Glanzleistung der Hochzoller Sportakrobatinnen nach langer Pause
Damit das Wochenende sicher ablaufen konnte, wurden alle gültigen Corona-Regelungen für den Amateursport-Wettkampf eingehalten und schon lange im Voraus ein umfassendes Hygienekonzept erarbeitet. So herrschte neben der FFP2-Maskenpflicht auch die 2G-Reglung für die Zuschauenden und die 3G+-Regel für die Teilnehmenden und die ehrenamtlichen Helfer*innen. Ein Kontroll-Team prüfte vor dem Betreten der Halle die Testzertifikate, die Impf- und Genesenennachweise und die Eintragung in die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung. Außerdem erhielten alle ein farbiges Bändchen, um zu gewährleisten, dass die Halle nur von schon kontrollierten und nicht zu vielen Besucher*innen betreten wurde.
All der Aufwand wurde direkt am Samstag mit den kreativen Balance-, Tempo- und Kombiübungen der Deutschen Meisterschaft der Junioren belohnt. In schillernden Anzügen betritt auch das Augsburger Trio mit Gloria Baur, Sabrina Wilbold und Milla Neumayer die Wettkampffläche. Den Anfang macht die Balanceübung: Ausdrucksstark zu den Klängen von „Survivor“ (2WEI, Edda Hayes) präsentierten sie ein starkes Debüt und bauten präzise eine waghalsige Pyramide nach der anderen. Auch wenn die drei schon erfolgreich mehrere Wettkämpfe mit anderen Partnerinnen bestritten hatten, so war diese Deutsche Meisterschaft doch die erste richtige in dieser Konstellation. Die Pandemie, eine Corona-Erkrankung, ein gebrochenes Sprunggelenk, eine Blinddarm-OP und ein Bänderriss zwangen das Trio in den letzten Monaten zu mehreren Trainingspausen. Umso stolzer sind die Trainerinnen Corina Wittmann und Nicole Wilbold als gleich die erste Übung mit der Goldmedaille belohnt wurde und somit die Mädels der anderen 13 Trios aus ganz Deutschland hinter sich ließen. „Ich bin mega zufrieden mit der Leistung, die die Drei gezeigt haben. Was bei ihnen wichtig ist, dass sie als Trio immer zusammenhalten.“, lobt Corina ihre Sportlerinnen.
Die zweite Übung auf der Tagesordnung – jene mit den Tempoelementen – brachte an diesem Tag eine besondere Aufregung mit sich. Denn beim Einturnen geht so manches schief, sodass kurzeitig auch noch eine blutige Lippe verarztet werden muss. Doch Gloria, Sabrina und Milla fangen sich wieder und stolzieren wenig später auf die Matte, als wäre nichts gewesen. Sicher turnten sie ein Wurfelement nach dem anderen und auch der Doppelsalto klappte ohne Probleme. Milla flog viele Male hoch in die Luft und verschwabd kurzzeitig aus so manchem Handyvideo. Wenig später standen sie mit einer wohlverdienten Bronzemedaille auf dem Siegertreppchen. In der kombinierten Übung im Finale einige Stunden später brachten sie die besten Elemente zusammen und räumten an diesem Tag eine dritte – diesmal silberne – Medaille ab.
Der Augsburger Akro-Cup sollte am Sonntag eigentlich erst um 10:30 beginnen. Doch bereits um sieben Uhr brannte das Licht in der Halle: Kaffee wird gekocht, die Tische für das Kampfgericht vorbereitet, Starterlisten gedruckt, nebenbei noch schnell die Wettkampffläche abgesaugt und vom Glitzer des Vortages befreit. Alles sollte bereit sein für den Nachwuchs, der an diesem Tag im Rampenlicht stand. Für fast alle der allererste Wettkampf überhaupt.
Auch Gloria, Sabrina und Milla gingen wieder mit ihrer Balance- und Tempoübung an den Start und konnten ihre Leistung vom Vortag sogar nochmal steigernund sich zwei weitere Goldmedaillen sichern. Neben dem Trio gingen noch drei weitere Formationen für Augsburg an den Start: Die Damenpaare Emilie Viktoria Linder und Anna Inic, Julina Funk und Shania-Sophie Gritzner sowie das Trio mit Melanie Östlund, Miyuki Nguyen und Emily Kupka. Auch sie reihten sich in die Erfolgssträhne des SAVs ein und präsentieren sauber und sicher ihre einstudierten Elemente. Am Ende setzen sie sich gegen die Konkurrenz aus den anderen Vereinen durch und lächelten vom ersten Platz aus in die Kameras.
Für dieses doppelte Wettkampfwochenende gaben etwa 50 Helfer und Helferinnen alles, um den Kindern und Jugendlichen aus ganz Deutschland sichere Meisterschaften zu gewährleisten. Das besondere Knistern und die aufgeregte Stimmung in der Halle bestätigten, wie wichtig solche Veranstaltungen sind, da sie die jungen Sportler*innen motivieren und ein Ziel setzen. Nach der langen Trainingspause und den zeitweise schweren Trainingsbedingungen war es umso schöner zu beobachten, wie euphorisiert eine Formation nach der anderen auf die Matte marschierte und vom Publikum bejubelt wurde.
Text: Vivian Keckeisen
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