Entlastungsangriff, der Katic ganz schlecht aussehen ließ, aber anschließend an Zepp scheiterte.

Spielanalyse von
Robert Ott



Auch der ehemalige Augsburger Barry Tallackson durfte sich an Ehelechner versuchen und tauchte frei vor dem Augsburger Gehäuse auf, scheiterte aber. Nach ca. 12 Minuten fingen sich die Augsburger aber wieder und kamen durch MacArthur aus kurzer Distanz, aber leider zu spitzem Winkel (nach einem Katastrophenpass von Julian Talbot) und Thang per Alleingang (nach einem Fehler von Busch in der Augsburger Zone) zu weiteren Chancen, die sie aber nicht verwerten konnten, so dass es beim 1:0 blieb.

Olver bringt Berlin auf die Verliererstraße
Schwungvoll weiter ging es auch im zweiten Drittel. Somma auf Augsburger Seite und Busch für die Berliner fanden aber weiterhin ihre Meister in beiden Torhütern. Und als dann Patrick Ehelechner doch einmal geschlagen war, schaffte es Julian Talbot, das leere Tor nicht zu treffen. Die Berliner machten mächtig Dampf, dann bewies aber ein weiterer Ex-Augsburger, Darin Olver, seinem Team einen Bärendienst, als er sich in einem Zweikampf mit John Zeiler eine Matchstrafe einhandelte. Dies war allerdings eine harte Entscheidung. Und in der fünf minütigen Überzahl schlugen die Augsburger das zweite Mal zu. Einen ungenauen Querpass von Forrest konnte MacArthur erst noch schlecht verarbeiten, aber der Puck fand glücklicherweise den Weg zurück auf seine Kelle und im zweiten Anlauf machte er es besser und setzte mit einem Querpass Stephen Werner ein, der mit einem gezielten Handgelenksschuss über die Schulter von Zepp das 2:0 erzielte (29.). Fast hätten die Berliner aber wenig später in Unterzahl den Anschluss geschafft, doch Matt Foy versuchte völlig frei vor dem Tor mit einem Querpass zu zaubern, eine Entscheidung die sein Trainer beim Stand von 2:0 vermutlich weniger nachvollziehen konnte und die auch bestraft wurde, denn der Pass landete im Nichts.

Berlin macht Druck, Augsburg trifft
Viel mehr als ein richtig guter Check von Derek Whitmore an Frank Hördler passierte in Überzahl allerdings nicht mehr, aber in der 34. Spielminute hatte Trevelyan das 3:0 auf der Kelle, doch er traf den springenden Puck vor dem leeren Tor nicht, nachdem die Berliner Verteidigung einmal mehr etwas arrogant den Puck vertändelt hatte. Anschließend eine weitere Drangphase der Berliner, doch die Augsburger hatten an diesem Abend auch das nötige Scheibenglück: James Arniel scheiterte aus zentraler Schussposition am Gestänge, Tallackson stocherte den Puck im Nachschuss am Tor vorbei und Andre Rankel fand erneut seinen Meister in Patrick Ehelechners Fanghand. Larry Mitchell nahm eine Auszeit, um die Berliner Druckphase zu beenden und das funktionierte auch. Und als man sich gerade etwas aus der Umklammerung befreien konnte, konnte man auch gleichzeitig schon wieder jubeln. J.D. Forrest wollte den Puck vors Tor bringen, von wo er von einem Schlittschuh eines Berliner ins eigene Tor zum 3:0 abgefälscht wurde (39.), eine Führung, die zu diesem Zeitpunkt definitiv zu hoch ausfiel. Bevor es aber in die Pause ging, verkürzten die Berliner auf 3:1. In doppelter Überzahl ließ der ansonsten überragende Ehelechner einen Schuss von Rankel passieren (40.).

Spannende Schlussminuten
Der allgemein erwartete Berliner Sturmlauf fiel zu Beginn des letzten Drittels erst einmal aus. Arniel hatte zwar zwei Schusschancen in Überzahl, vergab diese aber ebenso, wie Matt Foy wenig später frei vor Ehelechner. In der 46. Spielminute dann eine weitere Glanztat von Ehelechner, der mit den Beinschonern nach einem Querpass gegen Rankel klärte. Auch bei mehreren kleineren Chancen blieb Ehelechner Sieger (Hördler, Baxmann) und generell konnte man schon ein wenig enttäuscht sein, wie wenig den Berliner gegen die kompakt stehende Augsburger Abwehr einfiel. Aber 5 Minuten vor Schluss ging noch ein Ruck durch das Eisbären Team, eingeleitet durch einen Hammer von Constantin Braun, der glücklicherweise vom Gestänge wieder ins Spiel sprang. Doch kurze Zeit später konnte das Zittern beginnen, nach verlorenem Bully verlor die Augsburger Verteidigung völlig den Überblick und Julian Talbot fand sich komplett verlassen vor Ehelechner wieder, wurde von Tallackson mustergültig eingesetzt und überwand Ehelechner mit der Rückhand zum 2:3 (56.). Nach einem riesigen Bock von J.D. Forrest an der Mittellinie hatten die Berliner in Form von Busch und Locke den Ausgleich bei einer 2 auf 1 Situation auf der Kelle, der Puck schlug aber Millimeter neben dem Augsburger Gehäuse ein. Und nachdem der erste ehemalige Augsburger in Form von Darin Olver seinem alten Team mit einer dummen Strafe unter die Arme Griff, wollte Barry Tallackson dem wohl in nichts nachstehen und kassierte 3 Minuten vor Schluss eine Zweiminutenstrafe. Die Augsburger konnten daraus aber kein Kapital schlagen, obwohl in einer tumultartigen Szene der Puck mehrere Sekunden lang völlig frei vor dem leeren Tor lag und die Berliner sich nur durch ein Foul retten konnten, was merkwürdigerweise nicht geahndet wurde. So wurde es die letzten 90 Sekunden nochmals richtig spannend und 45 Sekunden vor Schluss konnte Stephen Werner bei einem Gedränge vor dem Augsburger Tor gerade noch mit einem Foul den Ausgleich verhindern. Aber die letzten Sekunden in 4 gegen 6 Unterzahl brachten die Panther dann doch über die Runden, so dass der Jubel schlussendlich keine Grenzen kannte.


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