Tanzen mit „Corona“!

Freitag, 05. Juni 2020, 12:30 Uhr 

Tanja Kuschill, Inhaberin der Tanzgalerie Kuschill in Königsbrunn, erhält hohen Besuch von Dr. Fabian Mehring, MdL.

33 Jahre nach Dirty Dancing wird „Mein Tanzbereich – dein Tanzbereich“ in Zeiten von Corona neu definiert. Dr. Fabian Mehring, der Parlamentarische Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Bayerischen Landtag, stattete am vergangenen Freitag der Tanzgalerie Kuschill in Königsbrunn einen Besuch ab, um sich als Mitglied des Koalitionsausschusses der Bayerischen Staatsregierung vom Konzept zur Wiederaufnahme des Tanzschulbetriebes im Innenbereich vor Ort persönlich ein Bild zu machen. (Auch die Kollegen aus dem Stadtrat, Jürgen Göttle und Helmut Schuler von den Freien Wählern Königsbrunn e.V., sahen sich das genauer an.)

Mehring, selbst auch Vorstand eines Sportvereins, macht sich besonders engagiert für den Breitensport stark und betont dessen immense Bedeutung für die psychische und physische Gesundheit der Menschen. Gerade diese ist besonders wichtig, um Infektionen und Krankheiten und damit auch Corona vorzubeugen oder deren Verlauf zu mildern. So uneinig Virologen und andere Fachleute in der Coronakrise oft sind, ist dies wohl unbestritten.

 

Nachdem im ersten Schritt bereits Einzelsportarten wieder möglich sind sollen nun im zweiten Schritt am 8. Juni 2020 auch Tanzschulen folgen dürfen.Dr. Fabian Mehring macht deutlich, worauf es ankommt. Dem Infektionsschutz muss Rechnung getragen werden, aber er sollte das einzige Kriterium sein. Alle Beschränkungen, die diesem nicht explizit dienen, müssen beseitigt werden und wo keine Risiken herrschen, besteht kein Recht, in die Interessen der Menschen und Unternehmer einzugreifen. Nur so kann man die Bevölkerung mitnehmen und überzeugen, dass gewisse Einschränkungen sinnvoll und nötig sind. Willkür ist hierfür nicht geeignet.

 

Mehring weiß worauf es jetzt ankommt und macht deutlich, dass zwar in den meisten Bereichen kein Normalbetrieb, wohl aber eine andere Art von Betrieb möglich ist. Wenn wir jetzt warten, bis Medikamente oder eine Impfung gegen Coronavirus zur Verfügung stehen, wird es das Leben, wie wir es bisher kannten, nicht mehr geben, so seine Befürchtung. Der Italiener um die Ecke, unser Tanz-, Fitness- oder Yogastudio und viele mehr würden dann wohl aufgehört haben zu existieren.

 

Um dies zu verhindern ist es nötig, mit Corona sinnvoll zu leben und dabei sowohl Freiheits- als auch Unternehmerrechte zu wahren. Um das anzupacken setzte sich Dr. Fabian Mehring auch erfolgreich für die Belange von Tanzschulen und Sportvereinen ein, die nun auch am 8. Juni 2020 mit Auflagen wieder öffnen dürfen.

 

Nach einem regen Meinungsaustausch folgte nun die Vorstellung des erarbeiteten Konzepts zur Wiedereröffnung der Tanzgalerie. Und Tanja Kuschill bewies, wie wichtig ihr die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Mitglieder und Kunden ist und hat wirklich an alles gedacht. Zutritt zum Eingangsbereich hat nur, wer auch zum Tanzen kommt. Eltern bringen die Kinder bis zum Eingang, dort stehen dann in ausreichender Zahl Trainer und Assistenten der Tanzgalerie zur Verfügung und nehmen die Kinder in Empfang. Im Eingangsbereich wird mit einem ausgeklügelten System die Anwesenheit sicher erfasst, es steht eine Station mit Desinfektionsmittel bereit und mit einem extra angeschafften, kontaktlosen Fieberthermometer wird die Körpertemperatur jedes Neuankömmlings überprüft. Die Umkleiden sind geschlossen, Aufkleber am Boden helfen bei der Einhaltung des nötigen Abstands und über die Firma Göttle Advanced Products GmbH & Co.KG aus Königsbrunn wurden Gesichtsschutzschilder bezogen, die dem zusätzlichen Schutz aller Beteiligten dienen.

 

Es gibt keine Sitzgelegenheiten im Eingangsbereich mehr und auch auf den Ausschank bzw. die Ausgabe von Getränken wird vorerst verzichtet. Auf direktem Weg geht es dann in einen der zwei Tanzsäle, die mit je ca. 150 Quadratmetern reichlich Platz zum gemeinsamen Training mit entsprechendem Abstand erlauben. Linien und Kreuze am Boden des Tanzsaales sorgen für die Einhaltung des individuellen Tanzbereichs und helfen bei der Selbstkontrolle.

 

Ist jemand an der persönlichen Teilnahme verhindert, meldet er dies umgehend und der nächste kann nachrücken. Nach dem gemeinsamen Training mit mehr Sicherheitsabstand als vorgeschrieben verlässt jede Gruppe über einen anderen Ausgang ihren Tanzsaal, der im Anschluss für mindestens 15 Minuten gut durchgelüftet wird.

 

Dr. Fabian Mehring zeigt sich begeistert und absolut überzeugt von dem Konzept und lässt es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Tanja Kuschill einen Cha-Cha-Cha unter Zuhilfenahme von Abstandsstangen auf’s Parkett zu legen.

 

Aber auch die unternehmerische Sicht der Dinge kam zur Sprache. Tanja Kuschill ist dankbar für die vielen loyalen Mitglieder, die ihr auch in diesen schwierigen Zeiten die Treue halten und macht mit ihrem Einzugsbereich ihre überregionale Bedeutung deutlich. Die Mitglieder und Kunden der Tanzgalerie kommen vor allem aus Königsbrunn, aber auch aus Ulm, Mering, Augsburg und sogar München. Doch natürlich hat auch sie einige Mitgliederverluste verkraften müssen und zahlreiche Einzelkurse wie Abiball und Hochzeitstanz konnten aufgrund der Coronakrise erst gar nicht stattfinden und fehlen in den dringend benötigten Einnahmen. Demgegenüber stehen ein erhöhter Personal-, Zeit- und Equipmentaufwand für die Zeit des Onlineunterrichtens.

 

Zu guter Letzt kündigt Tanja Kuschill entschlossen an, den beliebten und prestigeträchtigen Königscup im November in Königsbrunn ausrichten zu wollen, sofern die Auflagen es erlauben. Dies wäre ein Ziel vor den Augen aller Kinder und Jugendlichen und ein Mehrwert in diesem Jahr, in dem durch den Ausfall von zahlreichen Turnieren und Festivals so vieles auf der Strecke geblieben ist. Hierfür ist ihre letzte Bitte an Dr. Fabian Mehring Klarheit über die Machbarkeit der Veranstaltung bis Ende Juli, um genügend Zeit für alle nötigen Vorbereitungen zu haben und das unternehmerische Risiko in Grenzen zu halten. Dieser sagte zu, sich mit Nachdruck auch hierfür einzusetzen und schürt so vorsichtigen Optimismus in dieser für Alle schwierigen Zeit.

 

Nach Wochen des Onlineunterrichts, der dem gesamten Team viel Zeit und Engagement abverlangt hat und den gemeinsamen Unterricht im Tanzstudio trotzdem nicht ersetzen kann, freuen sich nun alle darauf nach den Ferien endlich wieder gemeinsam zu tanzen. Vor dem Team liegen jetzt noch zwei Wochen intensiver Vorbereitung mit dem Ziel vor Augen, den Tanzschulbetrieb im Interesse aller Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter sicher wieder aufnehmen zu können.

 


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