Panther besiegen Graz

Montag, 29. August 2011, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

In ihrem zweiten Heimspiel vor eigenem Publikum konnten die Augsburger Panther gegen die Moser Medical Graz 99ers einen Sieg einfahren. Nach denkbar unglücklichem Start lagen die Panther bereits nach 34 Sekunden mit 1:0 im Rückstand. Der ehemalige DEL-Spieler Brett Lysak überwand den etwas überraschten Leonardo Conti, der an Stelle von Tyler Weiman das Tor hütete. Die Panther zeigten sich vom frühen Rückstand allerdings relativ unbeeindruckt und nahmen das Spiel in die Hand. Nach einem klaren Beinstellen von Cole Jarrett hob John Zeiler etwas zu artistisch ab, so dass Jarrett sich genötigt sah, Zeiler nochmals die Meinung zu sagen.

Das Ende vom Lied: Insgesamt 14 Strafminuten
für Jarrett und da auch Woger noch auf der Strafbank saß, ein 5-3 Powerplay der Panther. Zuerst vergab Zeiler noch freistehend vor dem leeren Tor, aber dann fand ein prinzipiell relativ harmloser Schuss von Greg Moore, der abermals einen guten Eindruck hinterließ, den Weg ins Tor. Zu diesem Zeitpunkt waren knapp sechs Minuten gespielt. Sicherlich auch durch die Strafen der Grazer begünstigt, spielte nun eigentlich nur noch Augsburg. Nachdem Trabucco auf Pass von Flache eine weitere Großchance vergeben hatte, machte Seifert es besser und schob Torhüter Weinhandl, der erneut eine unglückliche Figur machte, die Scheibe durch die Beine (10.). Im Anschluss vergab Trevelyan eine weitere gute Chance, bevor auf der Gegenseite Matthias Iberer es John Zeiler gleichtat und die Scheibe nicht im leeren Tor unterbringen konnte. Danach tat sich relativ wenig und so ging es mit einem verdienten 2:1 für die Panther in die Drittelpause.

 

 

Spielanalyse von
Robert Ott

Gegentor trotz Überzahl
Die Grazer, die im ersten Drittel wenig bis nichts gezeigt hatten, kamen mit Druck aus der Kabine. Daraus resultierte eine gute Chance für Lefebvre, der die Hartgummischeibe jedoch über das Tor nagelte. Auf der Gegenseite machte es Sergio Somma in der 24.Minute besser, der im dritten Nachschuss den Puck allerdings nur noch ins leere Tor schieben musste, nachdem vorher erst Trabucco und danach Helms an Weinhandl gescheitert waren. Als die Panther wenige Minuten später in Überzahl waren, waren es aber die Grazer, die zuschlugen. Nach einem Fehler von Conti schnappte sich wiederum Lysak die Scheibe und markiert den Anschlusstreffer (26.) zum 2:3. Etwas geschockt vom Shorthander fand ein Überzahlspiel der Panther zu diesem Zeitpunkt nicht mehr statt.

Ein stets torgefährlicher Trabucco
Als die Strafe jedoch gerade abgelaufen war, zeigte Neuzugang Daryl Boyle, dass mit ihm von der blauen Linie zu rechnen sein wird: Der Abpraller, der aus seinem Hammer resultierte, brachte Somma allerdings nicht im Tor unter. Im direkten Gegenzug konnte sich nun erstmals auch Conti auszeichnen, als er einen Alleingang vereitelte und damit seinen Fehler ausbesserte. Zu diesem Zeitpunkt wirkte das Spiel etwas zerfahren und es wurde ruppiger. Nach einem fairen Check von Swesz an Lembacher revanchierte dieser sich mit einem Crosscheck, daraufhin enstand eine Rangelei. Warum Auslöser Lembacher, gegen den schon eine Strafe angezeigt war, die gleiche Strafe bekam wie auf Augsburger Seite Swesz, wusste auch nur Schiedsrichter Roland Aumüller. Hektisch wurde es auch in der 32.Minute, als bei einer 1-auf-2 Situation Christian Chartier seinen Gegenspieler Patrick Harand hakte, der Arm von Schiedsrichter Aumüller aber unten blieb. Harand konnte sich gar nicht mehr beruhigen und kassierte dafür eine 10-minütige Disziplinarstrafe. Doch auch dies konnte den 27-jährigen Österreicher nicht zur Vernunft bringen und seinem Betteln nach einer weiteren Disziplinarstrafe wurde entsprochen und er erhielt seine zweiten 10-Minuten sowie eine Matchstrafe. Damit tat er seiner Mannschaft einen Bärendienst, die nun erstmal 5 Minuten Unterzahl spielen durfte. In dieser hatte der stets torgefährliche Trabucco in der 32.Minute erst noch das Nachsehen gegenüber Torhüter Weinhandl, in der 34.Minute blieb er allerdings Sieger. Einen Abpraller nach einem Schuss von Greg Moore schob er ohne große Probleme zum 4:2 ins leere Tor ein. Nachdem Gabe Gauthier, der in jedem Spiel mehr in Tritt zu kommen scheint, allerdings in Überzahl den Puck vertendelte, hatte Bisaillon den Anschlusstreffer auf der Kelle, schoß aber am Tor vorbei (36.). Direkt im Anschluss marschierte John Zeiler nach gutem Pass vom abermals soliden Petr Macholda auf Torhüter Weinhandl und bediente Sergio Somma mustergültig, dieser scheiterte aber am österreichischen Keeper, der mit einem schönen Fanghandsave das 5:2 verhinderte.

Flache erhöht Schlagzahl
Aufregend wurde es zudem noch in der 37.Minute. Peter Flache und Kevin Moderer gerieten aneinander und ließen sich auch von den Linesmen nicht aufhalten. Eine Entscheidung, die Moderer bereuen sollte, der klar den Kürzeren zog und schlussendlich zu Boden ging. Da Flache vorher gehakt hatte, fanden sich die Panther in Unterzahl wieder und kassierten nach schöner Kombination das dritte Tor von Lysak. Bevor es beim Stand von 4:3 ins letzte Drittel ging, konnte sich dann Weinhandl nochmals auszeichnen, der einen Schuss von Zeiler, der von Trevelyan bedient wurde, stark entschärfte. Das letzte Drittel begann mit einem Break von Iberer, der nach einem Traumpass allerdings an Conti scheiterte. Anschließend plätscherte das Spiel etwas vor sich hin, bevor es in den letzten 12 Minuten Schlag auf Schlag ging. Erst verpasste Trabucco die Scheibe nach einem Somma Pass knapp, anschließend zeigte Conti sein Können. In der 50.Spielminute war es dann Draxinger, der nach starkem Einsatz von Zeiler den Pfosten traf, bevor Schnitzer aus guter Position nach einer sehr schönen Vorarbeit von Bassen verzog. Auch Trabucco hatte nochmals die Gelegenheit, die Führung auszubauen, scheiterte am immer besser werdenden Weinhandl. Dieser vereitelte anschließend auch noch eine Großchance von Draxinger, der von Zeiler in Szene gesetzt wurde und hatte einer schönen Einzelleistung von Bassen Glück, dass dieser das Tor verfehlte. Auch Roland Aumüller hatte noch seinen obligatorischen Auftritt, als er Jeffrey Swesz nach einem zugegebenermaßen dummen „Wischer“ mit dem Handschuh an den Hinterkopf seines Gegners mit 2+10 Strafminuten für Check gegen den Kopf in die Kühlbox schickte. In der folgenden Überzahl hatten die Panther bei einem Pfostentreffer zuerst Glück, anschließend allerdings in Unterzahl eine weitere Großchance, doch Helms Pass wurde vom österreichischen Verteidiger in letzter Sekunde abgefangen. Bei eigener Überzahl 4 Minuten vor Spielende hätte Trevelyan die Entscheidung herbeiführen müssen, verzog aber nach einem weiteren Boyle-Kracher beim Abpraller. Weinhandl parierte anschließend noch gute Chancen von Moore und Tölzer. In der letzten Minute nahmen die Grazer ihren Torhüter vom Eis, allerdings ohne sonderlichen Erfolg. Die Panther brachten das Spiel mit 4:3 nach Hause.

Fazit
Im Endeffekt hätte das Ergebnis weitaus höher ausfallen müssen. Das Spiel flachte vom Niveau her zwar mit laufender Spieldauer ab, aber die Augsburger blieben stets gefährlich. Einzig Torhüter Weinhandl verhinderte im letzten Drittel ein klareres Ergebnis. Im Sturm zeigte man schon vielversprechende Ansätze in allen drei Reihen. Auch die Verteidigung wirkte deutlich sattelfester, auch wenn es noch einige Fehler abzustellen gilt.

[album=73]


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