Faszination Marathon
Laufveranstaltungen sind in Mecklenburg-Vorpommern unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Udo Pitsch, der Ultra-Langstreckenläufer von der TG Viktoria Augsburg, nutzte nach der Corona-bedingten Wettkampfpause diese Startgelegenheit.
Beim bekannten Ostsee-Ultramarathon in Ribnitz absolvierte er in 14:34 Stunden die 115 Kilometer mit schwierigen Sandstrandpassagen. Wieder einmal gelang ihm ein souveräner Altersklassensieg. Für Udo Pitsch war es sein 100. Ultramarathon, also Rennen länger als ein normaler Marathon mit 42,195 Kilometern.
Kein anderer schwäbischer Sportler kann eine ähnliche Bilanz vorweisen. Auch bei der Anzahl der Marathonläufe ist der gebürtige Saarländer führend in Bayerisch-Schwaben. Der Ostsee-Ultramarathon war sein 267. Rennen über 42,195 Kilometer oder länger. Den bislang anspruchsvollsten Wettkampf schaffte Pitsch im Jahr 2016 in Griechenland, nämlich den berühmten Spartathlon über 246 Kilometer von Athen nach Sparta. Der 66-jährige Wehringer hielt auch für lange Zeit den schwäbischen 24-Stunden-Rekord mit 219,3 Kilometern. "Ich bin ein Grenzensuchender", definiert Udo Pitsch sich gerne selbst. "So eine extreme Belastung, wie der Spartathlon, bedarf einer sehr langen Anpassung von Körper und Psyche.
"Außerdem müssen die genetischen Faktoren passen", meint Dr. Andreas Weniger. Der Augsburger Sportmediziner mit seiner Praxis in Diedorf rannte 1985 eine Marathon-Topzeit von 2:12 Stunden. "Für die Mehrheit der gut trainierten Läufer sind maximal zwei Marathons pro Jahr vernünftig", betont Dr. Weniger. Die dringend notwendigen Regenerationszeiten nach den Rennen nutzt Udo Pitsch, um im Internet zu schreiben. Seine Homepage www.marathon.pitsch-aktiv.de mit Laufberichten und Trainingstipps erfreut sich großer Beliebtheit unter Ultra-Langstreckenläufern.
Text: Wilfried Matzke / WM
fotocredit: Ines Pitsch
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