Augsburger Panther gelingt wichtiger Sieg gegen Meister Mannheim

Montag, 24. Februar 2020, 10:55 Uhr Thorsten Franzisi

Mit einem 4:2 Sieg gegen die Adler Mannheim festigten die Augsburger Panther Rang 10 und sind fast in der ersten Play off Runde.

Aus den restlichen 4 Spielen reichen wohl ein Sieg und drei Punkte um das Minimalziel für diese Saison zu erreichen. Unbändiger Sieges- und Kampfeswillen, dazu ein überragender Torwart führten zum zweiten Heimsieg in dieser Saison gegen den amtierenden deutschen Meister.

Guter Auftakt der Panther und böses Foul der Mannheimer im 1. Drittel
Bereits nach 151 Sekunden war die Begegnung für den Mannheimer Phil Hungerecker bereits wieder beendet. Nach einem Check gegen den Kopf und Nacken an Augsburgs Verteidiger Henry Haase durfte der Gästestürmer nach einer 5+ Spieldauerdisziplinarstrafe frühzeitig zum Duschen.

Leider musste „Hank“ stark blutend die Partie ebenfalls ganz früh verletzt beenden. Man kann nur hoffen, dass die Diagnose für den Augsburger Verteidiger nicht zu schlimm ausfällt und der defensiv so wichtige Spieler bald wieder gesund auf dem Eis stehen kann. Die Panther bestraften das üble Foul in dem folgenden Powerplay aber recht schnell. In der 4. Spielminute gelang Daniel Schmölz auf Pass des überragenden Drew LeBlanc das 1:0 für die Augsburger.

In den noch restlichen über 4 Minuten Überzahlspiel, wollte der AEV sofort nachlegen, doch Fraser und Kosmachuk fehlten nur wenige Zentimeter zu diesem Vorhaben. Die Gäste überstanden diese Drangperiode der Panther mit nur einem Gegentreffer und ließen auch beim zweiten Unterzahlspiel keinen weiteren Augsburger Treffer zu. Dazwischen durften auch die Gäste auch kurz im Powerplay agieren, in welcher die Panther Abwehr und Olivier Roy aber die Führung verteidigen konnten. In der 16. Spielminute rettete Mannheims Torwart Dennis Endras glänzend gegen den vor ihm auftauchenden AEV Verteidiger Pat McNeill.

Wenige Sekunden später gelang den Gästen aber der 1:1 Ausgleich durch David Wolf. Ausgangspunkt für den unnötigen Ausgleich, war ein Konzentrationsfehler von Panther Verteidiger Brady Lamb in der Offensive. Mit dem Unentschieden ging es dann auch in die erste Drittelpause.
 
Mannheim im 2. Drittel spielerisch überlegen, aber der AEV nutzt seine Chancen zur Führung
Spielerisch und individuell waren die Adler natürlich den Augsburgern überlegen, aber der AEV kämpfte um jeden Zentimeter und blockte viele Schüsse. Dazu ein überragender Olivier Roy im Tor der Panther und ein sehr gutes Powerplay reichten, um in der 26. Spielminute wieder mit 2:1 in Führung gehen zu können. Augsburgs Scorerkönig Drew LeBlanc schlenzte das Spielgerät in Überzahl in die linke untere Ecke des Mannheimer Tores zum vielumjubelten Führungstreffer für die Panther. Die gute Stimmung in der Arena sollte sich noch steigern, den der seit langer Zeit glücklose Matt Fraser düpierte in der 31. Spielminute Dennis Endras im Tor der Mannheimer zum 3:1.

Dabei sah der Ex-Augsburger Publikumsliebling nicht sehr glücklich aus. Den AEV Fans war dies aber völlig egal und das fast ausverkaufte Curt-Frenzel Stadion entwickelte sich wieder zur Hölle des Südens. Trotz des Vorsprungs war das Spiel natürlich längst noch nicht entschieden. Dazu hat der Kader des amtierenden Deutsche Meisters einfach zu viel Qualität. In der 37. Spielminute musste Matt Fraser für zwei Minuten auf die Strafbank und die Gäste nutzten dieses Powerplay eiskalt zum 2:3 Anschlusstreffer durch David Wolf.

Zu viel Raum ließen die Augsburger in diesem Moment des Unterzahlspiels dem 30-jährigen Stürmer der Adler. Platziert in den rechten oberen Winkel versenkte der Mannheimer den Puck unhaltbar für Olivier Roy im Käfig des AEV. Alles war wieder offen und der Spielverlauf erinnerte ein wenig sorgenvoll an den letzten Donnerstag gegen Berlin. Dazu kassierten die Panther kurze Zeit später die nächste Strafzeit. Der Ausgleich drohte, doch dann gelang dem AEV der spielentscheidende Konter in Unterzahl. Drew LeBlanc schnappte sich das Spielgerät und passte millimetergenau auf den mitstürmenden Verteidiger Pat Mac Neill, welcher den Puck unhaltbar zum 4:2 in das Mannheimer abfälschte. Das Momentum war jetzt 15 Sekunden vor Drittelende wieder klar auf Seiten der Augsburger Panther. Mit viel Beifall wurde der AEV in die zweite Drittelpause verabschiedet.

Mannheim macht Druck, doch die Panther verteidigen clever ihren Vorsprung im 3. Drittel
 Dass die Gäste im letzten Abschnitt noch einmal alles versuchen, um diese Partie zu drehen war den über 6000 Fans im Curt Frenzel Stadion klar. Doch die Marschroute von Coach Tray Tuomie ging dieses Mal auf. Mit einer konzentrierten Abwehrleistung, einem überragenden Torwart und gelegentlichen Kontern gelang den Augsburgern das letzte Drittel ohne Gegentreffer zu überstehen. Eine Strafzeit für Mannheim wegen Spielens mit 6 Feldspielern nach 55 Spielminuten kann dem AEV natürlich auch noch entgegen. Adler Coach Pavel Gross zog mit der Herausnahme von Torwart Dennis Endras gut 2 Minuten vor Spielende seinen letzten Joker, aber auch dieser brachte kein Erfolgserlebnis.

Dazu rastete der Mannheimer David Wolf wieder einmal komplett aus, 110 Sekunden vor der Schlusssirene war der Mannheimer Stürmer nach einem Zweikampf kaum zu bändigen. Beide Linienrichter hatten alle Hände voll zu tun, um den völlig frustrierten und durchdrehenten  Gästestürmer vom Eis in Richtung Kabine zu schieben. In der Disziplinlosigkeit und den Strafzeiten, sah auch der Gästetrainer Pavel Gross den Hauptgrund für die Niederlage seiner Mannschaft. Beide Trainer sprachen auch von einem verdienten Sieg der Augsburger Panther. Kampf , der unbedingte Willen zum Sieg und die Effizienz in Über- und Unterzahl waren die entscheidenden Faktoren der Panther, gegenüber einer individuell klar besser besetzten Mannheimer Mannschaft. Dazu kamen mit Drew LeBlanc und Olivier Roy noch zwei individuell überragende Akteure auf Seiten des AEV.

Den Jubel der wie immer frenetischen Augsburger Fans hatte sich aber das ganze Team heute mehr als verdient.
Mit jetzt 12 Punkten Vorsprung auf die Kölner Haie reicht den Panthern, auch wegen der Tordifferenz,  wohl ein Sieg aus den letzten 4 Spielen um Platz 10 und die erste Play off Runde zu erreichen.

Am nächsten Freitag müssen die Augsburger zum bayerischen Derby nach Ingolstadt, das nächste und vorletzte Heimspiel in der Hauptrunde findet dann am nächsten Sonntag um 16.30 Uhr im Curt Frenzel Stadion gegen Iserlohn statt.

Statistik:
Panther: Roy- Lamb, Rogl, Haase, McNeill, Valentine, Sezemsky, Tölzer- Kosmachuk, LeBlanc, Hafenrichter, Payerl, Stieler, Trevelyan, Sternheimer, Mayenschein, Holzmann, Fraser, Gill, Schmölz

Tore:
1:0 03:01 Daniel Schmölz                    5:4
1:1 15:40 David Wolf
2:1 25:28 Drew LeBlanc                       5:4
3:1 30:12 Matt Fraser
3:2 37:19 David Wolf                            5:4
4:2 39:45 Pat McNeill                           4:5

Strafzeiten:
Augsburg:              10
Mannheim:            17+20+10

Schiedsrichter:
Rantala/Rohatsch
Linienrichter:
Gerth/Wölzmüller


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