Augsburger Panther bezwingen Tabellenführer München

Samstag, 16. Oktober 2021, 13:22 Uhr Robert Siller

Starke Leistung der Augsburger Panther in einem torreichen Derby gegen RB München in der Penny-DEL

5679 Augsburger Fans jubelten über einen hart umkämpften 5:4 Sieg nach Verlängerung über den derzeitigen Tabellenführer der Deutschen Eishockeyliga den EHC Red Bull München.

Damit feierten die Panther den 5. Heimsieg in Folge und kletterten in der Tabelle mit 18 Punkten auf Rang 7. Beide Teams mussten stark dezimiert in diese Begegnung gehen. Bei den Augsburger fehlten Torwart Olivier Roy, Wade Bergman, Colin Campbell und David Stieler und bei den Gästen aus der Landeshauptstadt standen nach dem CHL Spiel in Zug insgesamt 10 Stammspieler nicht in der Startaufstellung. Trotzdem konnten die Münchner natürlich eine qualitativ starke Mannschaft in die Begegnung schicken. Vor fast vollem Haus im Curt Frenzel Stadion entfachten die Augsburger Fans von Beginn  an eine bombastische Stimmung und unterstützen die Panther sensationell.


Ausgeglichenes 1. Drittel
Bereits nach nur 15 Sekunden verpasste der AEV durch McClure nur ganz knapp die frühe Führung und die Panther legten sofort nach. T.J. Trevelyan hatte die nächste Torchance in der 3. Spielminute ,nur Zentimeter fehlten zum 1:0. Auf der Gegenseite prüfte Münchens Verteidiger Abeltshauser den guten Markus Keller im Augsburger Tor in der 7. Spielminute. Nur eine Minute später durften die Panther zum ersten Mal am heutigen Abend im Powerplay agieren und das Überzahlspiel brachte durch Matt Puempel in der 10. Spielminute die 1:0 Führung für den AEV. Doch die Gäste antworteten schnell, in der 12. Spielminute drückte Philip Gogulla die Scheibe aus kurzer Entfernung im Nachschuss zum 1:1 über die Linie des Augsburger Tores. Zuvor hatten die Panther ein Unterzahlspiel schadlos überstanden, was ihnen auch ab der15. Spielminute im zweiten penalty killing wieder gelang. Die Red Bulls wurden stärker, aber die Abwehr des AEV stand und den Rest entschärfte Markus Keller im Panther Tor. So endete das 1. Drittel mit einem leistungsgerechten 1:1 Unentschieden.


Dramatisches 2. Drittel mit Toren auf beiden Seiten
Der 2. Abschnitt begann mit einer schnellen Strafzeit für München und die Panther erhöhten den Druck auf das Gästetor. Kaum waren die Red Bulls wieder komplett, holte sich der AEV die nächste Führung. T.J. Trevelyan zog in der 23. Spielminute aus dem Slot ab und der Puck rutschte durch die Hosenträger von Münchens Torwart Daniel Fießinger zum 2:1 für die Augsburger über die Torlinie. Es sollte aber noch besser kommen, nur 82 Sekunden später hämmerte Panther Verteidiger Scott Valentine das Spielgerät zum 3:1 für die Augsburger in die Maschen des Münchner Tores. Der Jubel der AEV Fans kannte keine Grenzen und der Tabellenführer wankte. Doch die Euphorie der Fuggerstädter bekam schnell wieder einen Dämpfer. München zeigte seine ganze Klasse und verkürzte in der 27. Spielminute durch Jonathan Blum zum 2:3. Dann glaubten auch die Hauptschiedsrichter Rantala und Steingross in den Mittelpunkt rücken zu müssen. Nach einem harten Check von Scott Valentine gegen den jungen Nachwuchsstürmer der Münchner Bastian Eckl, bekam der eisenharte Verteidiger der Panther nach Videobeweis eine Matchstrafe, was neben dem sofortigen Ausschluss für den Rest der Begegnung auch ein Unterzahlspiel von 5 Minuten zur Folge hatte. Bereits nach 45 Sekunden der Strafzeit nutzten die Gäste das Powerplay zum 3: 3 Ausgleich durch Trevor Parkes. Nach einem weiteren Foul von Adam Payerl in der 31. Spielminute, mussten 3 Panther Spieler gegen 5 Münchner Feldspieler antreten, was die cleveren Gäste schnell zur 4:3 Führung durch Zach Redmond nutzten. Bei diesem Gegentor sah der Augsburger Keeper Markus Keller nicht unbedingt glücklich aus, was aber seine sonst sehr gute Leistung keinesfalls schmälern soll. Die Begegnung war binnen 6 Minuten völlig gedreht und die Münchner hatten das Momentum wieder auf ihrer Seite. Die unsicheren Schiedsrichter hatten in der Folge Mühe das Spiel nicht aus den Händen gleiten zu lassen, was aber größtenteils an ihren selber lag. Die Panther hatten in dieser Phase große Mühe den knappen Rückstand zu halten und in der Partie zu bleiben. Die Emotionen kochten bei beiden Mannschaften in diesem spannenden und gutklassigen Derby hoch und Münchens Redmond holte sich kurz vor Drittelende noch schnell 4 Strafminuten ab, wobei er dabei noch glimpflich von den Schiedsrichtern bestraft wurde. Mit dem knappen 3:4 Rückstand ging es in die 2. Drittelpause.


Verdienter Ausgleich für die Panther im letzten Abschnitt
Mit knapp 4 Minuten Überzahl für den AEV begann das letzte Drittel und die Panther wollten schnell den Ausgleich erzielen. Trotz aller Mühe gelang dies in diesem langen Powerplay leider nicht , erst nachdem die Münchner wieder komplett waren, schlug der AEV zu. Magnus Eisenmenger mit seinem 1. DEL Tor seiner Karriere, sorgte  für einen Jubelsturm unter den knapp 5700 Fans und dem so wichtigen 4:4 Ausgleich in der 45. Spielminute. In den restlichen 15 Spielminuten wollte keine Mannschaft mehr ein überhöhtes Risiko eingehen und der Schwerpunkt lag klar in der konzentrierten Defensivarbeit. Chancen zum Siegtor gab es aber trotzdem auf beiden Seiten, wobei der hohe Favorit aus München in den letzten Spielminuten mit ihrer individuellen Klasse einen Tick stärker wirkten. Doch die Panther kämpften um jeden Zentimeter und das 4:4 Unentschieden nach 60 Spielminuten hatten sie sich auch redlich verdient.


Panther holen sich in der Overtime den Sieg.
Ein spannendes, hochklassiges ,stimmungsvolles Derby mit vielen Toren und viel Kampf ging in die Verlängerung. Dabei nutzten die Panther schnell und eiskalt die Chance zum Sieg und Zusatzpunkt. Nach 61 Minuten und 50 Sekunden sorgte Vinny Saponari per Rückhand für das golden winning goal. Grenzenloser Jubel bei den AEV Fans über den Sieg gegen den hohen Favoriten und bayerischen Rivalen. Der Torschütze wurde von seinen Mitspielern vor Freude fast erdrückt. Zwei ganz wichtige und nicht unbedingt erwartete Punkte waren gegen den derzeitigen Tabellenführer eingefahren.
Jetzt heißt es schnell regenerieren, denn bereits am Sonntag ist der AEV in Krefeld bei den Pinguinen gefordert. Das nächste Heimspiel im Curt Frenzel Stadion findet am nächsten Mittwoch um 19.30 Uhr statt. Als Gast kommt dann der amtierende Deutsche Meister die Eisbären aus Berlin nach Augsburg.
Panther: Keller- Lamb, Valentine, Graham, Haase, Rogl, Länger- Puempel, LeBlanc, McClure, Clarke, Payerl, Saponari, Trevelyan, Nehring, Sternheimer, Markus und Max Eisenmenger, Kharboutli, Miller


Tore:
1:0 09:01 Matt Puempel             5:4
1:1 11:49 Philip Gogulla
2.1 22:47 T.J. Trevelyan
3:1 24:09 Scott Valentine
3:2 26:43 Jonathan Blum
3:3 29:00 Trevor Parkes             5:4
3:4 32:44 Zach Redmond           5:3
4:4 44:51 Magnus Eisenmenger
5:4 61:50 Vinny Saponari


Zuschauer:
5673


Strafzeiten;
Augsburg  13+20
München   8


Schiedsrichter:
Rantala/Steingross
Linienrichter:
Römer/Tschirner    


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