FCA verliert Handball-<br>spiel in Hannover

Samstag, 21. September 2013, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

In seiner 106 jährigen Historie war der Fußball-Club Augsburg die Heimat vieler unterschiedlicher Mannschaften. Neben einer Ski- und Wanderabteilung und Volleyballern waren auch erfolgreiche Handballmannschaften beim FCA zuhause. Vielleicht erinnerten sich die beiden Fußballmannschaften aus Hannover und Augsburg beim heutigen Bundesligaspiel daran.

Zu diesem Spitzenspiel zwischen den Tabellen 4. und 6. konnte Hannover Spielmacher Huszti nach einer Verletzungspause wieder aufbieten, Augsburgs Weinzierl veränderte seine Mannschaft auf einer Position. Moravek kam wieder für Vogt in die Startaufstellung. Beide Mannschaften wurden von ihren Trainern gut eingestellt und gingen aggressiv zur Sache und störten den Spielaufbau der jeweiligen Gegner gezielt. So spielte sich das Match primär im Mittelfeld ab, echte Torszenen waren in der ersten Halbzeit Mangelware. Erst kurz vor dem Seitenwechsel hatten beide Mannschaften ihre besten Gelegenheiten. Andreasen feuerte einen 25-Meter-Freistoss gefährlich in Richtung Manninger (41.) und kurz darauf hatte der immer noch erfolglose Augsburger Angreifer Sascha Mölders eine riesige Chance. Aus ungefähr 7 Metern nahm er eine Hereingabe direkt ab und schoss ganz knapp über das 96-Tor. Von dieser wenig offensiven Partie waren weder das Publikum noch Hannover-Trainer Mirko Slomka wirklich begeistert.

Zumindest ist es Slomka gelungen seine Mannschaft in der Halbzeitpause neu einzustellen. 96 kam mit großem Elan aus der Kabine und übernahm mehr und mehr die Kontrolle des Spiels. Gerade als dies zu gelingen schien, war es Zeit für den ersten „Handball-Auftritt“ der Partie. Mölders schoss aus kurzer Distanz auf das von Nationalkeeper Zieler gehütete Tor der „Roten“. Verteidiger Sane bekam im Strafraum den Ball an die Hand. Schiedsrichter Dingert pfiff folgerichtig einen Handelfmeter für die Gäste aus der Fuggerstadt. Kapitän Verheagh trat gegen Zieler an und verwandelte souverän flach rechts unten.

Spielanalyse von
Dominik Mesch | www.presse-augsburg.de



Besonderen Unmut zog sich das Unparteiischen Gespann nur wenige Minuten später auf sich, als Klavan in einer Abwehraktion in Augsburgs 16-Meter-Raum das Spielgerät an die Hand bekam und hier nicht auf Strafstoß entschieden wurde. Hannover rannte jetzt noch wütender in Richtung Manninger um schnellstmöglich den Ausgleich zu erzielen. In der 60. Minute stand dann auch die nächste „Handball-Aktion“ auf der anderen Seite an. Der 96er Huszti schlägt eine Flanke von der linken Angriffsseite an den Augsburger 5-Meter-Raum, Torhüter Manninger kommt nicht mit der Hand an den Ball, da er über seinen Kollegen Klavan fällt. Der Ball landet deshalb in den Armen von Sobiech, der keine Mühe hatte den Ball freistehend ins Netz zu schießen. Da der Angreifer seine Arme am Körper angelegt hatte, war es richtig, dass Dingert die Situation weiter laufen lies. Jetzt wollten die Niedersachsen mehr und erhöhten den Druck nochmals. Da der FC Augsburg gut stand und verteidigte, entstanden aber kaum nennenswerte Torgelegenheiten. Erst in der Schlussphase wurden die Möglichkeiten gefährlicher. Sane köpfte in der 81. Spielminute knapp am Pfosten vorbei. Wer jetzt glaubte dabei würde es dann auch am Schluss bleiben, wurde getäuscht. Eine Minute vor Schluss der regulären Spielzeit leistete sich der FCA die letzte und entscheidende „Handball-Aktion“. Ostrzolek nahm nachdem er einen Ya Konan – Kopfball an die Brust bekommen hatte die Hand zu Hilfe. Den zugesprochenen Elfmeter verwandelte der Hannoveraner Spielmacher Huszti zum Endstand von 2:1.

Diese Begegnung und vor allem die entscheidenden und prägenden Spielszenen werden die Rufe nach einer Reform der Handspielregelung noch lauter werden lassen. Die Schiedsrichter, wie heute Dingert, sind ebenso die Leittragenden wie das Spiel selbst. Lange darüber nachdenken können die Augsburger allerdings nicht. Bereits am Dienstag geht es für die Schwaben in der 2. DFB-Pokalhauptrunde zum SC Preußen Münster, bevor bereits am Freitag das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Terminkalender steht.

Hannover 96: Zieler – H. Sakai, Marcelo, Sane, Pocognolio- Andreasen , Stindl, Prib (54. Bittencourt), Huszti (90. +3. C.Schulz), - Ya Konan (90. Hoffmann), Sobiech
FC Augsburg: Manninger – Verhaegh , Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek (90. Milik) - Baier – Hahn, Moravek (67. Vogt), Altintop Holzhauser (57. Werner) - Mölders
Tore: 0:1 Verheagh (51. Handelfmeter), 1:1 Sobiech (60.), 2:1 Huszti (89. Handelfmeter)
Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle), Gelbe Karten: Marcelo, Stindl, Sakai,- Baier, OstrzolekVerhaegh
Zuschauer: 39.200 Zuschauer

Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an carmen@carmarc.de


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