Panther nun zum Siegen verdammt

Donnerstag, 15. März 2012, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Bereits nach einem Spiel in den Playoffs stehen die Panther heute schon unter Siegzwang. Dies ist das Mitbringsel der zu kurz geratenen Best-of-Three Serie, die die Panther aktuell gegen die Kölner Haie spielen, denn das erste Spiel verloren die Augsburger gestern zu Hause deutlich vor 4792 Zuschauern mit 1:5.

Ausgeglichenes erstes Drittel
Die Kölner kamen zunächst besser ins Spiel, wobei in dem äußerst kampfbetonten und von Taktik geprägten Spiel wenige Torchancen entstanden. Störte schon das aggressive Forechecking beider Mannschaften die jeweiligen Abwehrreihen beim Spielaufbau enorm, so machten die Kölner die neutrale Zone auch komplett dicht, so dass kaum ein geregelter Angriff auf beiden Seiten stattfand, dafür gab es Zwei-kämpfe en masse und kein Zentimeter Eis wurde verschenkt. Play-Off-Hockey eben. Kleineren Chancen auf beiden Seiten durch Bassen (nach einem von der Bande zurückkommenden Schlagschuss von Chartier) und Schütz (nach schönem Querpass von Gogulla) hätten dann die Panther die erste größere Chance des Spiels haben können, doch bei einem 2 auf 1 verfing sich der Pass von John Zeiler, der für Peter Flache gedacht war, in den Schlittschuhen eines Kölner Verteidigers.

So überraschte es keinen, dass ein individueller Fehler herhalten musste, um für das erste Tor des Spiels zu sorgen. Rob Brown schaffte es nicht, den Puck zu klären, Gogulla lief mit Speed hinters Tor und bediente von dort mustergültig Felix Schütz, der die Hartgummischeibe per One-Timers in den Winkel knallte (9.), zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Die Augsburger hatten den Wachruf aber gehört, Rob Brown wollte seine Fehler wieder gut machen und zog in einem Powerplay mehrmals gefährlich ab, Kapitän O’Connor fälschte ab oder stocherte nach, aber der Puck wollte nicht ins Kölner Tor. Anschließend brachte das bis auf diese Aktion starke Schiedsrichterduo Jablukov/Brüggemann die Gemüter der Fans zum Erhitzen, als sie einen dreckigen Check von Riefers gegen Somma nicht einmal mit einer kleiner Strafe ahndeten und anschließend (korrekterweise) Flache in die Kühlbox schickten. Dort hatten die Kölner eine gute Chance durch Jaspers, danach ging unter einem gellenden Pfeifkonzert der Fans allerdings nicht mehr viel, die Panther hatten in Person von Cam Paddock sogar in Unterzahl die große Chance zum Ausgleich, aber Gästekeeper aus den Birken parierte. Wenig später fiel dann aber der mittleweile verdiente Ausgleich, da die Augsburger nun mehr ins Spiel investierten. Zuerst nahm aus den Birken eine sehr dumme Strafe gegen Somma und im Powerplay ließ er dann auch noch einen Schuss aus spitzem Winkel von Somma zum 1:1 passieren, da waren knappe 17 Minuten gespielt. Anschließend hatte Helms (nach super Vorarbeit von Brian Roloff) und Pettinger noch Chancen auf beiden Seiten, doch mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es in die erste Drittelpause.

Köln zieht davon
Auch im zweiten Drittel lebte das Spiel vorerst vom Kampf. Nachdem beide Mann-schaft erste Chancen vergaben, Moore auf der einen Seite per Tipp in, auf der anderen Seite Felix Schütz, der vor dem leeren Tor im letzten Moment von Justin Fletcher am Einschuss behindert wurde (nachdem Fletcher allerdings auch zu vor den Puck nicht wegbrachte). Doch dann klingelte es. Nachdem Chartier den Puck nicht wegbrachte, bedankte sich John Tripp und schlenzte zum 2:1 ein. Die Augsburger hatten anschließend Glück, nicht höher in Rückstand zu geraten, aber Tyler Weiman parierte Weltklasse den Nachschuss von Pettinger. Die nächste gute Chance hatte dann erst in der 32. Minute Greg Moore, der nach einem groben Schnitzer von Moritz Müller alleine auf aus den Birken zu ging, aber ebenso wenig erfolgreich war, wie Chad Bassen im Nachschuss. Und wer seine Chancen vorne nicht nutzt, bekommt die Quittung in der Regel recht schnell: In der 34. Spielminute war es Jason Jaspers, der einen der vielen Nachschüsse zum 3:1 verwandelte. Die Panther waren nun von der Rolle und als sie wenig später auch noch in Unterzahl waren, klingelte es ein weiteres Mal. Wieder war es Jaspers, der relativ frei vor dem Tor super von Pettinger eingesetzt wurde und eiskalte vollstreckte. Sekunden vorher hatten die Panther in Form von Cam Paddock und John Zeiler wieder bei einem 2 auf 1 den Querpass nicht zum Mann gebracht. Somit war das Spiel zur zweiten Drittelpause nahezu schon entschieden.

Mitchell versucht noch mal alles
Zu Beginn des letzten Drittel konnte man auch nicht das Gefühl bekommen, die Panther könnten das Spiel noch drehen, zu schnörkellos spielten die Kölner ihre Führung herunter. Und wurde es mal brenzlig, so fiel der Puck meist auf einen Kölner Schläger, der die Situation dann bereinigte. So waren zunächst die größten Highlights, als John Zeiler zunächst Mirko Lüdemann in die Bande krachen ließ und anschließend Ohmann zu Boden rang. Weitere kleine Auseinandersetzungen folgten, u. a. ein Fight zwischen den beiden Schwergewichten John Tripp und Sean O’Connor, der allerdings nicht hielt, was er versprach. Offensichtlich wurden die Panther aber durch dieses Zeichen geweckt und fingen nun an, Druck aufzubauen. Nachdem die Kölner eine Strafe kassierten, nahm Larry Mitchell bereits mehr als 7 Minuten vor Schluss den Torhüter aus dem Kasten, die Panther machten Druck, spielten sogar eine Zeit lang 6 gegen 3, konnten aber keine der Großchancen verwerten. Nachdem der starke Pettinger einen am Boden liegenden Schläger in den Passweg der Augsburger schob, gab es zu Recht Penalty, aber auch diesen vergaben die Augsburger in Form von Gauthier. Die Panther spielten mit 6 Feldspielern das Spiel zu Ende, aber das Tor der Kölner schien wie verhext und so erhöhten die Kölner auf 5:1 durch Gogulla ins leere Tor, da hatten die Panther aber schon knappe 7 Minuten ohne Torhüter gespielt.. Dies war gleichzeitig der Endstand

Fazit
Die Panther hätten wohl noch Stunden weiterspielen können, ohne zum Torerfolg zu kommen. Beide Teams neutralisierten sich größtenteils gegenseitig und am Schluss setzte sich einfach das größere Talent der Kölner durch, die ihre wenigen Chancen in Tore ummünzten, während den Augsburgern die Nerven versagten. Jetzt heißt es Mund abwischen, denn bereits am heutigen Donnerstag steht das Rückspiel in Köln an. Hier ist ein Sieg Pflicht, anschließend ist die Saison entweder beendet oder es folgt ein Entscheidungsspiel am Sonntag in Augsburg.


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