Ersatzgeschwächte Panther unterliegen Ingolstadt!

Samstag, 13. Oktober 2012, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

In einem ausverkauften Curt Frenzel Stadion kam es zum ersten Duell mit dem Bayerischen Rivalen ERC Ingolstadt. Während die Panther ohne die Abwehrrecken Steffen Tölzer und Michael Bakos (verletzt und krank) auskommen mussten, fehlten bei den Schanzern Sean O`Connor (verletzt) und Tim Conboy (gesperrt). Ab der ersten Minute merkte man den Augsburgern an dass sie sich für dieses Derby sehr viel vorgenommen hatten. Draxinger testete bereits nach 30 Sekunden Ingolstadts Goalie Markus Janka. Der anhaltende Druck der Panther brachte bereits in der 3. Spielminute ein erstes Überzahlspiel nachdem TJ Trevelyan bei einem Alleingang nur durch ein Foul (Dinger,Haken) zu stoppen war.

Im anschließendem Powerplay konnten die Panther durch Roloff und Forrest Chancen erspielen waren aber weitestgehend wirkungslos. Kurz nachdem die Gäste wieder vollzählig waren ergab sich für Augsburg die beste Chance zur Führung doch Trevelyans Pass erreichte MacArthur nicht (5.). Die Panther drückten nun aber vehement auf die Führung und schnürten die Ingolstädter in ihrer Zone ein. In der fünften Minute gab es Aufregung im Stadion als Draxinger die Scheibe vors Tor brachte und John Zeiler dem Puck eine entscheidende Richtungsänderung verpasste. Nach dem anschließenden Getümmel entschieden die guten Schiedsrichter Jablukov/Schukies zum Videobeweis zu gehen. Nach kurzer Beratung wurde der Treffer anerkannt und die Panther führten mit 1:0. In der Folgezeit hatten die Augsburger durch Werner (7.) und Bassen (8.) und Ingolstadt durch Hambly (6.) und Motzko (7.) weitere gute Chancen. Doch es blieb zunächst bei der knappen Führung. Nach dem ersten „Powerbreak“ kamen die Gäste jedoch besser ins Spiel und hatten durch Hager (10.), Periard (10.), Greilinger (12.) und Hahn (12.) gute Einschussmöglichkeiten, doch allesamt wurden von AEV Torhüter Ehelechner teilweise glänzend pariert. Einen Schock gab es für Augsburg in der 13. Spielminute als Topverteidiger J.D. Forrest verletzt ausschied. Die Panther von nun an nur noch mit 4 etatmäßigen Verteidigern. Ingolstadt drückte weiter vehement auf den Ausgleich und sollte in der 17. Minute belohnt werden. Motzko bediente Gawlik der Ehelechner mit einem trockenen Schuss keine Chance lies. Die Augsburger zeigten sich jedoch nur kurz geschockt den exakt 12 Sekunden nach erzielte Brian Roloff nach schönem Boyle Pass die erneute Führung. Mit dieser ging es in die erste Pause.

Spielanalyse von Benjamin Meer



Die erste Chance im zweiten Abschnitt ergab sich für Augsburg als Bassen den mitgelaufenen Zeiler bediente der jedoch das Tor verfehlte (21.). In der Folgezeit versuchten die Panther gut zu verteidigen und mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Ingolstadt drückte jedoch und hatte weitere gute Chancen durch Heid (22.),Greilinger (26.),Oblinger (28.) Periard (28.). die Panther hatten ihre Chancen durch MacArthur (26.) und Trabucco (27.). Mit zunehmender Spieldauer merkte man Augsburg den Kräfteverschleiß mit nur 4 Verteidigern an. Die Fehler in der eigenen Zone häuften sich und Ingolstadt wurde immer stärker. Unglücklich kam es dann zum Ausgleich als Daryl Boyle eine Hereingabe von Tyler Bouck ins eigenen Tor abfälschte (30.). Nun drückten die Gäste auf die Führung und während Ficenec (37.) und Hahn (38.) noch scheiterten war es nach einem Alleingang Thomas Greilinger der Patrick Ehelechner überwand (39.). So ging es in die zweite Pause. Den letzten Abschnitt begannen die Augsburger in Überzahl da Gawlik nach einem Stockcheck ins Gesicht von Werner mit 2+10 Strafminuten auf die Strafbank musste (aus meiner Sicht war er mit diesem Strafmass noch gut bedient). Thang (41.) und Roloff (41.) hatten erste Chancen. Doch als die Gäste wieder vollzählig waren kam Tim Hambly frei zum Schuss und markierte das 2:4 (42.).

Die Panther versuchten alles hatten aber in ihren Abschlüssen meistens viel Pech. Weder Boyle (43.)Zeiler (44.) Trabucco (44.) Draxinger (46.) noch Schnitzer (47.) konnten verkürzen. Ein erstes Überzahlspiel der Gäste (Brown, Haken) blieb wirkungslos und Ehelechner blieb gegen Schüssen von Periard,Laliberte und Ross Sieger. Die Entscheidung dann in der 53. Minute als Laliberte den vor dem Tor freistehenden Ross bediente und dieser zum 2:5 traf. Zwar konnte Brian Roloff noch einmal verkürzen doch es sollte nicht mehr reichen. Kurz vor dem Ende traf noch Motzko ins verlassene Panther Tor zum 3:6 Endstand.

Bemerkenswert einmal mehr das Augsburger Publikum, das die niedergeschlagene Heimmannschaft mit stehenden Ovationen in die Kabine verabschiedete.

Fazit:

Den Panthern konnte man auch in dieser Partie weder fehlenden Kampf noch eine schlechte Einstellung vorwerfen. Durch die Ausfälle von Bakos, Tölzer und Forrest wurde jedoch sichtbar dass das Abwehrbollwerk der ersten Spiele nur funktioniert wenn alle an Bord sind. Sollte nun auch Forrest über längere Zeit ausfallen sollte man dringend über eine Neuverpflichtung nachdenken um nicht in eine Negativspirale zu geraten. Mit nur 4 Verteidigern wird es gegen jeden Gegner schwer Punkte einzufahren.

Zum Schluss noch eine persönliche Meinung des Autors zum Fall Sean O`Connor:
Ich finde dass im Profisport es niemand übel genommen werden sollte wenn er wegen Geld den Verein wechselt. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt dass grosse Spieler einen großen Charakter haben, und sich gegenüber vorherigen Arbeitgebern mit Dankbarkeit und Respekt verhalten können. Sean O`Connor wurde in Augsburg zwei Jahre auf Händen getragen und verehrt. Was sich jedoch gestern nach Spielende vor der Südkurve abspielte spottet meiner Meinung nach jeder Beschreibung. Ein Profisportler darf Fans nicht provozieren und den Verein der ihm seine Karriere rettete nicht ins lächerliche ziehen. Ohne die Augsburger Panther würde Sean O`Connor in irgendeiner kanadischen Beer and Prezel Liga für eine Handvoll Dollar spielen. Das sollte ihm bewusst sein, doch leider hat er das vergangene bereits vergessen.


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