Panther Fantalk mit Sergio Somma
Mittwoch, 23. Januar 2013, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi
Robert: Sergio, lass uns erst mit ein paar sportlichen
Fragen anfangen. Nach der Pause habt ihr 2 von 3 Spielen
gewonnen, vor der Pause 5 Spiele hintereinander verloren.
War die Pause wichtig, um euer Selbstvertrauen
wieder zu erlangen?
Sergio: Absolut. Wir hatten einige Probleme, wenn du keine Spiele gewinnst wirst du mental sehr gefordert und bist erschöpft, da hat uns die Pause wirklich sehr geholfen. Du bekommst dann eine kleine Pause vom Hockey und kannst dann mit frischer Kraft wieder an die Arbeit gehen.
Robert: Man hat das auch vor der Pause gesehen, dass euch das Selbstvertrauen gefehlt hat. Ihr konntet auch nicht mehr euer aggressives und körperbetontes Spiel aufziehen. Kann das sein, dass das auch vom mangelnden Selbstvertrauen kommt, dass man dann eben den berühmten Schritt zu spät ist und so den Hit nicht mehr durchfahren kann oder den Zweikampf in der Bande dann eben verliert?
Sergio: Ja, da gibt’s dann definitiv mehrere Auswirkungen. Nicht nur, der berühmte Schritt zu spät, sondern dass du auch psychisch etwas instabil bist, sobald du ein Tor kassierst. Aber wie gesagt, in der Pause konnten wir jetzt wieder Kraft tanken, dass wir jetzt wieder selbstbewusster auftreten, hart arbeiten und 60 Minuten unser bestes Eishockey zeigen.
Robert: Lass´ uns nun über etwas anderes reden, was viele Fans auch interessieren wird. Als Spieler bekommst du ja auch irgendwann neue Vertragsangebote. Wie läuft das ab? Verhandelt dein Agent erst mit allen und legt dir dann die Optionen auf den Tisch, oder telefoniert manöfter mal mit ihm oder ist man vielleicht sogar persönlich in die Verhandlungen involviert?
Sergio: Das ist für mich etwas schwer zu sagen. Ich bin jetzt erst in meinem zweiten Jahr als Profi und es ist noch recht früh in der Saison, so dass ich mich damit noch gar nicht wirklich beschäftigt habe, aber die meiste Arbeit macht der Agent und informiert dich dann von Zeit zu Zeit.
Robert: Hängt das auch vom Spieler ab, wie das gehandhabt wird?
Sergio: Natürlich wird jeder Spieler oder Agent etwas verschieden vorgehen, aber ich denke doch, dass es die meiste Zeit so abläuft, wie gerade beschrieben.
Robert: Nun ist es ja in Deutschland so, dass du zu jeder Zeit mit anderen Teams verhandeln kannst, selbst wenn du beispielsweise noch 2 Jahre Vertrag hast. Das ist in Amerika anders, da wird erst verhandelt, sobald du nirgends mehr unter Vertrag stehst. Was hältst du generell von dieser Praxis? Bei den Fans hält sich die Meinung, dass Vertragsverhandlungen während der Saison schon zu einem gewissen Grad ablenken können.
Sergio: Wie ich sagte, es ist erst mein zweites Pro - jahr, daher kann ich das noch nicht so gut einschätzen, ich würde aber nicht sagen, dass einen das ablenkt, aber es ist zumindest etwas komisch. Du spielst noch für das eine Team und hast vielleicht schon einen Vertrag woanders oder spielst mit Leuten, die schon bei einem anderen Team unterschrieben haben. Das sollte keine Auswirkungen haben, komisch ist es aber schon.
Robert: Wie du bereits sagtest, es ist erst dein zweites Jahr als Pro, du bist nach dem College mehr oder weniger gleich nach Europa gegangen, warum bist du bereits in diesem frühen Stadium deiner Karriere nach Europa gewechselt und hast es nicht in Nordamerika versucht?
Sergio: Es war eigentlich schon mein Ziel, es in Nordamerika zu schaffen und es ist immer noch ein kleiner Traum von mir, aber direkt nach dem College war das eigentlich die beste Möglichkeit, die ich hatte. Es ist ziemlich schwer, direkt aus dem College in Europa einen Vertrag zu bekommen und ich und mein Agent waren uns einig, dass das eine sehr große Möglichkeit für mich ist und ich hatte auch einfach Glück, dass Larry mich damals beobachtet hatte und mich wollte. Ich war dann schon glücklich, so eine Gelegenheit zu bekommen, nicht nur weil das Niveau hier sehr gut ist, sondern auch weil es toll ist, so eine Lebenserfahrung zu machen.
Robert: Hat Larry damals dann persönlich mit dir gesprochen oder ging das nur über den Agenten?
Sergio: Also zuerst ging das natürlich über meinen Agenten, aber Larry hat mich dann auch angerufen und ist mit mir alles durchgegangen.
Robert: Also bevor oder nachdem du den Vertrag unterschrieben hattest?
Sergio: Beides.
Robert: Hatte das dann eine Auswirkung auf deine Entscheidung damals?
Sergio: Ich würde sagen, es hat bei der Entscheidung auf jeden Fall geholfen. Ich kam ja direkt aus dem College und es war schon ein großer Schritt und der Kontakt zu Larry hat mir die Sache doch etwas leichter gemacht. Du hast ja da doch verschiedenen Kulturen, ganz abgesehen von der Sprache und so weiter. Es hilft dir schon, wenn du mit einem reden kannst, der dir die ganzen Umstände hier erklärt, so dass du dich einfach wohler bei der Entscheidung fühlst. Ich hätte vermutlich auch so unterschrieben, aber es hat auf jeden Fall geholfen.
Robert: Was mich zu meiner nächsten Frage bringt: Als du von dem Angebot aus Deutschland gehört hast, hattest du irgendwelche „Vorurteile“, die sich dann als total wahr oder falsch herausgestellt haben?
Sergio: Also was ich bestätigen kann, dass es hier in Europa de nitiv nicht so hektisch zugeht. Es ist etwas relaxter hier. Aber ich kam mit einer relativ offenen Einstellung hierher, also war das gar nicht so das Thema.
Robert: Gefällt es dir dann hier in Europa?
Sergio: Auf jeden Fall. Ich mag es, dass hier alles so unterschiedlich ist im Vergleich zu Amerika. Meine Freunde hatten größtenteils nie die Möglichkeit solche Erfahrungen auch nur über einen Urlaub zu machen, und ich durfte bereits über ein Jahr hier leben.
Robert: Du planst also die kommenden Jahre hier in Europa zubleiben?
Sergio: Ich bin ja ziemlich offen für alles, aber ich denke, dass ich schon noch einige Jahre hier bleiben werde, wahrscheinlich auch in Deutschland.
Robert: Was vermisst du denn am meisten von zu Hause?
Sergio: Also neben dem Offensichtlichen wie z.B. der Familie würde ich sagen, dass mir ein richtig guter Cheeseburger fehlt (lacht). Ich liebe Essen.
Robert: Wo isst du denn normalerweise deine Cheeseburger?
Sergio: Also da gibt’s viele verschiedene Plätze, aber ich mag Wendy’s sehr gerne. Ich mag auch Burger King. Aber es gibt halt ein paar kleinere Restaurants zu Hause, wo ich schon wirklich sehr gerne hingehe, aber ich werde das schon überleben.
Robert: Hast du dann schon typisch deutsches Essen probiert?
Sergio: Ja, sehr viel.
Robert: Magst du ein Gericht ganz besonders?
Sergio: Ja, Kässpätzle. Zu Hause mag ich sehr gerne Maccaroni & Cheese und Kässpätzle sind praktisch das deutsche Pendant dazu.
Robert: Jetzt habe ich einige Kurzfragen für dich: Ich nenne dir einfach ein paar Stichworte und du entscheidest, welches am besten auf Sergio Somma passt: Hip Hop, Rock oder House Musik?
Sergio: Rock
Robert: Pizza, Burger oder Kässpätzle?
Sergio: Ich nehme die Pizza. Meine Eltern hatten eine Pizzeria, also eine gute Pizza kann ich nicht ausschlagen.
Robert: Sportwagen oder Limousine?
Sergio: Limousine
Robert: Bier oder Schnaps?
Sergio: Beides (lacht).
Robert: Ok, lass‘ uns zum Sport zurückkehren: Du bist ein ziemlich kleiner Spieler, hast aber trotzdem ungemeinen Zug zum Tor. War das eine Sache, die dir die Coaches früher gesagt haben, dass du als kleiner Spieler solche Wege gehen musst, um erfolgreich zu sein oder woher kommt dein Spielstil?
Sergio: Also das hat schon bei meinem Dad damals angefangen, der mich als kleines Kind trainiert hat, bis hin zu den Coaches, als ich älter wurde: Wenn du Tore schießen willst, musst du den Preis dafür zahlen. Teilweise hilft es dir sogar, wenn du klein bist, weil du dich da durchwühlen kannst, aber teilweise ist es natürlich auch ein Problem, wenn man kleiner als die meisten Verteidiger ist.
Robert: Zum Stadion, beein usst es dich oder das Team in irgendeiner Weise, dass ihr seit zwei Jahren auf einer Baustelle spielt?
Sergio: Das ist schon ok, du bist es ja von Anfang an gewöhnt. Ehrlich gesagt waren wir froh, als wir hier reindurften, die Vorbereitung hatten wir ja in Haunstetten.
Robert: Wie sind die Einrichtungen, also z. B. eure Kabine?
Sergio: Also aktuell sind wir ja in einer Zwischenlösung, soweit ich weiß. Nächstes Jahr geht es ja dann erst in die richtige Kabine, aber selbst die Kabine jetzt ist sehr schön hergerichtet. Da kann man sich nicht beschweren.
Robert: Lass uns etwas über die Unterschiede zwischen europäischem und amerikanischem Hockey sprechen. Was sind für dich die größten Unterschiede? Die Größer der Eis äche ist ja offensichtlich, oder sind es doch gewisse Regeln oder sogar die Refs?
Sergio: Also das offensichtliche ist natürlich die Größe der Spiel äche und das hat natürlich auch große Auswirkungen auf das Spiel. Du hast viel mehr Platz und Zeit, ich denke speziell für die Verteidiger ist die Umstellung sehr schwer, da du viel mehr Raum abdecken musst. Insgesamt spielen aber sehr viele Nordamerikaner hier, so dass der Spielstil dem in Amerika doch recht ähnelt.
Robert: Wo spielst du dann lieber?
Sergio: Die Frage kann ich dir nicht beantworten, es hat beides seine Vor- und Nachteile. Hier in Europa hast du einfach mehr Platz, um dein Können und Talent unter Beweis zu stellen, in Nordamerika ist das Spiel dafür intensiver und mit mehr Körperkontakt. Ich mag beides.
Robert: Ok, Thema Lockout, es spielen ja viele NHL Spieler gerade in Deutschland. Wenn du dir die kommenden Spiele so anschaust, gibt es irgendeinen Spieler, auf den du dich besonders freust, dass du dich gegen ihn beweisen kannst?
Sergio: Ja, also das Berlin Spiel war schon eines, auf das ich hinge ebert habe. Giroux und Briere sind schon zwei Top-NHL Spieler, also da freust du dich schon, dass du dich gegen diese Leute beweisen kannst, dass du sehen kannst, wie gut und stark die sind. Und natürlich willst du ihnen unbedingt den Puck wegnehmen.
Robert: Wenn du einen Spieler wählen könntest, der mit dir in einem Team spielen sollte, wer wäre das? Das kann jetzt persönliche Gründe haben, oder aber auch sportliche. Sergio: Also wenn Mario Lemieux aus dem Vorruhestand zurückkehren würde, das wäre mein Center. Da würde ich einen Haufen Tore schießen, der wäre wie für mich gemacht, sorry Roli (gemeint ist Brian Roloff, lacht).
Robert: Willst du damit behaupten, Roli ist nicht so gut wie Lemieux?
Sergio: Nicht ganz. Aber fast, er arbeitet daran (lacht).
Robert: Und wo siehst du dich in drei Jahren?
Sergio: Hoffentlich noch Hockeyspielen. Ich meine, das ist schwer zu sagen, wenn du mir die Frage drei Jahre zuvor gestellt hättest, hätte ich mit ziemlicher Sicherheit nicht „in Deutschland“ gesagt. Wie ich vorher bereits erwähnt habe, ich bin ziemlich offen für alles, aber wenn ich tippen müsste, dann vermutlich irgendwo in Europa und hoffentlich in Deutschland.
Robert: Alles klar, danke Sergio für das Interview!
Sergio: Gern geschehen.
Sergio: Absolut. Wir hatten einige Probleme, wenn du keine Spiele gewinnst wirst du mental sehr gefordert und bist erschöpft, da hat uns die Pause wirklich sehr geholfen. Du bekommst dann eine kleine Pause vom Hockey und kannst dann mit frischer Kraft wieder an die Arbeit gehen.
Robert: Man hat das auch vor der Pause gesehen, dass euch das Selbstvertrauen gefehlt hat. Ihr konntet auch nicht mehr euer aggressives und körperbetontes Spiel aufziehen. Kann das sein, dass das auch vom mangelnden Selbstvertrauen kommt, dass man dann eben den berühmten Schritt zu spät ist und so den Hit nicht mehr durchfahren kann oder den Zweikampf in der Bande dann eben verliert?
Sergio: Ja, da gibt’s dann definitiv mehrere Auswirkungen. Nicht nur, der berühmte Schritt zu spät, sondern dass du auch psychisch etwas instabil bist, sobald du ein Tor kassierst. Aber wie gesagt, in der Pause konnten wir jetzt wieder Kraft tanken, dass wir jetzt wieder selbstbewusster auftreten, hart arbeiten und 60 Minuten unser bestes Eishockey zeigen.
Robert: Lass´ uns nun über etwas anderes reden, was viele Fans auch interessieren wird. Als Spieler bekommst du ja auch irgendwann neue Vertragsangebote. Wie läuft das ab? Verhandelt dein Agent erst mit allen und legt dir dann die Optionen auf den Tisch, oder telefoniert manöfter mal mit ihm oder ist man vielleicht sogar persönlich in die Verhandlungen involviert?
Sergio: Das ist für mich etwas schwer zu sagen. Ich bin jetzt erst in meinem zweiten Jahr als Profi und es ist noch recht früh in der Saison, so dass ich mich damit noch gar nicht wirklich beschäftigt habe, aber die meiste Arbeit macht der Agent und informiert dich dann von Zeit zu Zeit.
Robert: Hängt das auch vom Spieler ab, wie das gehandhabt wird?
Sergio: Natürlich wird jeder Spieler oder Agent etwas verschieden vorgehen, aber ich denke doch, dass es die meiste Zeit so abläuft, wie gerade beschrieben.
Robert: Nun ist es ja in Deutschland so, dass du zu jeder Zeit mit anderen Teams verhandeln kannst, selbst wenn du beispielsweise noch 2 Jahre Vertrag hast. Das ist in Amerika anders, da wird erst verhandelt, sobald du nirgends mehr unter Vertrag stehst. Was hältst du generell von dieser Praxis? Bei den Fans hält sich die Meinung, dass Vertragsverhandlungen während der Saison schon zu einem gewissen Grad ablenken können.
Sergio: Wie ich sagte, es ist erst mein zweites Pro - jahr, daher kann ich das noch nicht so gut einschätzen, ich würde aber nicht sagen, dass einen das ablenkt, aber es ist zumindest etwas komisch. Du spielst noch für das eine Team und hast vielleicht schon einen Vertrag woanders oder spielst mit Leuten, die schon bei einem anderen Team unterschrieben haben. Das sollte keine Auswirkungen haben, komisch ist es aber schon.
Robert: Wie du bereits sagtest, es ist erst dein zweites Jahr als Pro, du bist nach dem College mehr oder weniger gleich nach Europa gegangen, warum bist du bereits in diesem frühen Stadium deiner Karriere nach Europa gewechselt und hast es nicht in Nordamerika versucht?
Sergio: Es war eigentlich schon mein Ziel, es in Nordamerika zu schaffen und es ist immer noch ein kleiner Traum von mir, aber direkt nach dem College war das eigentlich die beste Möglichkeit, die ich hatte. Es ist ziemlich schwer, direkt aus dem College in Europa einen Vertrag zu bekommen und ich und mein Agent waren uns einig, dass das eine sehr große Möglichkeit für mich ist und ich hatte auch einfach Glück, dass Larry mich damals beobachtet hatte und mich wollte. Ich war dann schon glücklich, so eine Gelegenheit zu bekommen, nicht nur weil das Niveau hier sehr gut ist, sondern auch weil es toll ist, so eine Lebenserfahrung zu machen.
Robert: Hat Larry damals dann persönlich mit dir gesprochen oder ging das nur über den Agenten?
Sergio: Also zuerst ging das natürlich über meinen Agenten, aber Larry hat mich dann auch angerufen und ist mit mir alles durchgegangen.
Robert: Also bevor oder nachdem du den Vertrag unterschrieben hattest?
Sergio: Beides.
Robert: Hatte das dann eine Auswirkung auf deine Entscheidung damals?
Sergio: Ich würde sagen, es hat bei der Entscheidung auf jeden Fall geholfen. Ich kam ja direkt aus dem College und es war schon ein großer Schritt und der Kontakt zu Larry hat mir die Sache doch etwas leichter gemacht. Du hast ja da doch verschiedenen Kulturen, ganz abgesehen von der Sprache und so weiter. Es hilft dir schon, wenn du mit einem reden kannst, der dir die ganzen Umstände hier erklärt, so dass du dich einfach wohler bei der Entscheidung fühlst. Ich hätte vermutlich auch so unterschrieben, aber es hat auf jeden Fall geholfen.
Robert: Was mich zu meiner nächsten Frage bringt: Als du von dem Angebot aus Deutschland gehört hast, hattest du irgendwelche „Vorurteile“, die sich dann als total wahr oder falsch herausgestellt haben?
Sergio: Also was ich bestätigen kann, dass es hier in Europa de nitiv nicht so hektisch zugeht. Es ist etwas relaxter hier. Aber ich kam mit einer relativ offenen Einstellung hierher, also war das gar nicht so das Thema.
Robert: Gefällt es dir dann hier in Europa?
Sergio: Auf jeden Fall. Ich mag es, dass hier alles so unterschiedlich ist im Vergleich zu Amerika. Meine Freunde hatten größtenteils nie die Möglichkeit solche Erfahrungen auch nur über einen Urlaub zu machen, und ich durfte bereits über ein Jahr hier leben.
Robert: Du planst also die kommenden Jahre hier in Europa zubleiben?
Sergio: Ich bin ja ziemlich offen für alles, aber ich denke, dass ich schon noch einige Jahre hier bleiben werde, wahrscheinlich auch in Deutschland.
Robert: Was vermisst du denn am meisten von zu Hause?
Sergio: Also neben dem Offensichtlichen wie z.B. der Familie würde ich sagen, dass mir ein richtig guter Cheeseburger fehlt (lacht). Ich liebe Essen.
Robert: Wo isst du denn normalerweise deine Cheeseburger?
Sergio: Also da gibt’s viele verschiedene Plätze, aber ich mag Wendy’s sehr gerne. Ich mag auch Burger King. Aber es gibt halt ein paar kleinere Restaurants zu Hause, wo ich schon wirklich sehr gerne hingehe, aber ich werde das schon überleben.
Robert: Hast du dann schon typisch deutsches Essen probiert?
Sergio: Ja, sehr viel.
Robert: Magst du ein Gericht ganz besonders?
Sergio: Ja, Kässpätzle. Zu Hause mag ich sehr gerne Maccaroni & Cheese und Kässpätzle sind praktisch das deutsche Pendant dazu.
Robert: Jetzt habe ich einige Kurzfragen für dich: Ich nenne dir einfach ein paar Stichworte und du entscheidest, welches am besten auf Sergio Somma passt: Hip Hop, Rock oder House Musik?
Sergio: Rock
Robert: Pizza, Burger oder Kässpätzle?
Sergio: Ich nehme die Pizza. Meine Eltern hatten eine Pizzeria, also eine gute Pizza kann ich nicht ausschlagen.
Robert: Sportwagen oder Limousine?
Sergio: Limousine
Robert: Bier oder Schnaps?
Sergio: Beides (lacht).
Robert: Ok, lass‘ uns zum Sport zurückkehren: Du bist ein ziemlich kleiner Spieler, hast aber trotzdem ungemeinen Zug zum Tor. War das eine Sache, die dir die Coaches früher gesagt haben, dass du als kleiner Spieler solche Wege gehen musst, um erfolgreich zu sein oder woher kommt dein Spielstil?
Sergio: Also das hat schon bei meinem Dad damals angefangen, der mich als kleines Kind trainiert hat, bis hin zu den Coaches, als ich älter wurde: Wenn du Tore schießen willst, musst du den Preis dafür zahlen. Teilweise hilft es dir sogar, wenn du klein bist, weil du dich da durchwühlen kannst, aber teilweise ist es natürlich auch ein Problem, wenn man kleiner als die meisten Verteidiger ist.
Robert: Zum Stadion, beein usst es dich oder das Team in irgendeiner Weise, dass ihr seit zwei Jahren auf einer Baustelle spielt?
Sergio: Das ist schon ok, du bist es ja von Anfang an gewöhnt. Ehrlich gesagt waren wir froh, als wir hier reindurften, die Vorbereitung hatten wir ja in Haunstetten.
Robert: Wie sind die Einrichtungen, also z. B. eure Kabine?
Sergio: Also aktuell sind wir ja in einer Zwischenlösung, soweit ich weiß. Nächstes Jahr geht es ja dann erst in die richtige Kabine, aber selbst die Kabine jetzt ist sehr schön hergerichtet. Da kann man sich nicht beschweren.
Robert: Lass uns etwas über die Unterschiede zwischen europäischem und amerikanischem Hockey sprechen. Was sind für dich die größten Unterschiede? Die Größer der Eis äche ist ja offensichtlich, oder sind es doch gewisse Regeln oder sogar die Refs?
Sergio: Also das offensichtliche ist natürlich die Größe der Spiel äche und das hat natürlich auch große Auswirkungen auf das Spiel. Du hast viel mehr Platz und Zeit, ich denke speziell für die Verteidiger ist die Umstellung sehr schwer, da du viel mehr Raum abdecken musst. Insgesamt spielen aber sehr viele Nordamerikaner hier, so dass der Spielstil dem in Amerika doch recht ähnelt.
Robert: Wo spielst du dann lieber?
Sergio: Die Frage kann ich dir nicht beantworten, es hat beides seine Vor- und Nachteile. Hier in Europa hast du einfach mehr Platz, um dein Können und Talent unter Beweis zu stellen, in Nordamerika ist das Spiel dafür intensiver und mit mehr Körperkontakt. Ich mag beides.
Robert: Ok, Thema Lockout, es spielen ja viele NHL Spieler gerade in Deutschland. Wenn du dir die kommenden Spiele so anschaust, gibt es irgendeinen Spieler, auf den du dich besonders freust, dass du dich gegen ihn beweisen kannst?
Sergio: Ja, also das Berlin Spiel war schon eines, auf das ich hinge ebert habe. Giroux und Briere sind schon zwei Top-NHL Spieler, also da freust du dich schon, dass du dich gegen diese Leute beweisen kannst, dass du sehen kannst, wie gut und stark die sind. Und natürlich willst du ihnen unbedingt den Puck wegnehmen.
Robert: Wenn du einen Spieler wählen könntest, der mit dir in einem Team spielen sollte, wer wäre das? Das kann jetzt persönliche Gründe haben, oder aber auch sportliche. Sergio: Also wenn Mario Lemieux aus dem Vorruhestand zurückkehren würde, das wäre mein Center. Da würde ich einen Haufen Tore schießen, der wäre wie für mich gemacht, sorry Roli (gemeint ist Brian Roloff, lacht).
Robert: Willst du damit behaupten, Roli ist nicht so gut wie Lemieux?
Sergio: Nicht ganz. Aber fast, er arbeitet daran (lacht).
Robert: Und wo siehst du dich in drei Jahren?
Sergio: Hoffentlich noch Hockeyspielen. Ich meine, das ist schwer zu sagen, wenn du mir die Frage drei Jahre zuvor gestellt hättest, hätte ich mit ziemlicher Sicherheit nicht „in Deutschland“ gesagt. Wie ich vorher bereits erwähnt habe, ich bin ziemlich offen für alles, aber wenn ich tippen müsste, dann vermutlich irgendwo in Europa und hoffentlich in Deutschland.
Robert: Alles klar, danke Sergio für das Interview!
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