Sieg im Penaltyschießen

Montag, 14. Januar 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Wichtige Punkte im Kampf um die Play-Off-Plätze sicherten sich die Augsburger Panther beim 3:2 Heimsieg nach Penaltyschießen gegen die direkte Konkurrenz der Ice Tigers aus Nürnberg. 4009 Zuschauer musste sich dabei lange Zeit mit Magerkost zufrieden geben, bis die Panther schließlich im letzten Drittel zumindest teilweise ihren Rhythmus fanden und das Spiel noch drehten.

Erstes Drittel geht an Nürnberg
Der durchaus stürmische Beginn war leider kein Indiz für den weitere Spielverlauf: Nachdem nach 30 Sekunden schon J.D. Forrest auf Augsburger Seite den im Nürnberger Gehäuse stehenden Andreas Jenike testete, hatten die Augsburger auf der Gegenseite Glück, als der Ex-Augsburger Vizemeisterheld Connor James per Schlagschuss am Pfosten scheiterte, was der etwas später zu Rate gezogene Videobeweis so wohl auch zeigte. Dann flachte das Spiel aber ab, auch eine zweifelhafte Strafe samt Überzahlzahlspiel brachte die Augsburger Offensive nicht in Gang. In der 10. Spielminute schickten sich die Nürnberger an, so etwas wie Gefahr zu versprühen, doch MacArthur konnte beim 3:2-Konter in letzter Sekunde Jaspers noch am Torschuss hindern. Wenig später klingelte es dann aber im Panther Tor.
Zuerst scheiterte Connor James nach einer schönen Kombination freistehend noch an Patrick Ehelechner, als die Situation anschließend schon bereinigt schien und die Augsburger über die Bande klären wollten, kam den Nürnberger aber ein Bandenfehler zu Gute.

Unglücklich sprang der Puck direkt auf James Kelle, der mit einemschönen Querpass Stastny bediente, der wirklich schon schwerere Tore geschossen hatte und ins leere Tor einschob (14.). Die Augsburger taten sich weiter schwer und selbst wenn die Chance dagewesen wäre, waren die Pässe viel zu ungenau oder man übersah einfach den besser postierten Mitspieler (Bassen, 16.). In der 20. Spielminute dann noch ein Hauch spielerische Klasse im Curt-Frenzel-Stadion, als Werner mit einem starken Pass Trevelyan einsetzte, der aber im Alleingang an Jenike scheiterte, von welchem aus der Puck am Tor vorbeikullerte. So ging es mit einem 0:1 Rückstand in die Kabine, angesichts der Tatsache, dass die Nürnberger wenigstens von Zeit zu Zeit einen Puck zum Tor brachten, soweit auch verdient.

Nürnberg baut Führung aus
Leider änderte sich das Bild im zweiten Drittel nicht und die Panther gerieten sogar noch mehr ins Hintertreffen. Zuerst konnte Ehelechner noch gegen Reimer retten, der vorher J.D. Forrest ziemlich alt aussehen ließ, wenig später bediente aber wie beim ersten Tor schon Connor James Yan Stastny, diesmal nach gewonnenem Zweikampf gegen Rob Brown von hinter dem Tor, der zog schräg vor dem Tor direkt ab und es stand 0:2 (24.). Wenn man bei den Augsburgern einen herausheben konnte, dann war das Peter MacArthur, aber auch er hatte Pech, als ein von Trevelyan abgefälschter Schuss wenige Zentimeter an seiner Kelle vorbeirutschte, sonst hätte er das leere Tor vor sich gehabt. Auf der Gegenseite ließen auch die Nürnberger ihr erstes und einziges Powerplay relativ harmlos verstreichen, einzig bei einem Stellungsfehler von Tölzer hielten die Augsburger Fans kurz den Atem an, Tölzer bügelte seinen Fehler selbst aus und hinderte Ehliz beim Alleingang auf Ehelechner in letzter Sekunde am Abschluss. Die Augsburger kamen nun etwas besser ins Spiel, ohne aber großartig gefährlich zu wirken. Bei einer Szene, die dem 0:2 glich, konnte MacArthur einen Pass von Trevelyan zuerst nicht verwerten, genauso wie wenig später Ryan Thang, dem ein ursprünglich als Befreiungsschuss gedachter Lupfer auf der gegnerischen blauen Linie auf die Kelle flog und der im daraus resultierenden Alleingang an Jenike scheiterte.

Wenig später dann die erste gerechtfertigte Strafe des Spiels, ein Beinstellen von Bayda, dass Jame Pollock als Dive darstellen wollte und sich damit etwas lächerlich machte. Aber nachdem die Augsburger das darauf folgende Bully gewannen, sprang der hüpfende Puck Brown über die Kelle und Connor James lief der komplette Verteidigung davon, konnte den Alleingang aber nicht verwerten, wenig später tat Stastny seinem Team dann noch einen Bärendienst, als er in Unterzahl noch einen relativ unnötigen Kniecheck auspackte, so dass die Panther in doppelter Überzahl agieren konnte. Aber in Überzahl sollte an diesem Abend auch wirklich gar nichts funktionieren und so überstanden die Nürnberger auch diese Situation mit Glück und Geschick. Auch in der nächsten Überzahl (Butenschön musste wegen eines harmlos Schubsers auf die Strafbank) passierte nichts und so ging es mit einem Zwei-Tore Rückstand ins letzte Drittel.

Panther drehen das Spiel
Wenn das Spiel auch nicht hochklassig werden sollte, zumindest erspielten und erkämpften sich die Augsburger nun einige Chancen. Das begann in der 42. Spielminute, als Thang nach einem katastrophalen Fehlpass von Festerling völlig frei vor Jenike auftauchte, aber per Schlagschuss am Tor vorbeischoss, ebenso wie wenig später Daryl Boyle aus bester, zentraler Schussposition. Und so musste eine Einzelaktion zum Erfolg führen, als Peter MacArthur nach einem Pass von Nick Ross zwei Nürnberger Verteidiger austanzte und anschließend Jenike gekonnt den Puck durch die Hosenträger schob, ein Tor, das zumindest etwas entschädigte. Im weiteren Spielverlauf war es nun immer wieder MacArthur, der spielerisch Highlights setzte, aber der Ausgleich war Ryan Thang vorbehalten. Nach starkem Einsatz von Peter Flache hinter dem Tor samt starkem Pass fand sich Thang frei vor Jenike wieder, nachdem er auch hier wieder scheiterte schnappte er sich allerdings seinen eigenen Abpraller und schob zum Ausgleich ein (51.). Damit schienen beide Teams irgendwie zufrieden und so gab es nur noch kleinere Chancen, die aber allesamt vergeben wurden (James auf Nürnberger und Roloff, Boyle und Zeiler auf Augsburger Seite). Nachdem auch die Verlängerung keine nennenswerten Aktionen brachte, musste das Penaltyschießen entscheiden und nachdem Patrick Reimer die Nürnberger mit dem zweiten Versuch in Führung brachte, schaffte Chad Bassen im letztmöglichen Versuch noch den Ausgleich, in dem er Jenike tunnelte. Den insgesamt elften Penalty hämmerte Ryan Thang dann ins Kreuzeck, während Ehliz auf der Gegenseite vergab, so dass die zwei wichtigen Punkte in Augsburg blieben.

 

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