FC Augsburg besiegt endlich Freiburg auswärts

Sonntag, 23. Februar 2014, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Auch wenn es zwischenzeitlich nicht mehr den Anschein hatte, der FC Augsburg kann doch in Freiburg gewinnen. Am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga setzte sich der FCA in einem hart umkämpften Spiel mit 4:2 Toren gegen den SC Freiburg durch.

Headcoach Markus Weinzierl nahm im Vergleich zur 0:1-Niederlage am vergangenen Sonntag gegen Nürnberg nur einen Wechsel an seiner Startformation vor: Für Arek Milik stürmte Dong-Won Ji von Beginn an.

Der FCA zeigt sich zielstrebig. Nach einem langen Abschlag landete der Ball über die Zwischenstationen Hamit Altintop und André Hahn bei Tobi Werner, der nicht lange fackelte und schon in der siebten Minute zum 1:0 für den FCA einnetzte - das erste Tor des FCA in Freiburg und das 100. Tor in der Bundesligageschichte des FCA. Freiburg ließ sich durch den frühen Rückstand kurzzeitig aus dem Konzept bringen. Kurz nach seinem Treffer hatte Werner gleich noch die nächste Gelegenheit aus der Distanz - der Ball flog aber über das Gehäuse).

Doch ein Freistoß, den Jonathan Schmid aus rund 30 Metern in den linken Winkel zirkelte, machte Freiburg wieder Mut. Es war viel Tempo in der Partie, vor allem die Heimmannschaft kämpfte um jeden Ball - aber in der Offensive fehlte es beiden Teams an Torgelegenheiten. In der 32. Minute brachte Dong-Won Ji aus aussichtsreicher Position nur einen schwachen Abschluss zustande. Dann zog Matthias Ostrzolek nach einem schön vorgetragenen Angriff ab, seinen Schuss wehrte ein Freiburger Spieler noch zur Ecke ab.

Auch Freiburg hatte durch Admir Mehmedi und Jonathan Schmid noch zwei Chancen, doch es ging mit dem 1:1 in die Pause.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte bleiben klare Torchancen Mangelware, in der 55. Minute landet ein direkt ausgeführter Freistoß von Jan-Ingwer Callsen-Bracker in den Armen von Oliver Baumann und in der 60. Minute setzte Sturmspitze Ji das Leder deutlich am Tor vorbei. Der Südkoreaner wurde in der 67. Minute durch Alex Esswein ersetzt: Würde Esswein in dieser schwierigen Phase der Partie der Siegtreffer für die Schwaben gelingen?

Doch es kam aus Augsburger Sicht zunächst leider anders. Mehmedi zog in der 73. Minute vom linken Eck des Sechzehnmeterraums ab und erzielte so aus dem Nichts das 2:1 für die Gastgeber - Alex Manninger war ohne Abwehrchance. Der FCA brauchte ein paar Minuten, um den Schock ob des Rückstands aus den Kleidern zu schütteln. Doch die Antwort der Schwaben war stark: Kapitän Paul Verhaegh schoss nach sehenswertem Zuspiel zum 2:2-Ausgleich ein. Kurz zuvor wurde dem FCA von Schiedsrichter Manuel Gräfe ein Handelfmeter verweigert.

Nun entwickelte sich eine spannende Schlussphase: Der FCA wollte den Dreier nun mit nach Hause nehmen. Ostrzolek hatte in der 80. Minute das 2:3 auf dem Fuß, fand seinen Meister aber in Baumann. Besser machte es da Hamit Altintop, der nach Vorarbeit von Verhaegh kurz vor Schluss zum 3:2 für die Gäste einschob. Doch Freiburg gab sich noch nicht auf, drängte auf das 3:3. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit hielt Manninger mit einer tollen Parade den Sieg für den FCA fest.

Freiburg warf in der Nachspielzeit alles nach vorne, so dass dem eingewechselten Esswein beinahe noch das 2:4 gelungen wäre - doch er scheiterte an Baumann. Hahn sorgte dann schließlich in der vierten Minute der Nachspielzeit für den 2:4-Endstand - und den ersten Sieg der Augsburger in Freiburg.

Stimmen zum Spiel:

Paul Verhaegh:
„Wir wollten nach der Niederlage gegen Nürnberg unbedingt wieder in die Erfolgsspur finden. Es war sicherlich ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir am Ende die etwas glücklichere Mannschaft waren. Aber der Erfolg war keineswegs unverdient, vor allem nachdem wir nach dem 1:2-Rückstand wieder zurückgekommen sind."

Tobias Werner: „Das war ein großer Schritt, um unser Saisonziel zu erreichen. Auf diesem Weg werden wir weitermachen. Ich freue mich über das 100. Bundesligator des FCA und hoffe, dass noch viele folgen werden."

Kevin Vogt: „Das war ein super wichtiger Sieg. Wir können stolz auf unsere Mannschaft sein, denn wir haben eine tolle Moral bewiesen. Vor allem in der zweiten Hälfte haben wir auch spielerisch überzeugt und nicht unverdient gewonnen. Zum zweiten Mal in Folge auswärts vier Tore zu erzielen, ist natürlich klasse."

Andre Hahn: „Freiburg hatte heute mehr Druck als wir und es war insgesamt eine zerfahrene Partie. Wir haben kompakt gestanden und immer auf unsere Chancen gelauert und uns diese auch erspielt."

Markus Weinzierl: „Es war ein emotionales Spiel, in dem beide geführt haben und wir am Ende gewonnen haben. Jetzt haben wir nach 22. Spieltag bereits einen Punkt mehr auf dem Konto als nach der kompletten letzten Saison. Das ist natürlich klasse. Darauf können wir stolz sein und wollen weiter für Furore sorgen."

Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an carmen@carmarc.de


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