Heimsieg der Panther gegen Berlin

Montag, 03. Dezember 2012, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

4103 Zuschauer im gut gefüllten Curt-Frenzel-Stadion konnten am Sonntag einen Heimsieg der Augsburger Panther gegen den amtierenden Meister aus Berlin feiern. Mit 3:2 bezwangen die Mannen um Coach Larry Mitchell die Eisbären und drehten dabei im letzten Drittel sogar noch das Spiel. Einziger Wehrmutstropfen könnte eine weitere schwere Verletzung sein, die der bis dahin sehr stark spielende Neuzugang Derek Whitmore im letzten Drittel erlitt.

Augsburg mit Chancenplus
Die Berliner kamen sofort mit Druck aus der Kabine und man konnte relativ schnell erkennen, wer die spielerisch bessere Mannschaft ist. Nichts desto trotz erspielten sich die Berliner aus der Feldüberlegenheit erst einmal keine Chancen, auf der anderen Seite hatten die Augsburger zwar etwas Probleme, ins Drittel der Berliner zu kommen, wenn, dann wurde es aber sofort gefährlich: Nach einem Stellungsfehler in der Verteidigung überlief Brian Roloff Laurin Braun, scheiterte aber noch an Sebastian Elwing, der anstelle von Rob Zepp das Tor hütete. In der 11. Spielminute war er aber geschlagen: Rob Brown setzte sich an der Mittellinie stark durch, so dass Derek Whitmore mit hoher Geschwindigkeit ins Drittel der Bären kurvte, kurz wieder auf Brown zurücklegte, der freie Bahn hatte und die Scheibe überlegt zum 1:0 in die Maschen setzte. Wenig später wurde es dann zum ersten Mal gefährlich vor dem Augsburger Gehäuse: Nach einem Wechselfehler der Augsburger hatten die Berliner eine 2 auf 1 Gelegenheit, waren aber zu verspielt.

Spielanalyse von
Robert Ott



Michi Bakos musste dennoch mit unfairen Mitteln nachhelfen, so dass die Panther sich in Unterzahl wiederfanden. Doch außer einem Nachschuss vor Olver sprang nicht viel dabei raus, auch wenn die Berliner die meiste Zeit im Augsburger Drittel agierten. Auf der Gegenseite hätte John Zeiler bei einem Konter fast das 2:0 erzielt, nach schöner Vorarbeit von hinter dem Tor von Peter MacArthur versprang allerdings der Puck. Aufregung dann in der 15. Spielminute. Nach einem hohen Stock von NHL Star Danny Briere verletzte sich MacArthur, Briere kam mit lediglich zwei Minuten davon. Im daraus resultierenden Powerplay hatte wieder Zeiler die große Chance zu erhöhen, nach starker Vorarbeit vom in den letzten Spielen auffälligen Helms, scheiterte er aber aus kürzester Distanz an Elwing. Kurz vor Drittelende hätte es dann Unentschieden stehen müssen, aber Patrick Ehelechner verneinte mit zwei Weltklasse Paraden innerhalb weniger Sekunden sowohl Briere aus auch Rankel den Torerfolg, als er nach einem Querpass im letzten Moment noch den Schoner ausfahren konnte.

Starker Ehelechner ist zweimal machtlos
Auch im zweiten Drittel sahen die Fans ein intensives Spiel, die erste große Chance hatten die Augsburger: Nach einem Schuss von Nick Ross fälschte Zeiler ab, so dass der Puck durch die Beine von Elwing trudelte, leider aber auch Zentimeter am Tor vorbei. Besser machten es die Berliner auf der Gegenseite. Bei einer 2 auf 1 Situation legte Rankel auf Briere ab, der den Ausgleich erzielte, wobei Ehelechner auch diesen Schuss fast noch entschärfte (26.). Die Panther zeigten sich aber wenig beeindruckt und nach einem Fehler in der Berliner Verteidigung tauchte plötzlich Sergio Somma frei vor Elwing auf, knallte den Puck aber an die Latte. Die Eisbären fingen nun an, die spielerische Überlegenheit zumindest in ein paar Chancen (Olver, T.J. Mulock) umzuwandeln, scheiterten aber immer wieder am stark haltenden Ehelechner. Auf der Gegenseite hatte Peter Flache die Riesenchance zur Führung, als er gerade von der Strafbank kam und alleine auf Elwing zulief. Sein Versuch, Elwing zu tunneln, klappte allerdings nicht, dennoch lag der Puck frei im Torraum, was der Schiedsrichter leider übersah und abpfiff. In der 35. Spielminute war Elwing dann zwar geschlagen, aber Sergio Somma wurde nach einem Querpass von Roloff in letzter Sekunde am Einschuss ins leere Tor gehindert. Kurioses dann in der 35. Spielminute. Peter Flache hatte zwar den Schläger an Laurin Brauns Füßen, dieser aber ließ sich arg theatralisch fallen, so dass er mit Flache zusammen in die Kühlbox durfte (Flache wegen Beinstellen, Braun wegen Unsportlichkeit). Da Ryan Thang aber auch nicht seine Klappe halten konnte, durfte er ebenfalls wegen Unsportlichkeit vom Eis, so dass die Berliner sich im Powerplay wiederfanden. Und nun bestraften sie die Augsburger. Zuerst konnte Ehelechner noch zweimal sehr stark gegen Tallackson und Talbot retten, nach einem schönen Pass von Constantin Braun war er aber machtlos, als wiederum Talbot völlig frei per Tipp In das 2:1 für die Berliner markierte, gespielt waren zu diesem Zeitpunkt gute 36 Minuten und mit diesem Ergebnis ging es auch ins letzte Drittel.

Panther drehen das Spiel
Doch es dauerte nicht lange, bis die Pantherfans wieder jubeln konnten. Nachdem Flache und Helms nach einem Seifert Schlagschuss, bei dem Elwing nicht besonders gut aussah, im Nachstochern noch nicht erfolgreich waren, machte es Ryan Thang nach dem darauf folgenden Bully besser und setzte den Puck per Handgelenksschuss aus dem Bullykreis zum umjubelten 2:2 in die Maschen (43.). Riesenglück hatten die Panther allerdings nur eine Minute später: Nach einem Gestochere vor dem Augsburger Gehäuse hatte Patrick Ehelechner die Sicht auf den Puck verloren, doch James Arniel schaffte das Kunststück, dem stehenden und nicht reagierenden Augsburger Torhüter aus 3 Meter den Puck an die Schlittschuhe zu schießen. Beim daraus folgenden Konter wurde ein Flache Pass im letzten Moment vor dem einschussbereiten Thang abgefangen. In der 46. Spielminute dann ein schlechter Aufbaupass der Berliner, der über Umwegen dann bei Sergio Somma landete und dieser mit seinem unnachahmlichen Zug zum Tor sofort zur Mitte zog und mit der Rückhand Elwing zum 3:2 überwand. Die Fans waren nun aus dem Häuschen, die Stimmung schwankte aber über, als wenig später Kyle Helms klar gefoult und damit ein Break verhindert wurde, die Pfeife aber stumm blieb.

Im direkten Gegenzug hätte Olver den Ausgleich machen können, fand aber erstens in Ehelechner seinen Meister und wurde zweitens zeitgleich von Peter Flache per Open Ice Hit aufs Eis befördert. Der absolut saubere Check wurde nun vom Schirigespann aber geahndet, so dass die Emotionen hoch kochten. Doch der Eishockeygott hatte seine Augen offensichtlich in Augsburg, den im nachfolgenden Powerplay fand erst ein Schuss von Busch nur den Weg ans Lattenkreuz und wenig später hatte Constantin Braun schon den Jubelschrei auf den Lippen, als Tölzer für seinen geschlagenen Torhüter Ehelechner den Puck Zentimeter vor dem Tor aus dem Torraum kratzte. Anschließend brachten sich die Berliner selbst durch unnötige Strafen in Zugzwang (T.J. Mulock!) und wenn es doch mal gefährlich wurde, war Ehelechner zur Stelle. Zudem versuchten die Berliner häufig, anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen, zu zaubern, insbesondere in Person von Mads Christensen und Darin Olver, was aber des Öfteren misslang. So brachten die Augsburger den 3:2 Sieg schlussendlich unter großem Jubel der Fans nach Hause.


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