Faszination Stahlrennrad - die Classic Tour 2023

Samstag, 05. August 2023, 10:24 Uhr Thorsten Franzisi

Das Magic Mungo Racing Team lud wieder zur alljährlichen Classic Tour und die zahlreichen Teilnehmer ließen sich mit ihren Rennrädern nicht lange bitten.

Was ist es, das die Faszination an alten Rennrädern ausmacht? Ist es das zeitlose Design, sind es die filigranen Rahmen oder die handwerklich gefertigten Muffen? Oder ist es die Freude am geschmeidigen Dahinrollen - ohne zeitlichen Druck - auf einem Gefährt, das über dreißig Jahre alt ist, auf dem man schon in der Jugend saß oder das älter ist als man selbst?

Ob es nun die Begeisterung für die Jahrzehnte alte Technik ist, das unübertroffene Design oder die persönliche Bindung zu dem Sportgerät - am Samstag, hat es eine Menge Fans der alten Rennräder auf das alte Augusta Brauereigelände gezogen. Denn dort fand die alljährliche ‚Classic Tour‘ des Magic Mungo Racing Teams statt. Über 100 der unmotorisierten Oldtimer wurden auf den Hof gerollt, auf dem sich auch die Werkstatt der ‚Mungos‘ befindet. Unter den Rädern fanden sich einige edle Schmuckstücke aus italienischen Manufakturen, farbenfrohe Zeitzeugnisse der 80er und 90er Jahre und auch Kuriositäten wie ein Renntandem. Beim Anblick all der Schönheiten ist es nicht verwunderlich, dass man sich für die geschichtsträchtigen Räder faszinieren kann. Und passend zu ihren Gefährten waren auch die Radlerinnen und Radler in sehenswerte Outfits gehüllt.


Doch erstmal hieß es abwarten, denn pünktlich zum angepeilten Start um 12 Uhr ergoß sich ein Regenschauer über Augsburg. Das konnte die gute Laune auf dem Hof aber nicht schmälern. Eine halbe Stunde später starteten die 123 unentmutigten Radfahrerinnen und Radfahrer auf einen 40 beziehungsweise 60 Kilometer langen Rundkurs um Augsburg. Spätestens als dann auch noch die Sonne herauskam, konnte wohl niemand mehr ein Grinsen verbergen. Denn was kann es denn Schöneres geben? Die Reifen gleiten leise über den Asphalt und die Kette schnurrt beharrlich. Da wären wir also wieder bei der Faszination für die über dreißig Jahre alte Technik, die doch noch so geschmeidigt läuft.


Einige Radlerinnen und Radler wollten‘s ganz genau wissen und stellten unter Beweis, dass man auf einem Stahlrad mit Rahmenschaltung die 60 Kilometer in etwa zwei Stunden bewältigen kann. Andere dagegen gingen die Ausfahrt gemütlicher an und genossen die Landschaft und die Gespräche mit den Mitfahrenden. Zurück auf dem ehemaligen Brauereihof hatte sich dann jeder eine Schorle oder ein Bier verdient, die Unterhaltungen wurden vertieft und der erlebnisreiche Radltag konnte ausklingen. Hierbei zeigte sich, was wohl das Schönste an der Faszination Stahlrennrad ist - es bringt die unterschiedlichsten Menschen zusammen.


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