PANTHER-TRAINER MIKE STEWART IM INTERVIEW

Mittwoch, 07. September 2016, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

In seine zweite DEL-Saison als Trainer geht Mike Stewart bei den Augsburger Panthern. Nach dem Frust der verpassten Play-offs soll es diese Saison besser werden. Die Vorbereitung war akribisch vorbereitet, die Spieler sollen entsprechend fit gemacht werden. Im Interview verrät der 46-Jährige, seine Pläne für die neue Spielzeit.



Dennis Amedowski: Die Zeit ohne Eishockey ist vorbei. Wie konnten Sie sich von Ihrer ersten DEL-Saison erholen?

Mike Stewart: Ich habe Urlaub mit der Familie in Kanada gemacht. Dort konnte ich mich erholen. Aber ich habe auch viel Zeit mit Telefonaten verbracht. Schließlich muss die neue Saison gut vorbereitet werden.

Dennis Amedowski: Diese scheinen zu fruchten, immerhin haben die Panther sieben von acht Testspielen gewonnen.

Mike Stewart: Für mich war es wichtig zu sehen, wie die Spieler das umgesetzt haben, was wir in den ersten Einheiten geübt haben. Unser Kern ist ja zusammengeblieben, er weiß also, wie wir spielen wollen. Das aggressive Forechecking wurde gut umgesetzt und mit dem Überzahlspiel war ich auch zufrieden.

Dennis Amedowski: Sie konnten Leistungsträger wie T.J. Trevelyan, Drew LeBlanc, Brady Lamb und Ben Hanowski halten. Wie wichtig waren die Vertragsverlängerungen?

Stewart: Sehr wichtig. Alle Genannten sind in meinen Augen Führungsspieler. Wir haben schon zum Ende der vergangenen Saison mit ihnen gesprochen und da brachten sie zum Ausdruck, dass sie sich hier wohlfühlen und mit dem Verlauf der Vorsaison nicht zufrieden waren. Sie wollen also etwas wieder gutmachen.



Dennis Amedowski: Zehn Spieler sind gekommen. Ist damit auch die Qualität gestiegen?

Stewart: Das werden wir sehen. Die neuen Verteidiger sind groß und wendig, die Stürmer klein, wendig und talentiert. Wir benötigen aber noch Zeit um zu sehen, ob es passt. Auf jeden Fall sind wir noch schneller geworden. Weiterhin habe ich Wert auf den Charakter, den Ehrgeiz, das Spielverständnis sowie die Teamfähigkeit gelegt.

Dennis Amedowski: Mit den Torhütern hatte Augsburg zuletzt kein Glück. Bei der Verpflichtung von Jonathan Boutin aus der DEL2 gab es scharfe Kritik von Teilen der Anhänger. Können Sie den Fans die Skepsis nehmen? Ist er die Nummer eins?

Stewart: Boutin ist ehrgeizig. Das zeigt doch schon, dass er die Vorbereitung hier bei uns in Augsburg gemacht hat. Er ist erfahren, strahlt Ruhe aus und hat sein Können in der DEL2 gezeigt. Er hat sich diese Chance verdient. Grundsätzlich: Um unsere Torhüter zu helfen, haben wir auch entsprechende Verteidiger geholt, um die Mannschaft stabiler zu machen.

Dennis Amedowski: Mit Bremerhaven ist ihre ehemalige Mannschaft nin in die DEL dabei. Mit welchen Gefühlen werden Sie in diese Partien gehen?

Stewart: Da bin ich besonders motiviert. Nicht nur ich, sondern auch Co-Trainer Tray Tuomie hat ja eine Vergangenheit in Bremerhaven. Wir sind froh, dass sie jetzt in der DEL sind, aber wir sind nun die Augsburger Panther und wollen sie besiegen.



Dennis Amedowski: Von Ihrem Ex-Klub haben sie Gabe Guentzel und David Stieler geholt. Wären diese auch gekommen, wenn der Aufstieg Bremerhavens schon früher bekannt gewesen wäre?

Stewart: Gute Frage. Ich weiß es nicht. Aber Timing ist alles und unser Timing hat gestimmt.

Dennis Amedowski: Sie haben mit Tray Tuomie einen neuen Co-Trainer. Wie bringt er sich ein?

Stewart: Nachdem uns Björn Kinding verlassen hat, habe ich eine Liste gemacht. Auf dieser war Tray die Nummer eins. Sein großes Plus ist, dass er sich bestens in der Liga auskennt. Seine Erfahrung macht uns noch stärker. Er hat kurz überlegt und uns dann zugesagt. Ich bin froh, ihn an meiner Seite zu haben.

Dennis Amedowski: Wollen wir einen kurzen Ausblick auf die Saison wagen?

Stewart: Klar.

Dennis Amedowski: Zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde werden Sie Ihr 100. DEL-Spiel absolvieren. Was wünschen Sie sich, anlässlich des Jubiläums schon sagen zu können?

Stewart: Ich hoffe, dass ich zu dem Zeitpunkt sagen kann, dass wir uns schon ganz auf die Play-off-Spiele konzentrieren können. Dann hätten wir nämlich unser Ziel erreicht. Dennis Amedowski: Auf welchem Platz werden die Panther dann landen?

Stewart: Das werden wir erst nach 52 Saisonspielen sehen. Aber ich bin mir sicher, dass es in der Liga Überraschungen geben wird. Jedenfalls wird es eine harte Saison, in der man viel Glück braucht, aber auch von Verletzungen verschont bleiben muss.

Dennis Amedowski: Und wie lautet Ihre Botschaft an die Fans?

Stewart: Sie sollen für die gleiche Atmosphäre wie bisher sorgen. Damit pushen sie unsere Mannschaft zusätzlich. Ich kann garantieren, dass die Mannschaft hart arbeiten und unsere Fans nicht enttäuschen wird.

Mit freundlicher Unterstützung des Augsburg Journal.


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