Panther feiern Sieg gegen den Deutschen Meister Mannheim

Samstag, 16. November 2019, 12:45 Uhr Thorsten Franzisi

Mit unermüdlichem Kampf, dem notwendigen Glück und toller Moral bezwangen die Augsburger Panther vor 5979 Zuschauern den amtierenden Deutschen Meister die Adler Mannheim mit 4:1.

Durch diesen Sieg belegen die Augsburger jetzt mit 21 Punkten Rang 11 der Deutschen Eishockeyliga. Beide Teams waren während der Woche noch in der Champions League beschäftigt und der AEV nahm den Schwung aus dem Spiel gegen Biel auch am heutigen Abend mit.

Mannheim mit wollte nach 4 Pflichtspielniederlagen in Serie in der DEL und CHL mit aller Macht wieder einen Sieg einfahren, doch die Panther hielten gegen den spielerisch und qualitativ besser besetzten Gegner über die gesamte Spielzeit voll dagegen und hatte in den entscheidenden Momenten auch endlich das nötige Glück auf ihrer Seite.

Ausgeglichenes Spiel im 1. Drittel
Ohne den verletzten Daniel Schmölz, hatten die Panther nach gut 3 Minuten die erste Chance durch Marco Sternheimer, die aber der Ex-Augsburger Dennis Endras mit einer guten Parade entschärfen konnte. Nur eine Minute später gingen die Gäste aus Mannheim aber mit 1:0 in Führung. AEV Verteidiger Pat McNeill unterlief in der neutralen Zone ein Fehler und der Adler Stürmer Jan-Mikael Järvinen nutze dies eiskalt per schnellem Konter im Alleingang. Doch die Panther waren nur kurz geschockt und kamen in der 9. Spielminute durch Matt Fraser schnell zum 1:1 Ausgleich.

Dem Tor ging ebenfalls ein leichtsinniger Fehler eines Mannheimer Abwehrspielers voraus,  Sahir Gill nutzte den Scheibengewinn, passte auf Fraser und die Panther waren durch das Tor wieder im Spiel. Die nächsten Spielminuten waren ausgeglichen mit Torchancen auf beiden Seiten. Die spielerische Überlegenheit der Mannheimer, kompensierten die Panther mit Kampf und Einsatz. Dazu hatte man mit Olivier Roy einen Torhüter der Extraklasse im Gehäuse, an dem die Adler Stürmer fast verzweifelten. Auch sein Gegenüber Dennis Endras im Mannheimer Tor hielt hervorragend bei den Torschüssen von Adam Payerl und Drew LeBlanc. Nach 20 Minuten ging es in dem temporeichen und spannenden Spiel mit 1:1 in die erste Drittelpause.

Mannheim verzweifelt in Drittel 2 am Augsburger Goalie
Mit fast zwei Minuten Überzahl, begannen die Augsburger den 2. Abschnitt und hatten durch Matt Fraser und Sahir Gill die Chance zur Führung. Doch der Ex-Augsburger Dennis Endras verhinderte mit guten Paraden die Führung der Panther. Zwischen der 24. und 30. Spielminute erhöhte der amtierende Deutsche Meister aus Mannheim den Druck und schnürten die Panther fast komplett im eigenen Drittel ein. Chance um Chance erarbeiteten sich die Adler, aber AEV Torhüter Olivier Roy hielt selbst schon fast unhaltbare Schüsse in Weltklassemanier.

Smith, Larkin, Stützle und Katic scheiterten in Folge am Augsburger „ Hexer“. Erst nach der Hälfte der Spielzeit, konnten sich die Panther wieder befreien und kamen zu einigen eigenen Offensivaktionen. Im zweiten Powerplay prüften Lamb, Stieler und Gill den Mannheimer Torhüter Endras, doch auch der konnte seinen Kasten sauber halten. Ohne Tore in Drittel zwei, stand es auch nach 40 Spielminuten 1:1 Unentschieden und der Spielausgang war völlig offen.

Turbulente letzte Spielminuten mit positivem Ausgang für den AEV
Zu Beginn des letzten Abschnitts, wollte der Favorit aus Mannheim schnell die Fronten klären und erhöhte Tempo und Druck noch einmal. Nationalstürmer Markus Eisenschmid prüfte gleich zu Beginn Roy zweimal, doch der Augsburger Torhüter war nicht mehr zu bezwingen. Der AEV befreite sich in der Folge von dem Mannheimer Sturmlauf und suchte mit kontrollierter Offensive seine Chance mit schnellen Konterangriffen. In der 53. Spielminute musste der Mannheimer Cody Lampl für 2 Minuten auf die Strafbank und die Panther nutzten dieses Powerplay zur 2:1 Führung. Nach genialer Vorarbeit von Nationalverteidiger Simon Sezemsky netzte Edeltechniker Drew LeBlanc zum vielumjubelten Führungstreffer ein.

Jetzt war die Chance auf den so wichtigen Heimsieg greifbar nah, zudem die Gäste eine weitere Strafzeit hinnehmen mussten. In diesen zwei Minuten gelang dem AEV trotz guter Chancen von Lamb, Trevelyan und LeBlanc aber entscheidende Treffer noch nicht. Zittern und Bangen um den Sieg war dann ab der 59. Spielminute auf Augsburger Seite angesagt. Panther Verteidiger Simon Sezemsky musste für die letzten 109 Sekunden auf die Strafbank. Mannheim ging all in, nahm den Torhüter vom Eis und suchte mit 6 gegen 4 Feldspieler den Ausgleich zu erzielen. In diesem Powerplay misslang den Gästen aber ein Rückpass an die blaue Linie und das Spielgerät landete 65 Sekunden vor Ende der Begegnung unglücklich im eigenen verlassenen Tor. Da es beim Eishockey kein Eigentor gibt, wurde der Treffer dem Ex-Mannheimer Urgestein Christoph Ullmann zugesprochen, weil Ulle als letzter Augsburger an der Scheibe war.

Die Entscheidung war gefallen und die AEV Fans feierten ihre Lieblinge. Sofort nahm Mannheims Coach Pavel Gross abermals seinen Torhüter vom Eis und wieder ging der Schuss nach hinten los. Drew LeBlanc erzielte 21 Sekunden vor der Schlusssirene sogar noch das 4:1 für die Panther per emphty net goal Nummer zwei. Restlos begeistert feierten Mannschaft und Fans den so wichtigen Sieg nach den 60 Spielminuten. Das gesamte Team zeigte eine hervorragende Leistung, aber Torhüter Olivier Roy und Edeltechniker Drew LeBlanc müssen für ihre herausragende Leistung besonders erwähnt werden. Mit diesen 3 Punkten im Gepäck, fahren die Panther mit viel Selbstvertrauen zu den schweren Auswärtsspielen am Sonntag nach Krefeld und am nächsten Dienstag in der CHL nach Biel in die Schweiz. Nach der Leistung vom vergangenen Dienstag gegen die Eidgenossen und heute gegen Mannheim, sind weitere Punkte in der DEL und der Einzug in das Viertelfinale in der CHL sicher nicht unrealistisch.

Augsburgs Coach Tray Tuomie war nach der Begegnung dann auch sehr zufrieden mit dem Sieg und der Leistung seines Teams.

Statistik:
Panther: Roy-Lamb, Valentine, Haase, Tölzer, Sezemsky, McNeill, Rogl- Payerl, LeBlanc, Hafenrichter, Sternheimer, Ullmann, Mayenschein, Trevelyan, Callahan, Stieler, Holzmann, Gill, Fraser

Tore:
0:1 04:31 Jan Mikael Järvinen
1:1 08:15 Matt Fraser
2:1 53:56 Drew LeBlanc   5:4
3:1 58:55 Christoph Ullmann  4:6
4:1 59:39 Drew LeBlanc  4:6

Strafzeiten:
Augsburg:    4
Mannheim:    8

Zuschauer:
5979
Schiedsrichter:
Sirko Hunnius/Daniel Piechaczek
Linienrichter:
Maksim Cepik/Joshua Römer  


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