Ein Sieg vor der Pause

Montag, 04. Februar 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Mit wichtigen drei Punkten verabschieden sich die Augsburger Panther in die Nationalmannschaftspause. Gegen die direkte Konkurrenz aus Hannover setzte es vor 3401 Zuschauern einen 5:2 Sieg, so dass der Abstand zu Platz 11 wieder auf sechs Punkte angewachsen ist. Dabei zeigten die Augsburger über drei Drittel eine solide, wenn auch nicht starke Leistung, mit einigen Spitzen im zweiten Drittel.

Flache mit gutem Zeitgefühl
Im Tor stand Leo Conti anstelle von Patrick Ehelechner, der undurchsichtigerweise nicht einsatzbereit war und wo man auch nach dem Spiel keine Aussagen zum Grund des Fehlens bekam. Das Spiel selbst wurde erst durch viel Augsburger Überzahl geprägt: Doch die Augsburger zeigten wenig Kreativität, kleinere Chancen von Brown (per Schlagschuss von der blauen Linie) und Zeiler (der einen Boyle Schuss abfälschte) wurden Beute von Gästegoalie Pätzold, die beste Gelegenheit hatte noch MacArthur, der schön von Werner bedient wurde, aber aus spitzem Winkel nicht einnetzen konnte.

Spielanalyse von
Robert Ott



Anschließend unterbrach lediglich eine brenzlige Situation vor dem Panthertor das vor sich hin plätschernde Spiel, doch im Getümmel vor dem Tor konnte MacArthur im letzten Moment den Puck vor einem einschussbereiten Scorpion wegspitzeln und hatte dabei noch Glück, dass sein Klärungsversuch an die Beinschoner von Conti sprang, sonst hätte er ein Eigentor geschossen. Danach ging es wieder in ruhigere Fahrwässer, bis sich die Gäste dann in numerischer Überlegenheit versuchen durften. Überraschenderweise ohne Sascha Goc an der blauen Linie, dafür aber mit Maris Jass, der einen Schlagschuss in den Winkel zum 1:0 jagte (12.).

Die Panther waren leicht feldüberlegen, kamen aber kaum zu Chancen, im Gegensatz dazu brannte es kurz vor Drittelende vor dem Augsburger Gehäuse nochmals lichterloh, als der formschwache J.D. Forrest die Scheibe nicht aus dem Drittel brachte und Hlinka und Blank aus kürzester Distanz zuerst an Conti scheiterten, anschließend am Tor vorbeischossen. Als sich dann die ersten Leute bereits in die Drittelpause verabschiedet hatten, sorgte Peter Flache bei exakt 19:59 für den Ausgleich. Nach gewonnenem Bully in der Augsburger Zone und einem Kollektivschlaf der Scorpions Verteidigung marschierte Peter Flache völlig alleine auf Pätzold zu, zieht in letzter Sekunde ab und jagt den Puck zum umjubelten Ausgleich in die Maschen. Die Uhr zeigte bereits 0:00 Restzeit an, die Sirene aber war noch nicht zu hören, so dass wohl noch Zehntelsekunden auf der Uhr standen.

Panther werden besser
Mit diesem psychologischen Vorteil im Rücken starteten die Panther nun bei weitem selbstsicherer ins zweite Drittel, doch Chad Bassen scheiterte bei einer 2 auf 1 Situation an Pätzold, nachdem er sich entschlossen hatte, selbst abzuschließen. Anschließend kam etwas Hektik auf, als Corey Quirk Steffen Tölzer per Bandencheck foulte und danach ein Handgemenge entstand, bei dem sich die besonders mutigen Regan, Jass und Ciernik zu dritt mit Derek Whitmore anlegten. Die Konsequenz daraus war eine fünfminütige Überzahl der Panther, die sie auch zu nutzen wussten. Nach einen von MacArthur abgefälschten Brown Schuss konnte Pätzold nur nach vorne abprallen lassen (wie so oft an diesem Abend) und T.J. Trevelyan stand goldrichtig und schoss zur 2:1 Führung ein (26.). Eine Minute später konnte Trevelyan schon wieder jubeln: Diesmal fälschte er direkt einen Schlagschuss ins Tor ab und die Panther führten mit 3:1.

Verdiente Führung nach dem zweiten Drittel
Und wenn ein Hannoveraner nicht eine weitere Minute später schneller als Ryan Thang reagiert hätte, hätte es sogar 4:1 gestanden, denn nach einem Somma Querpass lag der Puck plötzlich völlig frei im Torraum. Die Augsburger waren mittlerweile verdient in Führung und spielten sich noch einige gute Chancen auch bei 5 gegen 5 heraus, aber wieder war es Thang, dem in letzter Sekunde der Torjubel versagt wurde, nachdem der Puck wieder völlig frei vor seinen Füßen landete, nachdem Pätzold einen Tipp In Versuch von Trabucco nur abprallen lassen konnte. Diesmal reagierte Thang aber nicht zu langsam, sondern wurde geschickt von einem Scorpions Verteidiger gestört. Und wer seine Chancen nicht nutzt… Auf der Gegenseite tauchte auf einmal Martin Hlinka frei vor dem Tor auf, nachdem Draxinger eigentlich schon gegen Morczinietz geklärt hatte, und tunnelte Conti zum 2:3 (36.). Das war ärgerlich, denn die Panther waren nun wirklich das bessere Team, vergaben aber weiterhin ihre Chancen: Somma zweimal (einmal im Nachschuss, ein anderes Mal per Direktabnahme aus zentraler Position) und Trabucco (per abgefälschtem Schuss) vergaben die besten davon.

Panther bringen Spiel nach Hause
Im letzten Drittel blieb den Fans dann erst einmal das Herz stehen. Nach einem arg optimistischen Aufbaupass von Daschner schaffte es Morczinietz irgendwie sich gegen zwei Augsburger Verteidiger durchzusetzen und fuhr völlig alleine auf Conti zu, sein Abschluss war aber nicht annähernd so stark, wie die Puckmitnahme und so scheiterte er an Leo Conti. Auf der Gegenseite hätte Werner für die Vorentscheidung sorgen können: Nach einem starken Forecheck von Trevelyan hatten MacArthur und er ein 2 auf 0, aber Werner verstolperte den Pass von MacArthur freistehend vor dem Tor. Aber auch Morten Green wusste es auf Hannoveraner Seite nicht besser, als er aus bester Schussposition den Puck am langen Eck vorbeijagte. Die Fans atmeten ein weiteres Mal durch. Nachdem Ryan Thang in der 48. Minute noch bei einem 2 auf 1 Konter am Tor vorbeischoss, war es aber wenig später Peter MacArthur, der die Pantherfans erlöste: Nach einem Bullygewinn zog das Eigengewächs Steffen Tölzer per Handgelenksschuss ab, MacArthur fälschte ab und von dem Schlittschuh eines Hannoveraner Verteidigers fand der Puck schließlich den Weg ins Tor (49.).

Die Augsburger spielten das Spiel nun gekonnt nach Hause, von Hannover kam allerdings auch relativ wenig und wenn, dann war Leo Conti zur Stelle (gegen Hlinka in der 52.Spielminute). Als in der 57. Spielminute Alexander Janzen als letzter Mann sich von Stephen Werner den Puck abnehmen ließ und dieser anschließend im Alleingang Pätzold zum 5:2 bezwang, war die Sache gegessen. Somit können die Panther sich mit einem guten Gefühl in die Pause verabschieden und die Akkus wieder aufladen, denn in den letzten Spielen hatte man den Mannen um Larry Mitchell schon angemerkt, dass selbige doch etwas leer scheinen.


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