FC Augsburg Retrospiel endet mit torlosem Remis

Samstag, 20. Oktober 2018, 12:10 Uhr Thorsten Franzisi

Kurioserweise ist nicht bekannt, wie die erste Partie vor 111 Jahren ausging, sodass auch die Nullnummer gegen RB Leipzig sicherlich nicht wegen des Spektakels auf dem Platz in die Geschichte eingehen wird.

Auf den Punkt brachte es nach der Partie Michael Gregoritsch: „Wenn das Drumherum nicht gewesen wäre, dann wäre das gar nichts gewesen. So wie wir spielen können und so wie die [Leipzig] spielen können – das war ein Skandal.

Natürlich haben beide Mannschaften clever gespielt, weil keiner sich gegenseitig ins Pressing gespielt hat, aber beide Teams dürften Nackenschmerzen haben.“ Damit spielt „Gregerl“ auf die vielen langen Bälle an, die sowohl Augsburg als auch Leipzig in Ermangelung an Kreativität fabrizierten. Der Österreicher ehrlich: „Es war nicht das Spiel, das für diesen Rahmen gepasst hat. Das Spiel war schlecht.“

Die jeweiligen Trainer sahen die Partie ähnlich: „Es war das erwartet intensive Spiel mit zu wenig Torchancen“, meinte Ralf Rangnick. FCA-Trainer Manuel Baum pflichtete seinem Kollegen bei. „Defensiv war das eine hervorragende Leistung. Offensiv haben wir nicht allzu viel zustande gebracht. Das war für die Zuschauer vielleicht nicht optimal.“ Allerdings verhielten sich die Fans vor, während und nach dem Spiel unglaublich freudig, das registrierte besonders Gregoritsch: „Dass wir nach so einem Spiel von den Fans gefeiert werden, als hätten wir 3:0 gewonnen, ist sensationell.

Wenn ich da oben gesessen hätte, hätte ich ganz laut gepfiffen!“ Warum? Das erklärt Teamkollege André Hahn: „Viele Fehlpässe, viel Chaos im Spiel, viele Fouls, kein Spielfluss, wenig Torchancen. Den Punkt hätte ich aber trotzdem vor dem Spiel unterschrieben. Es ist für uns ein wichtiges Gefühl, zu Null zu spielen, auch weil RB Leipzig keine schlechte Offensive hat.“ von Dennis Amedovski Die kam gegen Augsburg ebenso wenig zur Geltung wie umgekehrt. Ein Grund für die Augsburger Harmlosigkeit dürfte die Erkältung von Alfred Finnbogason gewesen sein. Der Isländer schlug sich unter der Woche mit einer Erkältung herum. „Wir waren froh, dass er überhaupt mit dabei sein konnte. Ihm fehlte etwas die Kraft. Bei solch einem intensiven Spiel brauchen wir Spieler, die lange Wege gehen können. Alfred ist so wichtig, dass man es mit ihm probiert. Er hat in der Liga vier Tore gemacht, in der Nationalmannschaft getroffen, da hoffst du natürlich, dass er in die Situation kommt.“, so Stefan Reuter.

So blieb sowohl vorne wie auch hintendie Null stehen. Das Retro-Spiel bot sein Spektakel vor und nach der Partie, denn was der Verein anlässlich des 111-jährigen Jubiläums auf die Beine stellte, war sensationell. Auf dem Platz war davon leider wenig zu sehen. Text Dennis Amedowski / Neue Sonntagspresse.



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