FC Augsburg - Nichts wie weg von hier

Samstag, 20. Januar 2018, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Am Ende musste beim FC Augsburg alles ganz schnell gehen. Passend zum Resultat wollte der FCA so schnell wie möglich wieder weg vom Borussia-Park. Einerseits weil natürlich auch der Frust nach der 0:2- Niederlage tief saß, andererseits weil der Rückflug aus Düsseldorf bereits für 19 Uhr angesagt war. Also hieß es schnell duschen, schnell packen und schnell weg.



So blieb wenig Zeit, sich über das Geschehene zu ärgern, entsprechend nüchtern fiel auch das Fazit von Trainer Manuel Baum aus: „Wir sind nicht ins Spiel gekommen, waren nicht in den Zweikämpfen und nicht ordentlich drin im Pressing – die Gladbacher Führung war deshalb zu diesem Zeitpunkt verdient. In der zweiten Hälfte war es komplett anders, wir haben gefährlich Fußball gespielt, waren leider nur nicht zielstrebig genug. Zum Schluss ging es nur noch darum, ob wir den Ausgleich machen oder Gladbach noch einen erfolgreichen Konter setzt.“

Und den letzten Konter der Partie nutzte Thorgan Hazard zum 2:0-Endstand. Zuvor hatte Matthias Ginter bereits in der 10. Minute das 1:0 für die Gladbacher erzielt. Die Einschätzung des Trainers bestätigten auch die Spieler: So erkannte Torhüter Marwin Hitz, dass man schwer ins Spiel gekommen sei und die Borussia vor der Pause besser war: „Nach dem Wechsel waren wir überlegen und hatten einige gefährliche Situationen, aber es fehlte der letzte Tick für das Tor. Es war aber aus meiner Sicht keine 100-prozentige Chance dabei.“ Und so verlor der FC Augsburg erstmals seit 2015 wieder bei Borussia Mönchengladbach und verpasste es, in der Tabelle an den Fohlen vorbeizuspringen.

Zur Überraschung setzte Trainer Baum von Anfang auf Alfred Finnbogason, der noch unter der Woche einige Einheiten wegen seinen Problemen in der Achillessehne verpasste, doch dem Isländer merkte man Startschwierigkeiten an, sodass er bereits zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Kein Vorwurf aber an den Isländer, auch von Kapitän Daniel Baier nicht: „Mich ärgert die Niederlage, unabhängig vom Tabellenstand, weil wir nach der Pause alles gegeben haben. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, bis wir unser Ziel erreicht haben.“ Jeffrey Gouweleeuw fasste die Partie kurz und knapp zusammen: „Das Problem war, dass wir keine Tore gemacht haben. In der zweiten Halbzeit waren wir viel besser als Gladbach, aber wenn du keine Tore machst, dann wird es schwierig.“

Für den Lacher des Tages sorgte Martin Hinteregger. Der Österreicher, selbst großer Ski-Fan, war natürlich auch verärgert über die Augsburger Niederlage, konzentrierte sich aber auch noch auf einen anderen Sport: Auch der Abwehrspieler verfolgte mittags das legendäre Ski-Rennen auf der Streif und gab nach der Partie auf die Frage eines BR-Reporters zu: „Ich war bei der Streif nervöser als bei unserem Spiel. Respekt an Thomas Dreßen, dass er gewonnen hat. Glückwunsch an Deutschland!“, sagte er und verschwand in der Kabine, schließlich musste es schnell gehen. Nächste Woche versucht es der FCA wieder in Nordrhein-Westfalen – dann geht‘s zum 1. FC Köln. Mit freundlicher Unterstützung der Neuen Sonntagspresse.

Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an carmen@carmarc.de




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