Schwabmünchner wA-Jugend spielt kommende Saison in Bundesliga

Dienstag, 31. Mai 2022, 15:28 Uhr Thorsten Franzisi

Mit vier überragenden Siegen bei der entscheidenden Qualifikationsrunde in Schwabmünchen sichert sich die weibliche A-Jugend des TSV Schwabmünchen einen Startplatz für die Jugendbundesliga 2022/23.

Mit den gezeigten Leistungen und dem bisher größten Erfolg in der Geschichte des Schwabmünchener Jugendhandballs krönen die Mädels der Jahrgänge 2004-2006 ihre bisherige Entwicklung und können sich nun in der kommenden Saison mit den besten A-Jugendmannschaften in ganz Deutschland messen.

Im ersten Spiel traf die Mannschaft von Lars Lammich und Patricia Horner auf das Team von Forst United, welches man bereits in der bayerischen Vorqualifikation bezwingen konnte und das sich mit Sicherheit revanchieren wollte. Schnell machten die Gelb-Blauen jedoch deutlich, dass sie sich für das Wochenende einiges vorgenommen hatten. Mit einem grandiosem Abwehrbollwerk hinten und einer enormen Spielfreude vorne überrollten die Gelb-Blauen die Gäste aus dem Ebersberger Forst förmlich. Beim Blick auf die Anzeigetafel und dem Spielstand von 13:3 nach 15 Minuten, rieb sich so mancher Zuschauer verwundert die Augen. Wer jedoch geglaubt hatte, dass es die Schwabmünchnerinnen fortan etwas ruhiger angehen lassen würden, der sah sich zwar GE-, aber alles andere als ENT-täuscht. Bis zum Schlusspfiff nach 40 Minuten schraubten die Hausherrinnen das Ergebnis auf 27:10 und wurden von den zahlreichen gelb-blauen Fans zu Recht für diesen tollen Einstand in das Turnier gefeiert.

Nun galt es im zweiten Spiel gegen Frisch Auf Göppingen zu bestehen, um möglichst auch noch Punkte in die Runde der besten vier Teams am Sonntag mitzunehmen. Bis zum 3:3 in der sechsten Minute entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel gegen den körperlich starken Gegner, bevor sich Schwabmünchen erneut aufgrund einer wirklich überragenden Abwehrleistung bis zur zehnten Minute auf drei Tore (6:3) und bis zur Halbzeit sogar auf fünf Tore (11:6) absetzten konnte. Obwohl die Göppinger zu keinem Zeitpunkt aufgaben, zeigten die Gastgeberinnen in der zweiten Halbzeit eine für ihr Alter bewundernswerte Abgeklärtheit, ließen die Gäste nie näher als vier Tore in Reichweite kommen und bauten ihren Vorsprung bis zum Schlusspfiff sogar noch auf 23:17 aus. Damit war das gesetzte Ziel für den ersten Tag erreicht. Mit zwei Punkten im Gepäck konnte man sich nun auf den zweiten Turniertag vorbereiten, wo mit den Kurpfalzbären aus Ketsch und dem Bundesliganachwuchs aus Metzingen zwei richtige Kracher auf die Gelb-Blauen warten sollten.

Zur ungewohnten und ungeliebten Spielzeit, am Sonntagmorgen um zehn Uhr, ging es zunächst gegen die ebenfalls ungeschlagenen Kurpfalzbären aus Ketsch, die am Tag zuvor nicht nur mit zwei Siegen, sondern auch mit einem sehr selbstbewussten und lautstarken Auftritt in der Hans-Nebauer-Sporthalle für Aufmerksamkeit gesorgt hatten. Erfreulicherweise ließen sich die Gelb-Blauen davon jedoch nicht einschüchtern, sondern zeigten vielmehr eine beachtenswerte und so nie erwartete Reaktion. Mit einer unüberwindbaren 3:2:1 Abwehr inklusive einer toll haltenden Torhüterin und einem 4:0-Lauf in den ersten sieben Minuten präsentierten sich die Schwabmünchnerinnen hellwach und sorgten somit schnell für Ruhe auf der gegnerischen Seite. Auch eine Auszeit des Gästetrainers konnte den Sonntagmorgen-Express aus Schwabmünchen nicht aufhalten, so dass das Ergebnis bereits bis zur Halbzeit auf 10:3 ausgebaut wurde. In der zweiten Halbzeit ließ man dann zwar das ein oder andere Tor mehr zu, sprühte aber sowohl im Tempospiel als auch im Positionsangriff weiter vor Spielwitz und schraubte das Ergebnis bis zum Endstand von 21:10 weiter in die Höhe. Dass die Mädels ihr wohl bestes Spiel der Saison, wenn nicht gar überhaupt, an einem Sonntagmorgen zeigen würden, hatte so wohl niemand erwartet.
Und so ging es mit breiter Brust und jeder Menge Selbstbewusstsein in das abschließende Spiel gegen die HSG Stuttgart/Metzingen, das man - unabhängig von der fast schon sicheren Qualifikation – natürlich auch sportlich fair und möglichst erfolgreich gestalten wollte. Für den vor dem Turnier als Favorit gehandelten Bundesliganachwuchs aus Metzingen hingegen, ging es noch um alles. Von der direkten Qualifikation bis zum Ausscheiden aus der Jugendbundesliga war für das Team aus Stuttgart zu diesem Zeitpunkt noch alles möglich, so dass ein Sieg gegen die Hausherrinnen fast unabdingbar war. Die Schwabmünchnerinnen zeigten sich jedoch weiterhin von ihrer besten Seite und boten dem körperlich überlegenen Gegner in der ersten Halbzeit einen harten Fight. So entwickelte sich bis zum 9:9 kurz nach der Halbzeit ein sehr hochklassiges und ausgeglichenes Spiel, bevor sich die begeistert mitgehenden Zuschauer erneut die Augen rieben. Auch in den letzten zwanzig Minuten des kräftezehrenden Qualifikationsturniers zeigten die Gelb-Blauen eine schier unfassbare Mentalität und eine bewundernswerte Mannschaftsleistung. Hinten vernagelten Abwehr und Torhüter den Kasten und vorne wurde fortan konsequent eingenetzt, so dass die Schwabmünchnerinnen in der dreißigsten Minute mit 15:11 in Führung gingen, bevor der gegnerische Trainer versuchte mit einer Auszeit die Reißleine zu ziehen. Aber auch die nun folgenden 7:6-Angriffsversuche der Stuttgarter waren nicht mehr von Erfolg gekrönt. Denn dank des nun häufiger verwaisten Tores konnten die Gelb-Blauen unter dem frenetischen Jubel ihrer Fans und Eltern den Vorsprung bis zum Spielende sogar noch auf 23:15 ausbauen.

Es spielten: Conny Haslauer, Sophie Hertle, Lara Rettermeier (alle TW), Leonie Spatschek (12), Julia Franz (1), Julika Birnkammer (21), Anja Müller (6/1), Lea Lammich (14/2), Sesil Incidelen (1), Laetizia Michael, Luisa Merkle (16), Cosima Würdinger (16), Somma Dieterich (7), Franziska Scheraus und Janine Schanda. Es trainierten und betreuten: Lars Lammich, Patricia Horner, Claudia Pribil und Yvonne Siller


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