Zum Friedensfest wurde früher gelaufen

Sonntag, 04. August 2019, 17:56 Uhr Thorsten Franzisi

Der "Citylauf zum Friedensfest" lockte 18 Jahre lang die Langstreckler aus nah und fern nach Augsburg.

Nach dem letzten Rennen im Jahr 1997 versuchten sich zwei andere Laufveranstalter anlässlich des Augsburger Feiertags am 8. August. Der "Friedensmarathon" fand 2011 und 2012 statt. Beim "Night Light Run" blieb es bei der Premiere 2015.

Laufsport anlässlich des Augsburger Friedensfestes hat Tradition. Der "Citylauf zum Friedensfest" war 18 Jahre lang ein bedeutendes Rennen mitten durch die Innenstadt. Zwischen 400 und 900 Langstreckler, darunter Top-Läufer, gaben sich alljährlich von 1980 bis 1997 ein Stelldichein. Der Citylauf wurde von den Augsburger Leichtathletik-Vereinen gemeinsam auf die Beine gestellt. DJK Göggingen mit Dr. Hans-Henning Borchers,

FC Haunstetten mit Peter Oczipinsky, MBB-SG mit Rudolf Niesner und TG Viktoria mit Hermann Böving hießen die maßgeblichen Vereine und Macher. Die ersten drei Jahre fand das Rennen stets am Abend des 8. August statt. Dann legte man den Termin wegen der auswärtigen Teilnehmer auf den Samstag vor oder nach dem Feiertag. Start und Ziel befanden sich auf der Eserwallstraße nahe dem Roten Tor.

Der Rundkurs verlief über Remboldstraße, Predigerberg, Moritzplatz, Rathausplatz, Fußgängerzone, Königsplatz, Maximilianstraße und Milchberg. Männer und Frauen hatten zwei Runden, das hieß 7,8 Kilometer, zu absolvieren. Der Termin und die Streckenführung sorgten regelmäßig für Hitzeschlachten. Rekorde wurden offiziell nicht geführt, da öfters eine Abweichung vom Rundkurs notwendig war. Aber Andreas Weniger von der TG Viktoria Augsburg mit 22:40 Minuten und Heidi Hutterer von der TG Landshut mit 26:22 Minuten schafften die schnellsten Siegerzeiten. Als erfolgreichste Athletin in der 18-jährigen Citylauf-Geschichte gilt Johanna Baumgartner. Die einstige Augsburger Spitzenläuferin, unter anderem im Trikot des LAC Quelle Fürth, konnte viermal gewinnen. Die Organisatoren dieses Rennens in der Innenstadt hatten immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

So gelang es nicht, den Straßenbahnverkehr von der Wettkampfstrecke fernzuhalten. Der letzte Citylauf-Startschuss fiel am 2. August 1997. Im Jahr 2011 versuchte dann der "Friedensmarathon" mit langen Distanzen an die Tradition anzuknüpfen. Es blieb allerdings bei zwei Veranstaltungen unter der Regie von Axel Becker. Lothar Roser verkündete 2015 eine neue Idee, nämlich einen 30-Kilometer-Nachtlauf durch die Altstadt. Dieser "Night Light Run" mit Start und Ziel am Rathausplatz feierte am Vorabend des Friedensfestes seine Premiere. Leider verhinderte wie beim "Friedensmarathon" die finanzielle Bilanz eine Fortsetzung.


Wilfried Matzke / WM


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