Ein weiterer Schritt Richtung Playoffs

Mittwoch, 20. Februar 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

In einem Spiel mit durchaus seltsamem Spielverlauf gewannen die Augsburger Panther auch die zweite Heimpartie binnen 2 Tagen gegen die Hamburg Freezers mit 5:2. 2974 Zuschauer wurden dabei Zeuge, wie die Panther zunächst für ihre Mühen nicht entlohnt wurden und zu einem Zeitpunkt, wo die meisten Fans keinen Pfifferling mehr auf die Mannen um Larry Mitchell gesetzt hätten, dann urplötzlich explodierten und das Spiel drehten.

Hamburg geht in Führung

Das Spiel war zu Beginn mit hohem Tempo und Intensität versehen, richtig torgefährlich wurde es aber selten. Trevelyan hat obligatorisch in Überzahl bei zwei seiner bekannten abgefälschten Schüsse etwas Pech und einmal durfte sich Gästekeeper Niklas Treutle beweisen, als nach einem Befreiungslupfer Peter Flache das Laufduell gewann und blitzschnell quer in die Mitte spielte, wo Ryan Thang aber den Tipp In nicht verwerten konnte. Nachdem auch noch Chad Bassen einen 2 auf 1 Konter relativ schwach vergab, gingen die meisten Fans wohl davon aus, torlos in die erste Drittelpause zu gehen, aber falsch gedacht: 28 Sekunden vor Drittelende profitierte Schneider von einem Stellungsfehler von Tölzer und Draxinger in der Augsburger Abwehr und marschierte alleine auf Ehelechner zu. Und während er seinen Schuss nicht im Tor unterbringen konnte, so holte er sich sofort den Abpraller und legte zurück vors Tor auf Collins, der ohne Probleme aus kürzester Distanz Ehelechner zum 0:1 überwand.

Whitmore bricht den Bann
Während die Hamburger Führung nach dem ersten Drittel etwas glücklich war, so kamen die Hanseaten druckvoll aus der Drittelpause und wurden sogleich belohnt. Die Augsburger Verteidigung stand ließ den Hamburgern zu viel Platz vor dem Tor, so dass Jakobsen aus nächster Nähe nach guter Vorarbeit von Dolak hinter dem Tor direkt abziehen konnte. Und während Ehelechner den ersten Schuss noch stark parierte, war schon Kevin Schmidt zur Stelle, der den Abpraller zum 0:2 verwertete (22.).

Spielanalyse von
Robert Ott



Von nun an spielten fast nur noch die Freezers, glücklicherweise vergaßen sie dabei, die Führung zu erzielen beziehungsweise ein erneut bärenstarker Patrick Ehelechner stand ihnen im Weg, wie auch bei der besten Hamburger Chance in der zehnminütigen Drangphase durch Krämmer, der aus kürzester Distanz im AEV-Goalie seinen Meister fand. Auch eine Überzahl brachte zunächst keine Verbesserung, die erste Minute verstrich, ohne dass die Augsburger auch nur dem Hamburger Tor nahe kamen. Doch dann hatte Kyle Helms einen genialen Moment und setzte mit einem schönen Pass von hinter dem Tor Derek Whitmore ein, der just in diesem Moment vors Tor gestürmt war und den Puck per Direktschuss zum 1:2 in die Maschen setzte (32.).

Freezers werden in Einzelteile zerlegt
Nun ging es schnell. 17 Sekunden später klingelte es erneut hinter Gästekeeper Treutle. Nielsen verlor hinter dem Tor gegen den wieder einmal stark forecheckenden Peter Flache den Puck und der setzte sofort Ryan Thang ein, der ebenfalls direkt und kompromisslos zum Ausgleich abschloss. Die versuchte Antwort von Hamburg wurde durch Ehelechner gestört, der zuerst einen Schuss von Collins hielt und dann auch mit einer schnellen Bewegung zur anderen Seite noch den Nachschuss vom Ex-Augsburger Colin Murphy entschärfte. Als der frustrierte David Wolf wenig später gegen Patrick Ehelechner nachschlug, hatte dies nicht nur die Konsequenz, dass sich die Emotionen entluden, sondern dass sich die Augsburger auch in Überzahl wiederfanden. In selbiger erlaubte sich Collins einen selten dämlichen Stockschlag, so dass die Augsburger in doppelter Überzahl agieren konnten und prompt mit 3:2 in Führung gingen (36.). Daryl Boyle hatte den Hammer von der blauen Linie ausgepackt, dennoch sah Treutle dabei nicht allzu gut aus. Und als in der 39. Spielminute auch noch Peter MacArthur Nielsen (der allerdings seinen Schläger verloren hatte) und Treutle (der viel zu aggressiv agierte) vernaschte und Patrick Köppchen sich dies lieber aus der Ferne ansah, stand es 4:2 und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Fast hätte Sergio Somma per Bauerntrick eine Sekunde vor Schluss sogar noch das 5:2 erzielt, doch das war dem Guten dann doch etwas zu viel.

Panther spielen Sieg nach Hause
Im letzten Drittel spielten die Augsburger dann das Spiel derart souverän nach Hause, wie man es seit Jahren im Curt-Frenzel-Stadion nicht mehr sehen konnte. Mit viel Forechecking und einfachem Eishockey nahm man den Hamburgern jeglichen Wind aus den Segeln und sollten doch einmal ein Freezer vor dem Augsburger Gehäuse auftauchen, so war ja auch noch Patrick Ehelechner da (Murphy, Jakobsen). Als sich dann auch noch John Zeiler gegen vier Hamburger vor deren Tor durchsetzte und einen Abpraller zum 5:2 in die Maschen stocherte (49.), war das Spiel endgültig entschieden. Auf Augsburgs Seite vergab Trevelyan noch eine hochkarätige Einschusschance aus kürzester Distanz, auf Hamburgs Seite vergab Dolak noch zwei kleinere Möglichkeiten, bevor sich in den letzten Minuten Ehelechner noch mit zwei starken Saves gegen Schneider (per Direktschuss von der blauen Linie) und Reid (per Tipp In nach schönem Pass von David Wolf) auszeichnete. Mit Standing Ovations verabschiedeten die Fans die Truppe in die Kabine, die damit nun 8 Zähler Vorsprung auf die Nicht-Playoff-Plätze hat und damit dem erklärten Ziel ein gewaltiges Stückchen näher gekommen ist.


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