Bittere Niederlage gegen direkte Konkurrenz

Samstag, 21. Dezember 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Fünf Punkte Vorsprung hatten die Augsburger Panther auf Platz 11 in der Tabelle, namentlich die Straubing Tigers. Mit einem Sieg hätte man sich im Kampf um die Playoffs richtig Luft verschaffen können, stattdessen zeigten man eine der schwächsten Leistungen der letzten Wochen und verlor völlig verdient gegen hochmotivierte Straubinger zu Hause vor 5340 Zuschauern mit 1:4.

Straubing in jeder Sekunde bissiger
Von Anfang an merkte man, dass die Straubinger hochmotiviert waren und so hatten sie auch die erste gute Chance des Spiels, doch Marcel Brandts Drehschuss ging knapp am Kasten von Patrick Ehelechner vorbei. Doch allzu lang mussten die Straubinger nicht warten, bis sie sich das erste Mal freuen konnten. Nach einem gewonnen Bully rutschte der von Stewart addressierte Puck zum 0:1 in die Maschen, geschuldet war das Ganze hauptsächlich dem Verkehr vor dem Augsburger Gehäuse, den die Gäste den ganzen Abend aufrecht erhielten, wohingegen die Augsburger Verteidiger es nicht auf die Reihe brachten, dort etwas aufzuräumen. Die erste Augsburger Chance dann in eigener Unterzahl, doch Stephen Werner verzögerte freistehend zentral vor dem Straubinger Gehäuse zu lange, so dass keinerlei Gefahr entstand, im direkten Gegenzug rettete Ehelechner stark mit der Fanghand bei einem Nachschuss von Beech.

Die Straubinger waren die aktivere Mannschaft und gewannen einen Großteil der Zweikämpfe, umso überraschender dann, als Mike Connoly plötzlich alleine vor Bacashihua auftauchte, aber sein Break nicht verwerten konnte. Im Gegenzug machten es die Straubinger dann besser, wieder war viel Verkehr vor dem Tor und nachdem Ehelechner noch den ersten Schuss entschärfen konnte, verwandelte Germyn im zweiten Versuch zum 2:0 (12.). Und es sollte noch schlimmer kommen. Erst vergab Schönberger noch eine gute Schusschance bei einem gut vorgetragenen 3 auf 2 Konter, da er den Puck nicht traf, nachdem Jeff Woywitka, der sein schwächstes Spiel im Augsburger Trikot bis dato zeigte, aber zu offensiv agierte bedankte sich wenig später Karl Stewart, der alleine vor Ehelechner auftauchte und mit der Rückhand flach zum 0:3 einschob (19.), bevor es in die Drittelpause ging.

Keller kommt für Ehelechner
Nachdem Mitchell mit dem Gesehenen verständlicherweise nicht zufrieden war, brachte er Markus Keller zum Beginn des zweiten Drittels für Ehelechner, aber das sollte auch keine große Wirkung zeigen. Die Augsburger wurden zwar etwas besser, man hatte aber nie das Gefühl, dass sie das Spiel noch drehen könnten. Bayda vergab die beste Augsburger Chance, als er einen Alleingang versemmelte, wenig später durften die Augsburger dann aber doch noch jubeln: Stephen Werner verzögerte an der blauen Linie und bediente Ciernik mit einem schönen Querpass und dessen Direktabnahme landete direkt im Winkel zum 1:3 (25.). Initialzündung? Leider nicht. Auch als man mit einem Mann mehr agieren konnte, sprang außer einem Boyle Direktschuss – der sein Ziel leider verfehlte – nicht viel heraus, im Gegenteil, Endraß und vor allem Schönberger, der bei einem 3 auf 1 lieber einen schwachen Schuss den Passoptionen vorzog, hätten noch eher erhöhen können.

Spielanalyse von
Robert Ott



Wenig später wurde es etwas hitzig, doch in einer kleinen Außeinandersetzung zwischen Röthke und Woywitka wollte der Augsburger eigentlich gar nicht mitmachen, steckte zwei Schläge ein und wurde als Dank von den Schiedsrichtern doch auf die Strafbank geschickt, was den Spielausgang wahrscheinlich nicht geändert hätte, dennoch aber eine Frechheit war. Im folgenden 4 gegen 4 erhöhten die Straubinger dann in der 35. Spielminute auf 4:1 durch Thomas Brandl, der einen von der Bande kommenden Nachschuss verwandelte, nachdem Markus Keller beim Reboundversuch leider scheiterte. Meunier und Hendry vergaben in einer später folgenden Straubinger Überzahl zwei gute Chancen, auf Augsburger Seite versagten wieder bei Bayda die Nerven, als er völlig frei vor dem Tor zum Schuss kam und die schwarze Hartgummischeibe in die Wolken jagte.

Letztes Drittel plätscherte dahin
Wenig zu erzählen gibt es dann im letzten Drittel. Die Augsburger hatten sich schon etwas aufgegeben, die Straubinger mussten nicht mehr viel machen und die Schiedsrichter hatten offensichtlich auch keine Lust mehr und ließen jederlei Haken und Halten einfach durchgehen. Während Werner und Reiss nennenswerte Augsburger Chancen vergaben und auf der Gegenseite Röthke den Puck aus der Nahdistanz ans Aluminium hämmerte, war das eigentliche (negative) Highlight des Drittels – und das passte zum gesamten Abend – als Ryan Bayda den eigenen Mann in Peter MacArthur hinter dem Tor umfuhr, der mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausschied.

Müßig zu sagen, dass Bayda – hätte er einen Gegenspieler erwischt – für diese Aktion vermutlich mit einer großen Strafe das Spiel beenden hätte dürfen. Das Spiel aber plätscherte bis zum bitteren Ende dahin und die stark ersatzgeschwächten Augsburger werden sich wohl die kommenden Tage intensiv auf dem Spielermarkt umsehen müssen, nachdem während der Woche auch noch das Saisonende von Brian Roloff bekannt wurde.


zurück