Überraschung im Handballderby: Friedberg gegen Haunstetten

Sonntag, 09. Dezember 2018, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Das Handballjahr endete für die Erste des TSV Friedberg mit einer Enttäuschung. Zu Hause verlor der Bayernligist das Derby gegen Haunstetten mit 24:29 (11:16).



Vor dem Anpfiff des letzten Spiels des Jahres überreichten die beiden Abteilungsleiter Simone Neumeier und Dirk Kreutzburg Vertretern des Friedberger Kinderheimes eine Spende. Jürgen Hammer, der Erziehungsleiter der Institution, freute sich sehr über das vorweihnachtliche Präsent: „Wir werden damit die große Radtour, die wir 2019 planen, mit finanzieren. Dann wollen wir nämlich von Friedberg bis nach Berlin radeln, da hilft ein solcher Beitrag natürlich sehr.“

Die Gäste aus Augsburg waren heiß auf die Revanche, denn vor zwei Wochen hatte sich der TSV gegen sie an gleicher Stelle souverän den bayrischen Pokal gesichert. Diesmal war Haunstetten von Beginn an hellwach und stellte die Herzogstädter mit einer offensiven 3 – 2 – 1 – Deckung vor große Probleme.

Friedberg hingegen trat lange Zeit pomadig auf und leistete sich ungewohnt viele Fehler. Vielleicht waren die Handballer nach ihrer Serie von fünf Siegen und dem jüngsten Erfolg im Pokal zu selbstsicher. Jedenfalls war Haunstetten in diesem Derby wacher, aggressiver und hungriger. Friedberg verlor vorne extrem viele Bälle durch einfache Fehler und bekam vor allem den agilen Gäste – Spielmacher Max Schnitzlein nie in den Griff.

Nach dem 7:7 übernahm Haunstetten so die Kontrolle. Eine Friedberger Auszeit half nicht, der Rückstand wuchs weiter an. Über ein 7:11 ging es mit einem 11:16 für die Gäste in die Kabinen. Erst nach gut 40 Minuten bekam man das Gefühl, dass Friedberg langsam aufzuwachen begann. Die Herzogstädter verteidigten jetzt besser und fuhren die Fehlerquote bei eigenem Ballbesitz stark zurück. Darum begannen sie aufzuholen, zehn Minuten vor dem Ende waren sie beim 20:23 drauf und dran, die Wende zu schaffen. Doch ein ärgerlicher Ballverlust und direkt danach eine Zeitstrafe durch eine Undiszipliniertheit beendeten alle Friedberger Hoffnungen. In Überzahl setzte sich Haunstetten bis auf 20:27 ab.

Der TSV musste sich so mit einer 24:29 (11:16) Niederlage von seinen Fans verabschieden und fällt in der Bayernliga auf Rang vier zurück. Weiter geht es erst Ende Januar, wegen der Handball – WM ruht der Spielbetrieb etwas länger.

Trainer Fadil Kqiku war enttäuscht von der Vorstellung: „Heute hat die bessere Mannschaft verdient gewonnen. Leider war das ausgerechnet im Derby nicht der TSV Friedberg. Wir hatten von Beginn an eine schlechte Körpersprache, vorne gab es viele Fehlwürfe und unnötige Ballverluste. Man sieht, es geht nicht von allein, jeder in der Mannschaft muss immer bereit sein, hart zu arbeiten.“

Dorsch; v. Petersdorff; Haggenmüller (3); Thiel (2); Kaulitz (1); Müller (1); Okyere (1); Riesenberger (2); Tischinger (2); Dittiger (3); Abstreiter (9/5); Prechtl.

Domenico Giannino (gia)




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