Trainerwechsel vor dem schweren Wochenende

Mittwoch, 30. Oktober 2019, 18:18 Uhr 

Peter Schedlbauer schmeisst nach acht Pflichtspielen hin

Für den EHC Königsbrunn stehen am Wochenende erneut zwei schwere Gegner auf dem Programm. Zuerst geht es am Freitag ab 20 Uhr in der heimischen Eisarena gegen die „IceHogs“ des EC Pfaffenhofen. Sonntags reist der EHC dann nach Niederbayern, ab 18:30 Uhr kommt es dann zum Aufeinandertreffen mit den „Black Hawks“ des EHF Passau.

Doch ausgerechnet jetzt steht in Königsbrunn ein Trainerwechsel an. Coach Peter Schedlbauer legt ab sofort sein Amt nieder, ein Nachfolger stand bereits am Dienstag im Training auf dem Eis. Königsbrunns erster Vorstand Willi Bertele ist stinksauer, denn er stand bis zuletzt hinter Schedlbauer:

„Der Coach hatte von Beginn an keine Chance, einige Spieler haben permanent gegen ihn gearbeitet. Es war sein erstes Jahr als Trainer im Seniorenbereich, da hat er sicher auch Fehler gemacht. Das ist aber normal und wir hätten sicher an ihm festgehalten. Am Ende war die Stimmung so angespannt, dass Peter seine Konsequenzen gezogen hatte, damit es für den Verein weitergeht. Wir hatten in Königsbrunn selten so einen Trainer, der mit viel Herzblut dabei war und für den Geld nie ein Thema war. Auf zwischenmenschlicher Ebene war er der Beste, den wir je beim EHC hatten.“

In Schedlbauers Fußstapfen tritt nun Waldemar Dietrich. Der in Antonowka/Kasachstan geborene 45-jährige deutsche Trainer war lange Zeit Stürmer beim ECDC Memmingen. Nach seiner Karriere als Spieler war er dort als Nachwuchstrainer tätig, ehe er dann in der Spielzeit 2016/17 für den ECDC als Coach im Seniorenbereich tätig wurde. Gleich in seinem ersten Jahr holte er mit den Memminger „Indians“ die Bayernliga-Meisterschaft. Nach dem folgenden Aufstieg in die semiprofessionelle Oberliga Süd schaffte er dann auch den Klassenerhalt. 2018 startete Memmingen schwach in die neue Saison, als Konsequenz trennten sich dann die Wege von Dietrich und dem ECDC. In Königsbrunn will er mit seiner Routine und Wissen neue Impulse setzen, schon am Freitag steht er zum ersten Mal für die Brunnenstädter bei einem Punktspiel hinter der Bande.

In der Saison 2017/18 stieg der EHC Königsbrunn zusammen mit Schweinfurt und Bad Kissingen in die Bayernliga auf. Dafür mussten gleich drei Vereine in die Landesliga absteigen, darunter auch der EC Pfaffenhofen. Doch die IceHogs schafften den Wiederaufstieg und legten in der aktuellen Saison einen guten Start hin. Mit Siegen gegen Dorfen, Bad Kissingen und Schongau setzte sich Pfaffenhofen in der Tabelle vor den EHC, zuletzt zeigten die Oberbayern eine starke Partie gegen Tabellenführer Waldkraiburg. Am Ende verloren die IceHogs unglücklich mit 2:3, der Verein belegt momentan den achten Tabellenrang. Top-Scorer der Gäste ist aktuell der 22-jährige Nick Endress, in bisher acht Partien erzielte er fünf Treffer und gab sechs Vorlagen. Als Kontingentspieler laufen für Pfaffenhofen der 27-jährige Kanadier John Lawrence in der Offensive und sein 25-jähriger Landsmann Jake Fardoe in der Defensive auf. Beide erzielten bisher zusammen sechzehn Scorerpunkte, gegen Königsbrunn sollen weitere Punkte her.

Sonntagsgegner Passau war für viele Kenner ein heißer Meisterschaftsanwärter. Momentan belegen die Black Hawks nur den vierten Tabellenrang. Zuhause ist Passau aber eine Macht, was sicher auch an der starken Zuschauerkulisse liegt. Zuletzt kam Dorfen sehr deutlich mit 0:10 unter die Räder. Gegen Landsberg und Peißenberg wurden ebenfalls Siege gegen starke Bayernligisten eingefahren, die Black Hawks haben sich vor der Saison gut verstärkt. In der Offensive sorgen zwei starke Tschechen für viel Unruhe. In acht Spielen schossen der 28-jährige Jan Sybek und der 35-jährige Petr Sulcik siebzehn Tore und legten zwölf weitere Treffer auf. Aber auch Ales Kreuzer und Tobias Feilmeier kommen im gleichen Zeitraum auf 24 Scorerpunkte. In der Partie gegen den EHC ist Passau klarer Favorit.

Es gibt momentan auch gute Nachrichten beim EHC, so kehrt Luka Gottwald nach langer Verletzungspause in die Mannschaft zurück. Auf Paul Siegler muss der Verein noch eine Weile verzichten, er wurde am 24. Oktober operiert und darf voraussichtlich erst im Januar wieder Sport betreiben.

Königsbrunns dritter Vorstand Tim Bertele sieht nun die Mannschaft unter Zugzwang; „Ab sofort haben die Spieler keine Ausreden mehr. Wir haben mit Waldemar Dietrich und Andreas Becher nun zwei professionelle Trainer hinter der Bande. Aktuell sind wir sechs Punkte hinter unserem Saisonplan, deshalb müssen wir jetzt mehr und härter trainieren. Das haben wir der Mannschaft auch klar gemacht. Ich erwarte vollen Einsatz von jedem Spieler am Wochenende. Ich bin mir aber auch sicher, dass die Mannschaft das umsetzt und ihr Bestes geben wird.“


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