Meisterfeier TSV Friedberg

Montag, 13. Mai 2013, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Der TSV Friedberg hat seine Saison in der 3. Liga Süd standesgemäß beendet. Mit einem 34:23 (14:8) Heimsieg gegen die HSG Konstanz läuteten die Handballer die große Meisterfeier ein.

Die erfolgreichste Spielzeit der Vereinsgeschichte endete am Samstag. Mit dem Gewinn des BHV – Pokals und der Meisterschaft in der 3. Liga Süd hat der TSV Friedberg zwei kräftige Ausrufezeichen gesetzt. Im letzten Spiel der Saison wollten sich die Herzogstädter nach zwei Auswärtsniederlagen erfolgreich von ihren Fans verabschieden. Konstanz hielt bis zum 6:6 nach 18 Minuten mit, dann begann sich Friedberg abzusetzen. Für beide Teams ging es sportlich um nichts mehr, das merkte man anfangs am geringen Tempo der Partie.

Der Gästetorwart schimpfte seine Vorderleute in den ersten zehn Minuten zweimal aufs heftigste aus, weil nach dem Ballgewinn niemand den Sprint zum Gegenstoß anzog. Konstanz machte seine Tore fast ausschließlich über den starken Kreisläufer, den der TSV erst nach und nach in den Griff bekam. Das 6:6 sollte der letzte ausgeglichene Spielstand bleiben. In den nächsten zehn Minuten kassierte Friedberg keinen Gegentreffer und setzte sich bis auf 12:6 ab. Die 14:8 Halbzeitführung war verdient, die Friedberger Abwehr dominierte jetzt die Partie. In der Pause durften die drei Gewinner des Wettbewerbs der Proeller – Apotheken zum Siebenmeterwerfen antreten. Geschäftsführer Kay Greiner stellte sich selbst ins Tor und versuchte, die jungen Schützen durch seine Körpergröße zu verunsichern. Der junge Paul Hoffmeister hielt dem Druck als einziger stand, sein Treffer ins rechte untere Eck machte ihn zum Sieger des Wettbewerbs. Ein 30 Euro – Gutschein für die Proeller – Apotheken und ein TSV – Meisterschal waren der Lohn für seine Nervenstärke.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig an der Friedberger Überlegenheit. Konstanz kam kaum noch zu Toren, Friedberg hatte leichtes Spiel. Die Mannschaft baute ihren Vorsprung immer weiter aus. Nach 40 Minuten führten die Hausherren mit 21:14, nach 50 mit 27:19. Die Partie war entschieden, in der Schlussphase zauberte Friedberg noch ein wenig und unterhielt seine Fans so ausgezeichnet. Das 34:23 (14:8) zog einen hübschen Schlussstrich unter die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. DHB – Vizepräsident Georg Clarke überreichte nach dem Abpfiff den Meisterschaftswimpel.

Goldenes Konfetti regnete herab, als die Mannschaft auf dem Parkett zu feiern begann. Im Restaurant Vitalis ging es dann mit 50 Litern Freibier weiter. Abteilungsleiter Dr. Johannes Bauer erwähnte in seiner Rede die vielen Helfer, ohne die diese erfolgreiche Saison nicht möglich gewesen wäre. Unter anderem erfuhr Benedikt Luderschmid, der für die erste Mannschaft seit vielen Jahren den wichtigen Part des Organisators im Hintergrund übernommen hat, die Anerkennung, die er verdient. Überragend war zudem die Arbeit des Physioteams Sylvio Weißenborn und Tobias Rupp und des Athletiktrainers Frank Roßner. Nach 30 anstrengenden Spielen in einer Saison, die inklusive Vorbereitung vom Juli bis in den Mai ging, hatte kein Spieler muskuläre Probleme oder andere Belastungsschäden. Drei Spieler wurden verabschiedet. Jan – Marco Behr geht zurück zu Neuhausen/Erms, Jonas Link wechselt nach Erlangen. Auch der chilenische Nationalspieler Harald Feuchtmann verlässt den Verein.

Trainer Hartmut Mayerhoffer hatte am Samstag ebenfalls seinen letzten Auftritt für den TSV. Der Coach, dem Friedberg so viel verdankt, wechselt zum Zweitligisten Bietigheim. In seiner emotionalen Abschiedsrede bedankte er sich beim sportlichen Leiter Florian Antony, der vor vier Jahren gemeinsam mit ihm nach Friedberg kam: „Toni ist für mich so etwas wie ein Bruder im Geiste. Gemeinsam mit ihm war es uns möglich, die Friedberger Philosophie voranzubringen. Junge Spieler mit großem Talent zusammen mit einigen erfahreneren Akteuren, die spielerisch und vor allem charakterlich zu uns passen, in den Kader zu integrieren, das ist der Weg, den der Verein seit vielen Jahren erfolgreich geht. Das hat uns zu diesem Höhepunkt geführt mit dem Gewinn der Meisterschaft und des BHV – Pokals. Aber mein besonderer Dank geht an meine Familie, die es mir erlaubt hat, so viel Zeit zu investieren in den Handball. Ich werde dem TSV Friedberg immer emotional verbunden sein und nie vergessen, was der Verein, was die Spieler für mich ermöglicht haben.“

Seine Nachfolger Harald Rosenberger und Manuel Vilches – Moreno werden in der kommenden Drittligaspielzeit diese erfolgreiche Arbeit fortführen. Die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte hat durch den Verzicht auf den Zweitliga – Aufstieg kein Happy End. Doch an diesem Abend konnte nichts die Feier des TSV Friedberg trüben.

V. Petersdorff (1. – 43.); M. Luderschmid (43. – 60.); J. Luderschmid (8); Wagenpfeil (1); Ilic (4); Antony; Maier – Hasselmann (2); Link (5); Feuchtmann (1/1); Scholz (6/1); Dittiger (2); Prause; Behr (5).

Fotos by Christian Kolbert | Fotoanfragen an info@kolbert-press.de


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