Viktoria-Ultraläufer bei 24-Stunden-Weltmeisterschaft

Freitag, 01. November 2019, 17:23 Uhr Thorsten Franzisi

Die Weltmeisterschaft im 24-Stunden-Lauf stand im südfranzösischen Albi auf dem Programm.

352 Athleten aus 45 Nationen gingen an den Start. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte auch Christoph Lux ins Rennen geschickt. Als Sechster der Weltjahresbestenliste blieb der Augsburger Ultraläufer jedoch weit unter seinen Möglichkeiten.

Christoph Lux kam mit seinen 208,0 Kilometern auf den 73. Platz bei der Weltmeisterschaft im 24-Stunden-Lauf. Als drittbester Deutscher im südfranzösischen Albi gehörte der Augsburger zum dreiköpfigen deutschen Team. Das Trio konnte den elften Rang unter 45 Nationen belegen. Lux blieb weit unter seiner Bestleistung von 252,8 Kilometern vom Mai dieses Jahres im schweizerischen Basel. Vor Albi lag er auf dem sechsten Platz der Weltjahresbestenliste.

"Ich habe gut trainiert, dann jedoch Fehler beim Tapering gemacht", resümiert der 41-jährige Ultraläufer von der TG Viktoria Augsburg. Tapering heißt die Kunst der optimalen Reduktion des Trainings vor einem Ausdauerwettkampf. "Das richtige Tapering ist beim Extremsport besonders schwierig, weil individuell unterschiedlich", erklärt Christoph Lux. Der Körper und die Psyche können sogar negativ reagieren. "Zur Halbzeit lag ich auf Platz 35, aber dann machten mir Dehydrierung, Unterleibschmerzen und Darmprobleme zu schaffen", berichtet Lux aus Albi. Er brauchte mehrere Pausen für Toilette, Massage und Blutkontrolle. Essen und Trinken wurden während kurzer Gehphasen erledigt.

Es galt einen Flüssigkeitsverlust von 14 bis 16 Litern und einen Verbrauch von etwa 15.000 Kalorien zu verkraften. Die 24-Stunden-Weltmeisterschaft mit 352 Athleten ging auf einer asphaltierten Runde von 1500 Metern über die Bühne. Überzeugen konnten die deutschen Frauen. Nele Alder-Baerens aus Berlin holte mit einem deutschen Rekord von 254,3 Kilometern den WM-Vizetitel. Außerdem errang das nationale Frauen-Team die Bronzemedaille. Christoph Lux ist übrigens der zweite Augsburger bei einer Leichtathletik-Weltmeisterschaft der Aktiven nach der Stadion-WM 1983 im finnischen Helsinki. Dort galt Mary Wagner vom TSV Göggingen sogar als Titelanwärterin beim 400-Meter-Hürdenlauf. Die Sprinterin musste jedoch im Vorlauf nach einem dramatischen Achillessehnenriss ausscheiden.
Wilfried Matzke / WM


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