Sechs-Punkte-Wochenende für die Augsburger Panther

Montag, 27. Januar 2020, 10:34 Uhr Thorsten Franzisi

Nach dem 2:0 am vergangenen Freitag gegen die Düsseldorfer EG, konnten die Augsburger Panther im bayerischen Derby heute auch die Straubing Tigers mit 4:2 bezwingen.

Durch diese zwei wichtigen Siege hat der AEV jetzt auf Platz 10 drei Punkte Vorsprung auf den Elften der Tabelle die Kölner Haie. Daneben punkteten die Augsburger in den letzten 13 Heimspielen immer und sind zu Hause wieder eine Macht.

Die letzte Heimniederlage ohne Punkte datiert vom 20. Oktober 2019 gegen Bremerhaven. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Christoph Ullmann im 1. Drittel, welche den Routinier zum Ausscheiden zwang. Ob es sich um eine schwerere Verletzung handelt, kann erst morgen von den Ärzten festgestellt werden.

Mit der gleichen Aufstellung wie gegen Düsseldorf, also ohne die verletzten Tölzer, Callahan und Lambacher gingen die Panther in dieses so wichtige Derby gegen Straubing.

Straubing im 1. Drittel stark, aber Panther halten dagegen
Der Tabellendritte aus Niederbayern begann die Begegnung laufstark und mit vielen guten Aktionen. Ähnlich wie gegen Düsseldorf starteten die Augsburger verhalten in das Spiel und mussten erst einmal in der Defensive agieren. Dazu kam in der 5. Spielminute noch eine Strafzeit für T.J. Trevelyan. Die Panther gerieten stark unter Druck, konnten aber trotz einiger Chancen für die Gäste von Schütz, Turnbull und Mouillierat die Null halten.

Wie fast immer, zeigte dabei AEV Goalie Olivier Roy seine glänzende Form. In der 9. Spielminute war es aber dann doch soweit, Straubings Verteidiger Sena Acolatse erzielte mit einem glücklichen Schuss die 1:0 Führung für die Niederbayern. Kurze Zeit später, die nächste Strafzeit für die Panther, aber das Unterzahlspiel der Augsburger hat sich in den letzten Wochen erheblich verbessert. Alle Feldspieler warfen sich in die Schüsse und kämpften um jeden Zentimeter. Den Rest erledigte Olivier Roy im Tor in gewohnter Manier.

Dazu handelten sich die Gäste mit zwei Fouls Strafzeiten ein und aus Unterzahl wurde eine doppelte Überzahl für den AEV. Geduldig warteten die Panther auf ihre Chance bevor „Mister Hammer“ dann wieder zur Stelle war. Der überragende Spieler der Augsburger Drew LeBlanc und David Stieler passten zu Schlagschußmonster Simon Sezemsky, welcher das Spielgerät in den rechten oberen Winkel zum 1:1 versenkte. Die Panther blieben nach dem Ausgleich in der 12. Spielminute noch über eine Minute im Powerplay, doch außer einem Schuss von Kosmachuk gab es keine weitere gefährliche Aktion vor Straubings Torwart Sebastian Vogl. Die restlichen Minuten im 1. Drittel verliefen ausgeglichen und das 1:1 hatte dann auch nach den ersten 20 Spielminuten Bestand.

Doppelschlag der Panther zu Beginn des 2. Drittels
23 Sekunden waren in Abschnitt zwei gespielt und die Torfanfare wurde im Curt Frenzel Stadion eingespielt. Doch es dauerte einige Zeit, bis die Schiedsrichter Piechaczek und Rohatsch den Treffer als gültig anerkannten. T.J. Trevelyan schoss den Puck in das zu diesem Zeitpunkt bereits klar ersichtlich verschobene Tor der Straubinger. Eigentlich ein ungültiger Treffer, aber die Schiedsrichter gaben das Tor aus regeltechnischer Sicht, weil Straubings Scorerkönig Mike Connolly das eigene Tor wohl absichtlich verschoben hatte und der Schuss von Trevelyan auch unter normalen Umständen sein Ziel gefunden hätte.

Eine glückliche Entscheidung der Schiedsrichter zugunsten der Panther, die Gäste und ihr Coach Tom Pokel hatten darüber natürlich eine völlig andere Meinung. Kaum war der Torjubel über das 2:1 verklungen, setzte der AEV sofort nach. Drew LeBlanc passte herrlich auf den mitstürmenden Verteidiger Simon Sezemsky und der 26-jährige hämmerte den Puck mit seinem 13. Saisontor unhaltbar in das Straubinger Gehäuse. Innerhalb von 50 Sekunden führten die Panther in der 22. Spielminute mit 3:1. Die Augsburger Fans feierten ihre Lieblinge frenetisch. Straubing war geschockt und der Gästecoach nahm sofort seine Auszeit um seine Mannschaft neu zu sortieren.

Bedingt durch eine Strafzeit für AEV Stürmer Adam Payerl gelang dies auch nach wenigen Minuten. Doch die Panther hatten jetzt das nötige Selbstvertrauen und überstanden dieses penalty killing wieder ohne Gegentreffer. Kaum wieder komplett, versuchten die Augsburger das vielleicht schon vorentscheidende 4:1 zu erzielen. Trevelyan und Hafenrichter scheiterten nur knapp, aber auch die Gäste waren immer wieder gefährlich vor dem Augsburger Tor. In der 39. Spielminute gelang dem AEV aber der so wichtige Treffer zum 4:1 in Überzahl. 29 Sekunden vor Ablauf der Strafe für den Straubinger Laganiere, vollendete Adam Payerl mit seinem 15. Saisontor zur Vorentscheidung . Mit diesem drei Tore Vorsprung ging es kurze Zeit später in die zweite Drittelpause.

Mit kontrollierter Offensive sichern sich die Panther den Sieg
Fast zwei komplette Spielminuten durften die Gäste zu Beginn des letzten Abschnitts in Überzahl agieren und versuchten mit einem schnellen Tor noch einmal den Anschluss herzustellen. Williams und Daschner verzweifelten aber an Augsburgs Hexer im Tor Olivier Roy. Die Panther konnten sich dann wieder vom Druck der Niederbayern befreien und versuchten über Konterangriffe ihren Vorsprung zu verteidigen bzw. auszubauen. Dies gelang eigentlich auch in glänzender Manier. Die Minuten vergingen und der Sieg und die drei wichtigen Punkte kamen immer näher.

Als Straubings Verteidiger Frederik Eriksson in der 53. Spielminute für zwei Strafminuten in die Kühlbox musste, schien für die Panther endgültig alles  gelaufen zu sein .Doch eine Unkonzentriertheit in der Augsburger Abwehr gestatte den Gästen aber einen shorthander zum 2:4. T.J. Mulock nutzte die Chance eiskalt zum Anschlusstreffer in der 55. Spielminute. Sollte jetzt noch einmal das große Zittern bei den Augsburgern beginnen? Eine weitere Strafzeit für Straubing in der 56. Spielminute beendete aber die Aufholjagd der Niederbayern ganz schnell. Die Panther hielten den Puck in ihren Reihen und ließen nichts mehr anbrennen.

Gut zwei Minuten vor Schluss nahm Straubings Trainer Tom Pokel seinen Torwart vom Eis und ersetzte ihn durch einen sechsten Feldspieler, was aber auch nichts mehr brachte. Im Gegenteil, die Panther verpassten dreimal das leere Tor und das durchaus mögliche 5:2. Letztendlich völlig egal, die Augsburger Panther konnten nach 60 Spielminuten einen verdienten Sieg gegen eine starke Straubinger Mannschaft feiern. Auch beide Trainer sahen nach der Begegnung eine gute Augsburger Mannschaft mit einem verdienten Gewinner in diesem bayerischen Derby. Durch diesen Sieg gegen Straubing haben die Panther jetzt nur noch gegen die Eisbären aus Berlin in dieser Spielzeit noch nicht gepunktet.
Durch diese extrem wichtigen Heimsiege und den 6 Punkten an diesem Wochenende festigten die Panther Tabellenplatz 10 mit 3 Punkten Vorsprung auf den Tabellenelften die Kölner Haie und blieben auch mit den auf Tabellenplatz 8+9 stehenden Tigers und Grizzlys auf Tuchfühlung.

Bereits am kommenden Donnerstag müssen die Panther zum derzeit leicht schwächelnden Tabellenführer aus München, das nächste Heimspiel findet dann am kommenden Sonntag um 14.00 Uhr im vielleicht dann zum neunten Mal in dieser Saison ausverkauften Curt Frenzel Stadion gegen die Krefelder Pinguine statt.

Statistik:
Panther: Roy- Haase, McNeill, Lamb, Rogl, Valentine, Sezemsky- Trevelyan, Gill, Fraser, Schmölz, Stieler, Payerl, Kosmachuk, LeBlanc, Hafenrichter, Holzmann, Mayenschein, Ullmann, Sternheimer

Tore:
0:1 08:22 Sena Acolatse
1:1 11:47 Simon Sezemsky              5:3
2:1 20:23 T.J. Trevelyan
3:1 21:13 Simon Sezemsky
4:1 38:51 Adam Payerl                     5:4
4:2 54:07 T.J. Mulock                        4:5

Strafzeiten:
Augsburg:      8
Straubing      12

Zuschauer:
6179  ( ausverkauft )
Schiedsrichter:
Daniel Piechaczek/Marian Rohatsch
Linienrichter:
Gabriel Gaube/Jakub Klima


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