FCA verliert gegen Leverkusen

Sonntag, 27. Oktober 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Abermals gingen die Schwaben mit 1:0 in Führung und konnten doch nichts zählbares aus Leverkusen mitnehmen. Am 10. Spieltag unterlagen die Schwaben beim aktuellen drittplatzierten der Bundesliga 1:2 (1:1). André Hahn hatte den FCA mit einem Torerfolgt in der 24. Minute in Front gebracht. Simon Rolfes und Emre Can sorgten am Ende allerdings für den knappen Sieg des Champions League-Teilnehmer.

In Leverkusen musste FCA-Cheftrainer Markus Weinzierl seine Defensive umbauen. Für die Gelb-gesperrten Matthias Ostrzolek und Kapitän Paul Verhaegh begannen Marcel de Jong und Ronny Philp. Ragnar Klavan musste aufgrund muskulärer Probleme passen, für ihn spielte wieder Jeong-Ho Hong. Sascha Mölders nahm nur auf der Ersatzbank Platz, für den Angreifer rückte Halil Altintop in die Sturmspitze. Die frei gewordene Position im Mittelfeld nahm Kevin Vogt ein.

Die Hausherren gleich im Vorwärtsgang, Sidney Sam gab nach 30 Sekunden den ersten Schuss auf das FCA-Gehäuse ab - rechts vorbei. In der 13. Minute kam der Ball im Anschluss an eine Ecke zu Son, der aus 22 Metern das Leder nur knapp rechts vorbei setzte. Leverkusen stellte die Gäste mit schnellen Offensivaktionen zunehmend unter Druck.

Aber auch der FCA spielte mutig mit, hatte in der 18. Minute durch einen Lattentreffer von Hong die bisher beste Chance. Kurz darauf probierte es Daniel Baier aus der Distanz, Bernd Leno im Tor der Hausherren wehrte zur Ecke ab. Augsburg kämpfte sich in die Party und schaltete nach Ballverlusten rasch um. So wie in der 24. Minute: Tobi Werner ging über links und flankte nach rechts in den Lauf von André Hahn, der per Volleyschuss wunderschön zum 1:0 für den FCA einnetzte. Die nächste gefährliche Aktion der Augsburger ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Werner-Freistoß ging ein Kopfball von Hong nur um wenige Zentimeter über den Querbalken (30.). Auf der Gegenseite erzielte Simon Rolfes nach 34 Minuten den Ausgleichstreffer für Leverkusen, zuvor war Emir Spahic noch am glänzend parierenden Alex Manninger gescheitert (33.).

Doch Augsburg schüttelte den Schock ob des Ausgleichs schnell aus den Kleidern. Werner kam in der 37. Minute an der Strafraumgrenze zum Abschluss, sein Schuss strich nur knapp am rechten oberen Toreck vorbei ins Aus. In der 44. Minute prüfte Emre Can Manninger aus spitzem Winkel - der Österreicher klärte problemlos zur Ecke. Mit einem 1:1-Unentschieden gingen beide Teams schließlich in die Kabine.

Leverkusen kurz nach der Pause mit der Riesenchance zum 1:1: Stefan Kießling lief allein auf das Tor des FCA zu, Manninger konnte den Schuss des Stürmers nur nach vorne abwehren. Den Nachschuss von Son klärte Hong für seinen geschlagenen Tormann noch vor der Linie (47.). Doch auch Augsburg versteckte sich nicht in der zweiten Hälfte: Ein Distanzschuss von Marcel de Jong rauschte nur knapp rechts am Leverkusener Gehäuse vorbei (54.).

In der 62. Minute Son mit der Gelegenheit, auf 2:1 zu erhöhen, nachdem sich Sam auf rechts gegen seinen Gegenspieler durchgesetzt und nach innen geflankt hatte: Aber Jan-Ingwer Callsen-Bracker blockte den Schuss des Südkoreaners und hielt seine Mannschaft so im Spiel. Drei Minuten später flog ein Kopfball von Sebastian Boenisch links am Augsburger Gehäuse vorbei ins Aus (65.). Nach toller Vorarbeit von Sam schoss Can im Strafraum nur über das FCA-Tor (68.). Leverkusen nun mit einem klaren Chancenplus, beschäftigte die Defensive der Gäste ein ums andere Mal.

Dann zappelte der Ball auf einmal im Tor der Augsburger, doch Ex-FCA-Spieler Jens Hegeler hatte Manninger zuvor gefoult, so dass der Schiedsrichter dem Tor die Anerkennung verweigerte (72.). Markus Weinzierl brachte in der Schlussphase Leverkusen-Leihgabe Arkadiusz Milik. Würde er zum Matchwinner in dieser Partie werden? Augsburg nun wieder öfters in der Nähe des Tores der Hausherren zu sehen, durch Hahn (76.) und Baier (78.) hatte man zwei gute Szenen. Doch die Abwehr der Leverkusener war aufmerksam und konnte die brenzlige Situation jeweils klären.

Bitter für den FCA: Sechs Minuten vor dem Ende des Spiels traf Emre Can per Kopf zum 2:1 für die Hausherren. In den letzten Minuten brachte Weinzierl mit Sascha Mölders noch einen zweiten Stürmer zur Unterstützung von Milik auf den Platz (85.). Leverkusen brachte die knappe Führung letztlich jedoch über die Ziellinie, so dass es auch in der 5. Bundesliga-Partie für die Schwaben am Niederrhein nichts zu holen gab.

Stimmen zum Spiel:

Andre Hahn: "Wir haben alles gegeben, viel gearbeitet und die Chance auf einen Punkt in Leverkusen gehabt. Doch uns hat letztlich das Glück gefehlt. Wir haben bei einem Champions League-Teilnehmer phasenweise ein richtig gutes Spiel gemacht. Daher lassen wir uns von dieser Niederlage nicht aus der Ruhe bringen, sondern gehen unseren Weg weiter."

Jan Moravek: "Es ist bitter, dass wir kurz vor Schluss das Gegentor bekommen haben. Aber es geht für uns weiter. Wir wissen was wir können und werden uns auch wieder belohnen."

Kevin Vogt: "Uns fehlen Kleinigkeiten, dass wir hier bei einem Spitzenteam einen Punkt mitnehmen. Daran werden wir arbeiten. Jeder kann die Situation richtig einschätzen. Wir sind als Team gefestigt und werden dies wegstecken."

Tobias Werner: "Leider haben wir es wieder nicht geschafft, aus einer Führung Punkte mitzunehmen. Das ist ärgerlich, wirft uns aber nicht um. Wir waren hier zwischenzeitlich am Drücker, haben uns aber nicht entscheidend durchsetzen können."

Markus Weinzierl: "Wir waren gut organisiert, haben viel investiert und hatten bei einem Champions League-Teilnehmer bis kurz vor Schluss einen Punkt in der Tasche. Wir brauchen aber zu viele Chancen für ein Tor und haben beim ersten Gegentor bei einer Standardsituation nicht gut verteidigt. Daran werden wir weiter arbeiten, weil wir den Mut und den Glauben nicht verlieren werden."



Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an carmen@carmarc.de


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