FCA scheidet im DFB-Pokal aus

Montag, 18. August 2014, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

In der Saison 2014/15 konnte der FC Augsburg in der Pokalgeschichte erstmalig nur ein kurzes Gastspiel abliefern, die Schwaben scheiterten in der ersten Runde des Wettbewerbs am Regionalligisten 1. FC Magdeburg 0:1.

Markus Weinzierl schickte zum Pflichtspielauftakt an der Elbe mit einer Ausnahme dieselbe Mannschaft aufs Feld, die vor einer Woche bei der Generalprobe gegen den englischen Premier League-Club Crystal Palace 0:0-Unentschieden gespielt hatte. Dominik Kohr ersetzte im Mittelfeld Jan Moravek, der sich im letzten Testspiel einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Für Erik Thommy war es das erste Pflichtspiel von Beginn an im Augsburg-Trikot.

Bei bestem Fußballwetter in Magdeburg setzten die Gastgeber, angefeuert von den eigenen Fans, die ersten Akzente. Nach einem Ballverlust von Daniel Baier im Mittelfeld konterte Magdeburg, Christian Beck flankte von halbrechts in den Strafraum, wo Jan-Ingwer Callsen-Bracker in letzter Sekunde die gefährliche Situation bereinigte (8.). Die nächste gute Szene eine Minute später gehörte ebenfalls dem Regionalligisten (9.), doch Beck traf nach einer Hereingabe den Ball nicht richtig. Der FCA hatte zwar in der Anfangsphase deutlich mehr Ballbesitz, konnte daraus aber keine Torchancen kreieren. Magdeburg auf der anderen Seite spielte munter mit und beschäftigte die FCA-Defensive ein ums andere Mal. Außerdem verteidigte man sehr tief, was die Aufgabe für Augsburg noch schwieriger machte.

Den ersten Torschuss für die Schwaben hatte Neuzugang Tim Matavz nach einer guten Viertelstunde, als er nach einem Zuspiel nicht lange fackelte und aus der Distanz abzog. Sein Abschluss aus rund 18 Metern ging knapp rechts am Gehäuse der Magdeburger vorbei (16.). Auf der Gegenseite ging Nico Hammann volles Risiko, verfehlte mit seinem Volleyschuss das Ziel jedoch deutlich (20.). In der 31. Minute prüfte Erik Thommy nach einer gelungenen Offensivaktion und Flanke von Tobias Werner mit der Hacke das erste Mal ernsthaft Magdeburgs Torwart Matthias Tischer, der das Leder mit einer sehenswerten Parade noch über den Querbalken lenkte.

Vor der Halbzeitpause drückte der Bundesligist zwar nach vorne, ohne weitere nennenswerten Aktionen ging es in der MDCC-Arena in Magdeburg schließlich aber in die Kabinen.

Die zweite Hälfte war zunächst ein Spiegelbild der ersten: Der FCA mit mehr Ballbesitz in der Partie, allerdings mangelte es erneut an echten Torchancen. Die Hausherren blieben bei Kontern weiterhin gefährlich und zeigten sich durch den Klassenunterschied gänzlich unbeeindruckt. Und so kam es wie es kommen musste: Beck nutzte bei einer Flanke in den gegnerischen Strafraum einen individuellen Fehler in der Augsburger Abwehr eiskalt aus und netzte unten rechts zur 1:0-Führung für den Regionalligisten ein.

Markus Weinzierl reagierte auf den Rückstand und brachte mit Neuzugang Nikola Djurdjic für Dominik Kohr einen zweiten Stürmer aufs Feld (59.), was den Magdeburgern natürlich mehr Gelegenheit zum Kontern gab, da Augsburg nun deutlich offensiver agieren musste. Auch Shawn Parker kam in die Partie, der in der 79. Minute vor dem Sechzehner der Gastgeber den Ball annahm und volley abschloss: Tischer rettete allerdings zur Ecke. Die beste Chance zum Ausgleich hatte Halil Altintop fünf Minuten vor Ende der Pokalbegegnung (85.). Doch wieder war Magdeburgs Torwart zur Stelle.

Der FCA warf in den letzten Minuten zwar noch einmal alles nach vorne, doch es reichte nicht mehr. Nach 93 gespielten Minuten war die Sensation perfekt und der Regionalligist eine Runde weiter. Auf die Schwaben wartet nun am Samstag in einer Woche zum Bundesligaauftakt die TSG 1899 Hoffenheim.

Stimmen zum Spiel:

Daniel Baier: "Wir sind heute überhaupt nicht ins Spiel gekommen und waren viel zu kopflos. Magdeburg stand hat mit zehn Mann verteidigt und uns ist nichts dagegen eingefallen. Dann hat der FCM einen Moment genutzt, den wir ihnen gegeben haben. Das war ein Warnschuss vor Ligastart, den wir jetzt aus den Köpfen bekommen müssen."

Paul Verhaegh: "Es tut weh, sich hier so zu blamieren. Wir hatten zu wenig Struktur im Spiel, haben den Ball nicht laufen lassn und zu viel hergeschenkt. Das müssen wir aus den Köpfen bekommen und den Blick nach vorne richten."

Markus Weinzierl: "Wir haben nicht 100% gezeigt und keine Mittel gegen die gut organisierten Magdeburger gefunden. Bei einer Standartsituation haben wir nicht aufgepasst, danach ist der FCM über sich hinausgewachsen. Es ist aber klar, dass wir gegen Hoffenheim eine anderen Leistung zeigen müssen."

Jens Härtel: "Die Niederlage in der vergangenen Woche hat uns geholfen und uns Erkentnisse gezeigt, die wir heute besser gemacht haben. Mit unseren sensationallen Fans im Rücken und einer super Leistungn haben wir einen echten Pokalfight gezeigt und am Ende ein Spiel gewonnen, in dem wir mit Mann und Maus verteidigt haben. Am Ende war kaum noch Sprit im Tank, aber wir haben es übers Ziel geschafft."



Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an carmen@carmarc.de


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