FCA - Dortmund

Sonntag, 11. November 2012, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Der FC Augsburg hat sein Heimspiel gegen Borussia Dortmund 1:3 (0:1) verloren. Trotz einer engagierten Leistung und vieler guter Chancen - die Tore machten die Gäste. Marco Reus brachte Dortmund mit einem direkt verwandelten Freistoß in der ersten Hälfte in Front (8.), Robert Lewandowski erhöhte mit einem Doppelpack (51., 70.) in der zweiten Hälfte auf 0:3 für den BVB. Sascha Mölders gelang bei seinem Comeback in der Schlussphase mit einem Kopfball noch der 1:3-Anschlusstreffer (81.).

Cheftrainer Markus Weinzierl nahm in der Partie gegen den amtierenden Deutschen Meister im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Hannover drei Änderungen an seiner Startelf vor. Ja-Cheol Koo war nach seiner langen Verletzungspause gegen Dortmund erstmalig wieder von Beginn an auf dem Feld. Außerdem standen Matthias Ostrzolek und Jan-Ingwer Callsen-Bracker für Marcel de Jong und Knowledge Musona in der Anfangsformation.

Den ersten Warnschuss vor ausverkaufter Kulisse in der SGL arena gab Kevin Großkreutz nach fünf Minuten Spielzeit ab. Sein Schuss von der Strafraumgrenze stellte Simon Jentzsch im Augsburger Tor allerdings vor keine Probleme. Im Gegenzug hatte Tobi Werner die Riesenchance zur Führung für den FCA. Nachdem er sich auf der linken Seite durchgesetzt hatte zwang er Roman Weidenfeller mit einem Schuss aus spitzem Winkel zu einer ersten Parade (6.). Nach einem Foul von Sebastian Langkamp links neben dem Strafraum bekamen die Gäste aus Dortmund einen Freistoß aus aussichtsreicher Position zugesprochen. Marco Reus zirkelte das Leder sehenswert an die Innenseite des Kreuzecks, von wo aus der Ball unhaltbar für Jentzsch in die Maschen des FCA-Gehäuses sprang (8.).

Wieder einmal prima angefeuert vom eigenen Anhang ließ die Antwort des FCA nicht lange auf sich warten: Ja-Cheol Koo flankte von rechts nach innen, wo Werner den Ball direkt nahm, doch Weidenfeller entschärfte den gefährlichen Aufsetzer des Offensivmannes (11.). Nach einem Ballverlust der Dortmunder schaltete Augsburg blitzschnell um, Werners Flanke in den Strafraum beförderte Torsten Oehrl freistehend über den Querbalken (18.).

Der BVB tauchte zwar das ein oder andere Mal gefährlich im Sechzehner der Gastgeber auf, doch die Abwehr des FCA stand sicher und konnte die ein oder andre brenzlige Situation gut lösen. Augsburg hatte in der ersten Halbzeit ein deutliches Chancenplus zu verzeichnen. Nach gut einer halben Stunde Spielzeit zog Oehrl aus rund 18 Metern ab - das Leder strich nur Millimeter am linken Kreuzeck vorbei ins Aus (35.). Kurz vor der Halbzeitpause dann jeweils auf beiden Seiten noch eine Großchance: Zuerst scheiterte Daniel Baier an Roman Weidenfeller, der einen Schuss des Mittelfeldmotors mit den Fingerspitzen noch über die Latte lenken konnte (44.). Auf der Gegenseite knallte Mario Götze das Leder an den linken Pfosten des FCA-Tores (45.). Mit einem knappen 0:1-Rückstand ging es für den FCA in die Kabine.

Mit viel Schwung kamen die Hausherren aus der Halbzeit und legten gleich wieder den Vorwärtsgang ein. Doch erneut wurde man kalt erwischt: Ein langer Abschlag von Weidenfeller landete bei Reus, der auf Robert Lewandowski weiterleitete. Im Sechzehner setzte sich der Pole dann gegen zwei gegnerische Verteidiger durch und schob zum 0:2 für die Gäste ein (51.). Der FCA zeigte sich jedoch unbeeindruckt. Werner spielte von der linken Seite in den Strafraum, wo Oehrl nur knapp an der Flanke des Linksaußen vorbeirauschte (54.).

Nach einer Stunde hatte Andi Ottl den Anschlusstreffer für die Hausherren auf dem Fuß. Seinen Schuss lenkte Weidenfeller zur Seite ab, wo der kurz zuvor eingewechselte Knowledge Musona aus spitzem Winkel nur den Pfosten des Dortmunder Tores traf (61.). Doch die Gäste verwalteten das Ergebnis nicht nur, sondern kamen ihrerseits noch zu guten Gelegenheiten: Lukas Pisczek setzte in der 65. Minute von der Strafraumgrenze einen Schuss ab, der nur knapp am Tor vorbeiging.

Schließlich gab Sascha Mölders nach seiner Verletzung sein Comeback (69.). Bevor der Stürmer allerdings das erste Mal das Leder berühren konnte, bestraften die Dortmunder einen Fehler in der Verteidigung und erhöhten in Person von Robert Lewandowski auf 0:3 (70.). Julian Schieber traf in der 75. Minute nur das Außennetz des Augsburger Gehäuses.

Ein Mal durften die FCA-Fans aber noch jubeln: Neun Minuten vor Schluss schraubte sich Mölders nach einer Flanke von Mathias Ostrzolek im Sechzehner hoch und köpfte unhaltbar für Weidenfeller zum 1:3-Anschlusstreffer ein (81.). War das der Beginn der Augsburger Schlussoffensive? Kurz darauf kam Mölders erneut zum Kopfball, diesmal landete das Spielgerät nur am Außennetz des Dortmunder Tores (87.). In der Nachspielzeit zwang Mathias Ostrzolek mit einem Distanzschuss Weidenfeller noch einmal zu einer Parade.

Stimmen zum Spiel:
Simon Jentzsch: "Wir haben einfach das Pech, dass der Ball vorne nicht reingeht. In der Defensive haben wir Fehler gemacht, die von einer Klasse-Mannschaft wie Borussia Dortmund natürlich bestraft werden."

Torsten Oehrl: "Wir können erhobenen Hauptes das Feld verlassen, weil wir alles gegeben haben. Vor allem vor der Pause haben wir auch richtig guten Fußball gespielt. Aber letztlich stehen wir mit leeren Händen da, weil der BVB die Tore gemacht hat."

Sascha Mölders: "Wir hätten die Bonuspunkte heute gerne geholt. Jeder hat alles gegeben, aber es hat leider nicht gereicht. Ich freue mich, dass ich nach meiner langen Verletzungspause wieder auf dem Platz stehen kann. Es ist zwar schön mit einem Tor zurückzukommen, da wir keinen Punkt geholt haben, ist auch das Tor nichts wert."

Jan-Ingwer Callsen-Bracker: "Auf diese Leistung können wir weiter aufbauen. Wir müssen einfach weiter hart arbeiten und werden dann auch wieder erfolgreich sein."

Jürgen Klopp: "Es war ein hartes Stück Arbeit, so wie wir es erwartet haben. Vor der Pause war es ein enges Spiel mit vielen Chancen für den FCA und einem schönen Tor für uns. Unser Torhüter Roman Weidenfeller musste heute mehrfach über sich hinauswachsen. Auch wenn es mein Trainer-Kollege wahrscheinlich nicht hören kann, so hat der FCA ein richtig gutes Spiel gemacht. Da wir aber nach der Pause die Tore erzwungen haben, war unser Sieg auch nicht unverdient."

Markus Weinzierl: "Wir können uns leider nichts für das viele Lob kaufen. Im Fußball zählen einfach Tore und Ergebnisse. Wir waren engagiert und taktisch gut eingestellt, haben aber wieder einmal aus unseren Chancen zu wenig gemacht. Vor dem 0:2 und dem 0:3 haben wir uns in der Defensive nicht clever angestellt."


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