FC Augsburg - Werder Bremen

Sonntag, 02. Februar 2014, 10:45 Uhr Thorsten Franzisi

Der FC Augsburg sorgt weiter für Erstaunen in der Bundesliga, auch im siebten Spiel in Folge blieb das Team um Markus Weinzierl ungeschlagen.

Die Schwaben bezwangen im ersten Heimspiel der Rückrunde Werder Bremen 3:1 (1:1). Bremen ging durch ein Eigentor von Jan-Ingwer Callsen-Bracker bereits in der 3. Minute in Führung, Tobi Werner (11.), Halil Altintop (49.) und André Hahn (55.) sorgten dann allerdings dafür, dass die beeindruckende Serie des FCA weiter Bestand hat. Es war übrigens auch der vierte Heimsieg hintereinander.

Im Spiel gegen Bremen musste FCA-Cheftrainer Markus Weinzierl auf Stammtorwart Marwin Hitz verzichten. Dieser hatte sich beim 2:2-Unentschieden in der vergangenen Woche in Dortmund beim Zusammenprall mit Matthias Ostrzolek eine Bauchmuskelverletzung zugezogen. Der Schweizer wurde durch Alex Manninger vertreten. Außerdem begann Arkadiusz Milik im Sturm von Beginn an, Raul Bobadilla nahm angeschlagen auf der Auswechselbank Platz.

Die Partie war noch keine drei Minuten alt, da zappelte das Leder schon im Tor des FCA. Im Anschluss an eine Ecke köpfte Abwehrchef Jan-Ingwer Callsen-Bracker das Leder unglücklich ins eigene Netz - ein denkbar ungünstiger Auftakt für die Hausherren (3.). Doch der FCA zeigte sich nahezu unbeeindruckt: Auf der Gegenseite landete ein Schuss von Tobi Werner nach einem Freistoß am rechten Pfosten des Werder-Tores, den Abpraller jagte Halil Altintop über den Querbalken (6.). Kurz darauf machte es Werner aber besser. Erneut legte Daniel Baier für den Linksaußen ab, der den Ball diesmal - leicht abgefälscht - rechts unten im Tor der Gäste zum 1:1-Unentschieden unterbrachte. Der FCA kam nun erst richtig ins Spiel. In der 13. Minute wurde Raphael Wolf mit einem Schuss von der linken Strafraumgrenze geprüft. Nach der ereignisreichen Anfangsphase kehrte allerdings erst einmal Ruhe ins Spiel beider Mannschaften ein.

In der 22. Minute dann beinahe das 2:1 für den FCA. Kevin Vogt drang in den Bremer Sechzehner ein und passte scharf nach innen, wo zwei FCA-Angreifer um Zentimeter am Ball vorbeirutschten. Nach einer halben Stunde Spielzeit rauschte ein Schuss von Arkadiusz Milik knapp am rechten Pfosten vorbei ins Aus (30.). Die Hausherren dominierten die Partie vor eigenem Publikum, tauchten immer wieder in Überzahl vor dem Strafraum der Gäste auf. Bremen hingegen schaffte es kein einziges Mal gefährlich in die Nähe des FCA-Tores. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der FCA die Führung erzielen würde. Kurz vor der Pause landete das Leder nach einer Ecke am Außennetz des Bremer Tores (39.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde Bremen noch zusätzlich geschwächt: Santiago Garica sah von Schiedsrichter Christian Dingert nach einem gefährlichen Einsteigen Gelb-Rot.

Der FCA machte zu Beginn der zweiten Halbzeit da weiter, wo er in der ersten Hälfte aufgehört hatte. Bremen hatte dem engagierten Auftritt der Hausherren - zumal nun in Unterzahl - nichts entgegenzusetzen. Altintop zog nach einer Flanke von Hahn wunderschön volley ab und erzielte das 2:1 für die Gastgeber (49.). In der 55. Minute "klaute" Hahn Wolf im Werder-Tor das Leder und schob zum viel umjubelten 3:1 ein. Das war die Entscheidung: Das Spiel fand jetzt fast ausschließlich in der Hälfte der Bremer statt, ein Distanzschuss von Baier nach einem schön vorgetragenen Angriff der Hausherren strich nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

In der Schlussviertelstunde kam Alex Esswein schließlich noch zu seinem Augsburg-Debüt(78.). Der Ex-Nürnberger wurde für Werner eingewechselt. Eine Einzelaktion des eingewechselten Martin Kobylanski brachte schließlich eine letzte Chance für die Gäste, auf der anderen Seite probierte es Kevin Vogt noch einmal (82.). Kurz vor Schluss feierte mit Dominik Kohr ein weiterer Neuzugang seine Premiere im grünen FCA-Dress (87.). Beide Debütanten konnten dann nach dem Schlusspfiff mit den mehr als 28.000 Zuschauern in der SGL arena jubeln.

Stimmen zum Spiel:
Halil Altintop: "Wir haben uns wieder für unseren tollen Teamgeist belohnt. Man erkennt ganz klar unsere kontinuierliche Entwicklung und wir hoffen, dass wir diesen Weg genauso erfolgreich weiterführen können. Es war beeindruckend, wie wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind. Das zeichnet uns aus."

Matthias Ostrzolek: "Wir haben in Dortmund schon zwei Rückstände ausgeglichen, auch gegen Bremen sind wir zurückgekommen und haben das Spiel gedreht. Es macht in dieser Truppe einfach unheimlich viel Spaß. Wir spielen mutig und offensiv und die Rolle als Überraschungsteam der Liga gefällt uns."

Andre Hahn: "Wir wussten, was in diesem Spiel auf uns zukommt, denn Werder musste dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben unser Spiel gemacht und selbst das frühe 0:1 hat uns nicht aus dem Rhythmus gebracht. So wollen wir weitermachen."

Tobias Werner: "Das Spiel ist genauso gelaufen, wie wir es uns zuvor erhofft haben. Wir sind dominant aufgetreten und haben verdient gewonnen. Der Rückstand hat uns nicht aus dem Konzept gebracht und wir haben nie aufgegeben. Der schnelle Ausgleich hat es uns dann auch wieder leichter gemacht."

Daniel Baier: "Derzeit sind wir einfach sehr gut drauf und nehmen aus den letzten Spielen immer viel Selbstvertrauen mit. Man merkt, dass wir heiß sind, dürfen uns aber jetzt nicht auf unseren guten Leistungen ausruhen. Wir wollen so weiterspielen und unseren Tabellenplatz festigen."

Jan-Ingwer Callsen-Bracker: "Wir genießen diesen Erfolge natürlich, haben aber noch viel Arbeit vor uns, da die Rückrunde noch lang ist. Unser Ziel bleibt weiterhin, den Klassenerhalt so schnell wie möglich perfekt zu machen. Wir fangen nicht an zu träumen."

Markus Weinzierl: "Wir haben uns durch diesen Sieg etwas Luft auf die Abstiegsplätze verschafft. Das war unser Ziel für dieses Spiel. Es ist uns gelungen, unsere beeindruckenden Serien fortzusetzen. Das 0:1 war zwar ein Nackenschlag, doch davon haben wir uns schnell erholt. Spätestens nach dem Ausgleich waren wir das klar bessere Team. In Überzahl haben wir das Spiel dann souverän nach Hause gebracht. Das ist auch nicht selbstverständlich. Diesen tollen Lauf wollen wir jetzt in den nächsten Wochen weiter laufen lassen."


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