Friedberger Handballer siegen erneut

Montag, 17. März 2014, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Der TSV Friedberg hat seinen Vorsprung auf die Abstiegsplätze verteidigt. Mit einem 28:24 zu Hause gegen die SG Kronau/Östringen 2 konnte man den dritten Sieg in Folge einfahren.

Danach hatte es anfangs gar nicht ausgesehen. Friedberg übernahm vom Anpfiff weg das Kommando und ließ nur den Rückstand zum 0:1 zu. Dann machten die Handballer in zehn Minuten sieben Tore am Stück. Kronau, die Reserve des Bundesligazweiten Rhein – Neckar Löwen, fand überhaupt nicht zu seinem Spiel, die Friedberger Defensive um Spielertrainer Manuel Vilchez – Moreno machte einen großartigen Job. Dabei profitierte die Mannschaft auch von den zahlreichen tollen Paraden von Benjamin von Petersdorff, der die Gegner damit zur Verzweiflung trieb.

Der Gästetrainer versuchte seine junge Mannschaft mit einer sehr frühen Auszeit wach zu rütteln, doch dies gelang ihm nicht. Kronau produzierte jetzt einige technische Fehler und schloss oft viel zu früh ab, so dass der TSV seine Stärken im Tempospiel zeigen konnte. Friedberg blieb auch nach dem Ende der ersten Viertelstunde dominant. Nach dem 12:3 nahmen die Gäste gleich die zweite Auszeit, am Spielverlauf änderte sich aber nichts.

Die Friedberger Deckung verteidigte traumhaft, dem Gegner fiel wenig ein. Nur der Shooter Michel Abt, der ansatzlos mit großer Geschwindigkeit werfen kann, brachte noch etwas Torgefahr, aber die Männer um Vilchez – Moreno hatten den Halblinken gut im Griff und blockten viele seiner Versuche. Erst nach 20 Minuten, es stand 13:4, ließ der TSV etwas nach. Die Abwehr arbeitete weiterhin gut, auch von Petersdorff wusste zu überzeugen, aber vorne wollte die Mannschaft jetzt zu oft zaubern, anstatt weiter den schnörkellosen, abgeklärten Handball der Vorminuten zu zeigen. Das sorgte für viele vergebene Chancen und ungenaue Abspiele. Trotzdem führte Friedberg zur Pause dank seiner Abwehrstärke mit 16:8, nur Beckmesser konnten monieren, dass dieser Vorsprung durchaus noch um einiges höher hätte sein können.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich aber die Spielanlage der Herzogstädter. In nur sechs Minuten kassierten sie vier Tore, die Deckungsarbeit war nun nicht mehr die Stärke der Handballer. Kronau machte es ihnen aber immer noch sehr einfach, die Gäste produzierten zu viele Fehler, Stürmerfouls, Fehlpässe und zu frühe Abschlüsse spielten dem TSV immer wieder in die Karten.

Dennoch, die zweite Hälfte erinnerte immer mehr an die Partie gegen Hochdorf, als der TSV sich in der ersten Halbzeit in einen Rausch gespielt hatte und gegen den Dritten mit bis zu zehn Toren vorne war, nur um dann komplett einzubrechen und noch mit fünf Treffern zu verlieren.

Friedberg wackelte, Friedberg spielte ungenaue Pässe, Friedberg vergab glasklare Torchancen. Wäre in dieser Phase eine erfahrene abgezockte Mannschaft der Gegner gewesen, das Spiel hätte noch kippen können. Doch die junge Truppe der SG glaubte wohl selbst nicht mehr an eine Wende, sie machten weiterhin zu viele unnötige Fehler durch Unkonzentriertheiten und gab viel zu oft den Ball wieder her.

So konnte Friedberg weiter vorne bleiben, doch je länger das Spiel dauerte, desto nervöser agierten die Hausherren. Nach 45 Minuten waren sie mit dem 21:15 noch deutlich vorne, doch jetzt gab Kronau auf einmal Gas und rückte immer näher.

Mehrere vergebene freie Würfe bei Tempogegenstößen und unerklärliche Abwehrschwächen sorgten für große Sorgenfalten bei den Zuschauern in der TSV – Halle. Friedbergs Spieler schienen die Schlusssirene herbeizusehnen, sie gerieten langsam unter ernsten Druck. Fünf Minuten vor dem Ende waren die Gäste auf 24:22 herangekommen. Aber die Mannschaft riss sich am Riemen. Zwei schöne Einzelleistungen von Kreisläufer Panagiotis Erifopoulos und die Schnelligkeit und Nervenstärke von Linksaußen Simon Lodemann, seit Wochen in Topform, sorgten für eine Stabilisierung zur rechten Zeit. So konnte der TSV den dritten Sieg in Folge feiern, das 28:24 (16:8) nach einer bärenstarken ersten Hälfte ist umso wichtiger, da die Konkurrenz ebenfalls gepunktet hat. Doch mit diesem Heimsieg verteidigt der TSV Friedberg seinen Vorsprung von fünf Punkten auf die Abstiegsplätze.

Für den TSV Friedberg spielten: V. Petersdorff (1. – 52.); Bieber (52. – 60.); Eberle; Schnitzlein; Wagenpfeil (3); Vilchez – Moreno (3); Ilic (3/3); Erifopoulos (5); Aigner; Schneck (1); Scholz (5); Dittiger (1); Lodemann (7).



Fotos by Christian Kolbert | Fotoanfragen an info@kolbert-press.de


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