Augsburger Panther, Schwache Leistung gegen Wolfsburg

Freitag, 01. November 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Nationalmannschaftspause kommt Trainer Larry Mitchell somit mehr als gelegen, um sein Team wieder ins richtige Fahrwasser zu bringen.

Wolfsburg in allen Belangen überlegen
Im Tor stand zunächst wieder Patrick Ehelechner und über mangelnde Arbeit konnte er sich von Anfang an nicht beklagen. Nach einem Fehler von Patrick Seifert konterten die Wolfsburger und der ehemalige Augsburger Jeff Likens prüfte Ehelechner mit einem guten Handgelenksschuss, den der Augsburger Goalie aber noch parierte. Als die Augsburger aber wenig später in Unterzahl waren, war er gegen einen Schuss von Sebastian Furchner machtlos, der mit viel Geschwindigkeit ins Drittel einfuhr und den Puck unhaltbar aus zentraler Schussposition zum 0:1 in den Winkel jagte (3.).

Die Augsburger hatten wenig später sogar noch Glück, dass ein abgefälschter Bauerntrick von Simon Danner lediglich auf dem Tor landete. In der allgemeinen Konfusion vor dem Augsburger Tor musste Ehelechner wenig später abermals retten, als ein Schuss von einer Spielertraube vor dem Tor geblockt wurde und Gerrit Fauser per Nachschuss abermals das Augsburger Tor unter Beschuss nahm. Die erste Chance hatten die Augsburger dann in eigener Unterzahl, als Mike Connolly ein Break fuhr und versachten, Sebastian Vogl im Wolfsburger Gehäuse zu tunneln, dieser parierte aber mit etwas Glück, anschließend lag der Puck zwar frei im Torraum, doch kein Augsburger konnte abstauben.

Grizzly Adams ziehen davon
Bei dieser Chance handelte es sich aber nur um ein laues Lüftchen, denn wenig später ließ sich Daryl Boyle von Tyler Haskins wie ein Schuljunge vernaschen und tauchte alleine vor Ehelechner auf, der wieder mit den Beinschonern retten konnte. Auch der aus der Augsburger Jugend stammende Aleksander Polaczek durfte sich einer Großchance bedienen, nachdem Rob Brown und Patrick Seifert in Kooperation völlig unnötig den Puck hinter dem Tor vertändelten und Polaczek sofort vor dem Tor eingesetzt wurde, aber sein Direktschuss entschärfte abermals Ehelechner. Wenig später war er aber absolut machtlos, als Marco Rosa vor dem Tor einen Schuss von Brent Aubin unhaltbar zum 0:2 abfälschte (16.).

Und als ob dem noch nicht genug wäre, setzte Rob Brown direkt nach dem gewonnen Bully mit einem riskanten Fehlpass Jeff Likens in Szene, der sich die Chance nicht entgehen ließ und im Alleingang sieben Sekunden nach dem 0:2 das 0:3 erzielte. Offenbar hatten auch die Schiedsrichter etwas Mitleid mit der Panthertruppe und schickten einen Wolfsburger wegen gar nichts vom Eis: In diesem Powerplay hätte dann Peter MacArthur dann eigentlich den Anschlusstreffer erzielen müssen, aber den Abpraller nach einem Hammer von Andy Reiss setzte er am leeren Tor vorbei. Die Augsburger konnten sich dann noch bei Patrick Ehelechner bedanken, der kurz vor der Drittelpause mit einem Hechtsprung das 0:4 verhinderte, dass Robbie Bina aus Kurzdistanz einen Nachschuss ins leere Tor eingeschoben hätte.

Keller ersetzt Ehelechner
Die Augsburger starteten ins zweite Drittel dann etwas besser, Werner vergab eine gute Chancen und wenig später sahen sich die Augsburger dann abermals in numerischer Überlegenheit: Anstatt aber den Anschlusstreffer zu erzielen, schliefen die Verteidiger und ließen Marco Rosa alleine aufs Tor von Ehelechner zulaufen, dieser zog ab und Ehelechner ließ den haltbaren Schuss zum 0:4 durchrutschen. Danach war der Arbeitstag für ihn beendet, dabei konnte er noch am wenigsten für die uninspirierte Vorstellung seiner Vorderleute, die entweder gedanklich schon in der Pause waren oder am Vorabend zu heftig Halloween gefeiert hatten.

Teile des Augsburger Publikums applaudierten höhnisch, was der ein oder andere Betrachter nur mit Kopfschütteln quittieren konnte. Immerhin konnten die Augsburger dann in der 29. Minute endlich zum ersten Mal jubeln. Mike Connolly legte in Überzahl klug quer auf Ivan Ciernik der es sich aus optimaler Schussposition nicht nehmen ließ, auf 1:4 zu verkürzen.

 

Spielanalyse von
Robert Ott



Die Augsburger kamen jetzt etwas besser ins Spiel, der gute Trevelyan fälschte einen Forrest Schuss ab, der nur wenige Zentimeter am Tor vorbeirauschte, wenig später erkämpfte er sich hinter dem Tor den Puck und legte auf Connolly ab, dessen Direktabnahme aber zu ungenau war und sichere Beute von Vogl wurde. Doch als in der 40. Spielminute Vincenz Mayer zum 5:1 erhöhte, war dann endgültige jede Siegeshoffnung zu Nichte gemacht. Mike Connolly nutzte das zum Frustabbau und rammte Chad Bassen (fair) in die Bande, ein anschließender Fight endete mehr oder weniger unentschieden.

Ciernik schnürt Doppelpack
Nachdem im letzten Drittel Norm Milley gleich eine Riesenchance für Wolfsburg vergab, hatten die Augsburger nochmals einige Möglichkeiten in Überzahl: Doch weder J.D. Forrest im Nachschuss konnte verkürzen, noch Trevelyan nach schönem Querpass von Werner. Als dann John Zeiler auch noch das Kunststück vollbrachte frei vor dem leeren Tor den Puck in den bereits geschlagenen Gästetorhüter zu schieben (wenn er auch dabei behakt wurde), hatte jeder im Stadion begriffen, dass dies nicht der Tag der Augsburger Panther war.

Wenigstens einmal konnten die Augsburger noch jubeln, als Ryan Bayda ein 3 auf 2 Konter schön herausspielte und Ciernik einsetzte, der im Gegensatz zu John Zeiler in der Lage war, das leere Tor zu treffen und auf 2:5 verkürzte (48.). Im Anschluss tat sich nicht mehr viel, Breitkreuz auf Augsburger und Milley auf Wolfsburger Seite vergaben noch mehr oder weniger gute Chancen, ansonsten spielten die Wolfsburger das Spiel souverän nach Hause und die Augsburger Fans können nur auf Wiedergutmachung am morgigen Sonntag in München hoffen, bevor es in die Pause geht.


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