Trampolinturnen: Luftakrobaten des TSV Friedberg auf voller Höhe

Philipp Kleidernigg mit Sprungpartner Tobias Richter holen den Meistertitel bei Bayerischen Synchronmeisterschaften im Trampolinturnen. Julina Kimmel gewinnt den Bayernpokal in der heimischen Halle. 

Zwei Vizemeister, fünfmal Podestplatz 3 und 7 Finalplatze sind die Zugabe für das TSV Team.

Ein solches Sportwochenende mit Bayerischen Einzel- und Synchronmeisterschaften sowie dem Bayernpokal gab es in Friedberg schon seit längerer Zeit nicht mehr. Der TSV Friedberg organisierte alle drei Veranstaltungen an einem Wochenende – in dieser Größenordnung ein Novum für die Trampolinabteilung.

Dank modernster Großgeräte und Messinstrumente, die die Sprungdauer auf die Millisekunde genau erfassen, sowie der Hallenhöhe von 14 Metern entschied der Bayerische Turnverband, die Meisterschaften an den TSV Friedberg zu vergeben. Trainer und Abteilungsleiter Marc Kimmel bereitete die Veranstaltung minutiös vor, was ihm hervorragend gelang. Schon zu Beginn der Veranstaltung füllten zahlreiche Zuschauer die Tribüne, darunter viele Familienangehörige und ehemalige Trampolinaktive, was für eine großartige Wettkampfatmosphäre sorgte.

Das Trampolinturnen in Bayern funktioniert wie eine Großfamilie, in der jeder Verein die anderen kennt. Kontakte entstehen auf freundschaftlicher Basis, und im fairen Wettstreit entscheidet letztlich das Können in Verbindung mit Talent über den Sieg. Bei angenehmem Wetter strömten die Athleten aus ganz Bayern nach Friedberg, um an den Wettbewerben teilzunehmen.

Insgesamt 16 bayerische Vereine nahmen teil, darunter die Munich-Airriders, der FT Jahn Landsberg, der ATSV Kelheim, die Bayreuther Turnerschaft und viele weitere. Insgesamt meldeten sich knapp 130 Teilnehmer, darunter 16 Athleten des TSV Friedberg.

Am 13. Juli um 11:30 Uhr eröffnete Wettkampfleiter Klaus Schlauderer vom ATSV Kelheim den Wettbewerb und stellte die Teilnehmer des Bayernpokals der Jugendturnerinnen vor. Jungtalent Amelie Pamer vom TSV Friedberg startete mit Übereifer und erhielt wegen eines zusätzlichen Sprungs sehr hohe Punktabzüge, die sie auf Platz 17 verwiesen. Ihre Teamkollegin Zoe Strobel erreichte Platz 14.

Vivien Lichtenstern, ein aufstrebendes Talent bei den Jugendturnerinnen 11-12, strebte einen Podestplatz an. Ihre doppelten Ausführungen eines Sprungteils kosteten sie jedoch den Titel, und sie landete auf Platz 4. Salome Barbaresku überzeugte beim Bayernpokal mit einer nahezu perfekten Übung und erreichte den dritten Platz, nur 0,6 Punkte hinter Platz 2. Sara Tuffentsammer zeigte bei den Jugendturnerinnen 13-14 viele Salti und Schrauben und wurde durch ihre herausragende Leistung Bayerische Vizemeisterin.

Lukas Häuser und Vincent Klenovsky, zwei junge Hoffnungsträger, erreichten im Bayernpokal die Plätze 6 und 7. Alexandra Wachtel hatte starke Konkurrenz, weshalb sie trotz schwerer Übung den sechsten Rang belegte. Trainer Marc Kimmel, selbst noch aktiv und ein Vorbild für viele junge Turner, erzielte beim Bayernpokal den zweiten Platz, dicht gefolgt von seinem Vereinskollegen Alexandru David, der 0,3 Punkte hinter ihm lag und damit den dritten Platz erzielte.

Bei den Jugendturnerinnen 17+ setzte sich Julina Kimmel mit einer beeindruckenden Übung gegen ihre Gegnerin Simone Omlor von den Munich-Airriders durch und gewann den Pokal. Emily Ullmann zeigte ebenfalls eine Übung mit vielen Salti und erreichte damit den dritten Platz, nur 0,08 Punkte hinter der Zweitplatzierten. Marla Keßler verpasste das Finale knapp und wurde Fünfte.

Im Wettbewerb der Turnerinnen 17+ verlief es für Sina Karletshofer zunächst vielversprechend. Bei ihrer Finalübung wollte sie mit einer risikoreichen Übung und mehreren Doppelsalti punkten, verlor aber die Kontrolle und musste die Übung abbrechen. Sie landete deshalb auf dem 7. Platz. Philipp Kleidernigg, der als Favorit bei den Turnern 17+ ins Rennen ging, erzielte bei den bayerischen Meisterschaften die Tageshöchstwertung und sprang eine Übung mit einem Dreifach- und 8 Doppelsalti. Im Finale führt leider auch bei ihm seine Risikobereitschaft zu einem Übungsabbruch, weshalb er Platz 2 erreichte. 

Erfolgreiche Synchronmeisterschaften

Am Sonntag starteten 40 Paare bei den bayerischen Synchronmeisterschaften. Vivien Lichtenstern und Amelie Pamer erreichten bei den Jugendturnerinnen -11 den dritten Platz, eine beachtliche Leistung für das junge Duo. Lukas Häuser und Vincent Klenovsky, die erst seit kurzem für den TSV Friedberg starten, schafften bei den Jugendturnern M-14 ebenfalls den Sprung aufs Treppchen und konnten mit nahezu perfekter Synchronität den 3. Platz erreichen. Salome Barbaresku und Alexandra Wachtel zeigten eine schwere Übung mit perfekter Ausführung, verloren in ihrer Finalübung aber leider ihre Synchronität und belegten bei den Jugendturnerinnen W 15-16 den vierten Platz.

Philipp Kleidernigg und Tobias Richter dominierten bei den Jugendturnern Synchron M 15+ und gewannen mit einem großen Vorsprung, dank ihrer spektakulären Doppelsalti und Schrauben. Marc Kimmel und Alexandru David sicherten sich den Vizemeistertitel mit einer ebenfalls beeindruckenden Darbietung.

In der Altersklasse 17+ hatten die Paare des TSV Friedberg gegen starke Konkurrenz zu kämpfen. Julina Kimmel und Sara Tuffentsammer erreichten den vierten Platz, Sina Karletshofer und ihre Sprungpartnerin Malorie Ehrhardt vom Münchner Turnerbund gingen hohe Risiken ein, die ihnen gegen die starke Konkurrenz den fünften Finalplatz einbrachten.

Das Trampolinteam des TSV Friedberg zeigte an beiden Wettkampftagen enorme Energie und hohe Motivation und erzielte hervorragende Ergebnisse, die in der bayerischen Trampolinszene Anerkennung fanden. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und zeigte einmal mehr die Leistungsfähigkeit und den Zusammenhalt der Friedberger Trampoliner. 

Text: TSV 1862 Friedberg, Trampolin