FC Augsburg, auswärts den Fohlen einen Punkt gestohlen

Samstag, 21. November 2020, 21:13 Uhr Thorsten Franzisi

Am Ende fühlte sich das 1:1-Unentscheiden bei Borussia Mönchengladbach für Trainer Heiko Herrlich und seine Mannschaft an wie ein Sieg.

Kein Wunder, sah doch lange Zeit alles nach einer drohenden Niederlage aus. Doch dann kam Daniel Caligiuri, der mit seinem Volleyschuss in der 88. Minute den Augsburger Punkt sicherte.

Aber von vorne: Herrlichs Matchplan war denkbar einfach.  Hinten stabil stehen und nach vorne gefährliche Nadelstiche setzen. Und tatsächlich hatte Alfred Finbogasson bereits in der ersten Minute eine gute Gelegenheit die Gäste in Führung zu bringen. Doch der Isländer, der erstmals in der Saison von Beginn an ran durfte, scheiterte am Gladbacher Keeper Yann Sommer.

Vier Minuten später machte es Florian Neuhaus auf der anderen  Seite besser. Nachdem Rafal Gikiewicz bereits zweimal gut parierte, nagelte Neuhaus die Kugel dann doch ins Augsburger Netz: 0:1 aus FCA-Sicht. „Wir hatten gleich zu Beginn die dicke Chance zur Führung, die aber liegen lassen. Nach der Gladbacher Führung haben wir immer an unsere Chance geglaubt“, so Rani Khedira, der zuletzt auf der Bank saß, gegen Gladbach aber wieder in die Startelf rückte.

Und tatsächlich ließ sich der FCA vom Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. Zwar blieben im Spiel nach vorne die eindeutigen Chancen aus, doch in der Defensive standen die Schwaben in der Folge stabil. In der zweiten Halbzeit brachte Herrlich Raphael Framberger für Robert Gumny.

Von dem FCA-Eigengewächs erhoffte sich Herrlich mehr Initiative auch im Spiel nach vorne. Doch statt die rechte  Flügelseite zu beleben, avancierte Framberger schnell zum Pechvogel des Tages: Nach gerade einmal 12 Minuten auf dem Rasen wusste sich der Rechtsverteidiger gegen den enteilenden Breel Embolo nur mit einem taktischen Foul zu helfen.

Weil er zuvor bereits Gelb gesehen hatte, musste Frambo folgerichtig mit Gelb-Rot vom Platz. „Das war natürlich sehr unglücklich. Bei der ersten gelben Karte bin ich mir unsicher, das war kein Gelb. Bei der zweiten Situation kann man gelb zücken“, beurteilte Caligiuri den Platzverweis. Der Ex-Schalker war es auch, der am Ende für Trost beim  Unglücksraben sorgte.

Denn auch zu zehnt steckte Augsburg nicht auf und so kam es schließlich doch noch zum späten Happy End. In der 88. Minute bekam die Gladbacher Defensive einen eigentlich ungefährlichen Ball nicht wirklich aus dem eigenen Strafraum geklärt. Als der Ball dann Caligiuri FCA Caligiuri rettet mit spätem Ausgleichstreffer beim 1:1 in Gladbach einen Punkt vor die Füße fiel, ging der volles Risiko und sein abgefälschter Volleyschuss landete im Gladbacher Tor.

„Dass mir kurz vor Schluss der Ausgleich gelingt, freut mich für die Mannschaft, vor allem weil wir in Unterzahl nie aufgegeben haben. Mit elf Punkten können wir bei dem Auftaktprogramm zufrieden sein“, so der Torschütze. Lob gab es auch vom Trainer: „Das war eine absolute Willensleistung und wir sind für unsere gute Moral auch in Unterzahl belohnt worden. Wir hätten dem Spiel mit der Großchance von Alfred Finnbogason schon früh eine Richtung geben können.

Aber auch nach dem Rückstand wussten wir, dass immer etwas möglich ist. In der Halbzeitpause haben wir darauf hingewiesen, dass Gladbach oft Gegentore in der letzten Viertelstunde kassiert. Dann hatten wir schon durch Khedira eine riesen Chance zum Ausgleich und belohnen uns schließlich durch den Treffer von Caligiuri. Man muss aber auch sagen, dass wir in der einen oder anderen Situation das nötige Spielglück hatten.“ Am kommenden Samstag erwartet der FCA den Sportclub aus Freiburg in der WWK-Arena. Text Maximilian James - Augsburg Journal / Fotos Carmen Dammasche-Gerstmeyr


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