Mission WM-Titelverteidigung: Robin Krasniqi gegen Dominic Bösel

Mittwoch, 15. September 2021, 19:09 Uhr Thorsten Franzisi

Boxweltmeister Robin Krasniqi will seine beiden Weltmeistertitel gegen Herausforderer Dominic Bösel unbedingt verteidigen

Am neunten Oktober ist es soweit Robin Krasniqi steigt in Magdeburg in den Ring, um seine Titel zu verteidigen. In einer unterhaltsamen Pressekonferenz mit anschließendem Training, zeigt sich Robin von seiner ganz persönlichen Seite.

„Da sollte eine Couchgarnitur reingestellt werden“, so beschreibt Ulf Steinfurth sein erstes Treffen mit Robin Krasniqi und seinem damaligen Manager. Dieser habe für den allerersten Profiboxkampf im Jahr 2005 Krasniqis dieselben Vorzüge in der Kabine haben wollen, wie Henry Maske, dessen letzter Kampf am gleichen Abend stattfand wie der Krasniqis. Die verbesserte Inneneinrichtung sei allerdings nicht Krasniqis Wunsch gewesen, sondern die seines damaligen Managers. „Mein Deutsch war damals noch nicht so gut, ich habe das gar nicht richtig verstanden“, so der aktuelle WBA und IBO-Weltmeister im Halbschwergewicht. Denn das wäre auch gar nicht seine Art. Stets wird der 32-Jährige als bodenständig und bescheiden beschrieben. Robin Krasniqi ist kein Mann der großen Worte und Ansagen, sondern ein Mann der Tat.

Vor seinem Rückkampf gegen Dominic Bösel in dem der in Augsburg heimisch gewordene Krasniqi seine beiden Titel verteidigen will, spuckt er keine großen Töne. Klar will er wieder gewinnen, aber die im Kampfsport üblichen Selbstüberhöhungen sowie Diffamierungen des Gegners sucht man bei ihm vergebens. Umso natürlicher wirkt es, wenn sein Trainer Magomed Schaburow davon spricht, erst gedacht zu haben, Krasniqi würde nach seinem historischen Erfolg im letzten Oktober jetzt ein paar Prozent weniger im Training geben. Doch ganz im Gegenteil: „Der Robin hat sogar noch einmal draufgepackt, er gibt in jedem einzelnen Training 110 Prozent.“ Worte, denen man getrost Glauben schenken kann, blickt man auf seinen Weg vom Jungen aus Kosovo, der ohne einen einzigen Amateurkampf absolviert zu haben seinen Weg im Profigeschäft kontinuierlich gegangen ist. „Er hat immer gegen die Besten gekämpft“, betont Manager Steinfurth und sich mit den Weltmeistertiteln im letzten Jahr für „15 Jahre harte Arbeit“ belohnt.

Da Robin Krasniqi auch im 16. Jahr offenbar keinen Deut nachgelassen hat, dürfen sich die Zuschauer*innen auf einen spannenden Kampf freuen, der Spektakel verspricht. Dieser findet am 9. Oktober ab 23:15 in Magdeburg, der Heimatstadt des Herausforderers Bösel statt und wird live in der ARD übertragen. Eine perfekt ausgestattete Kabine mit Couchgarnitur dürfte Krasniqi dieses Mal wie selbstverständlich vorfinden, ganz ohne sie gebraucht oder danach gefragt zu haben


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