Eröffnung des Hauses der Athleten Augsburg

Donnerstag, 10. September 2020, 11:36 Uhr Angela Merten

Durch die Eröffnung des lang ersehnten „Haus der Athleten Augsburg“ ist ein wichtiger Baustein für die Kanu-Athleten dazu gekommen.

Nunmehr können auch Nachwuchskanuten und Kanutinnen von außerhalb dort wohnen und zur Schule gehen und trainieren. Diese letzte Lücke „Wohnen“ konnte nun nach langer Vorbereitung geschlossen werden, denn bisher fehlte im Nachwuchsbereichs des Deutschen Kanuverbands in Augsburg das Verbundsystem Training-Schule-Wohnen.

Am 08.09.2020 war es endlich soweit. Über 50 geladene Gäste sowie zahlreiche Pressevertreter folgten der Einladung der EVKI, des DKV und des Olympiastützpunktes Bayern. Die Begrüßung erfolgte durch Frau Maxzin-Weigel (Leiterin des Haus der Athleten HdA). Nach den Grußreden erfolgte der Startschuss mit der Übergabe des HdA Schildes von Herrn Sarsky (komm. Ltr. Olympiastützpunkt Bayern) an Frau Maxzin-Weigel. 

Spannend wurde es dann mit der Podiumsdiskussion, moderiert vom Cheftrainer und ehemaligem langjährigen Leiter des Olympiastützpunktes Bayern Klaus Pohlen. Besonders erwähnenswert ist zudem, dass der vielbeschäftigte DKV Präsident Thomas Konietzko es sich nicht nehmen ließ, an diesem wichtigen Termin in Augsburg teilzunehmen.

Um sportlich ganz nach oben zu kommen, bedarf es schließlich einer optimalen Förderung. Die Vereinbarkeit aus Schule, Wohnen und Leistungssport ist dabei ein wichtiger Baustein, um talentierte Nachwuchssportler und Sportlerinnen auf ihrem Weg an die internationale Spitze zu unterstützen. Für den Bundesstützpunkt Kanuslalom Augsburg, der über exzellente Trainingsmöglichkeiten verfügt, ist das neue Verbundsystem aus Schule, Wohnen und Training daher ein Zugewinn. Die Partnerschule des Sports, das Rudolph-Diesel-Gymnasium oder auch die FOS und Realschule in Friedberg fungieren als Unterstützer in puncto Schule. Ein großer Pluspunkt dabei ist, dass das Internat, die Schule und die Trainingsstrecke nahe beieinander liegen. Kurze Wege, individuelle Betreuung und Unterstützung an der Schule, im Internat und Training sollen den Nachwuchssportlern dabei helfen, sich weiterzuentwickeln und bald in große Fußstapfen von Topsportlern zu treten. Davon hat Augsburg ja einige große Namen mit Olympiamedaillen wie Alexander Grimm, Sideris Tasiadis, Hannes Aigner und nicht zu vergessen Elisabeth Micheler-Jones, Oliver Fix und Thomas Schmidt - um nur Einige zu nennen.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Klaus Pohlen geleitet wurde, waren folgende Gäste beteiligt und brachten sich rege mit ein. Sigrun Maxzin-Weigel, Martina Wild (2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg), Thomas Konietzko (DKV Präs.), Klaus Sarsky (komm. Ltr. Olympiastützpunkt Bayern), als Hauptpersonen natürlich die neuen Bewohner des HdA Luis Erschig vom KC Elzwelle-Waldkirch und Emily Höller vom KKR Rosenheim sowie Hannes Aigner, Top-Sportler des BSP Augsburg. Die Fragen vom Moderator führten zielgenau auf das Interesse der anwesenden Presse.

Wie ist es dazu gekommen? Was bedeutet die Aufnahme der Nachwuchssportler/ -innen für sie und die Bewohner? Welches pädagogische Konzept steckt dahinter? Wie sieht die Wohnform aus, in welche die Sportler aufgenommen werden? Übrigens nach der Podiumsdiskussion erfolgte ein Rundgang im Haus der Athleten, so dass sich ein Bild von der Unterbringung gemacht werden konnte.

Die 2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg Martina Wild wurde über ihre Einstellung zum HdA befragt, über die damit einhergehende Förderung der Nachwuchssportler/innen für die Stadt Augsburg,  welchen Stellenwert die Sportart Kanuslalom für die Stadt Augsburg besitzt und was ihre persönlich größten Erfolge im sportlichen Bereich sind?

Kurz zusammengefasst: Augsburg besitzt eine wunderbare Kanu Anlage (wird gerade im Hinblick auf die Kanuslalom WM 2022 generalsaniert), ein toller Baustein jetzt ein HdA zu haben, das wird die Kanustadt Augsburg mit der schulischen Betreuung und dem Training weiter nach vorne bringen als Zentrum im Kanuslalombereich und den vor Ort Vereinen. Die Anschubfinanzierung erfolgte auch über die Stadt, welche voll hinter dem Konzept steht.

Der DKV Präsident Thomas Konietzko ist seit über 12 Jahren regelmäßig in Augsburg und begrüßte es, dass Augsburg nach Leipzig nun auch ein Internat im HdA erhalten hat. Er kann dieses den Eltern nur empfehlen, es gibt eine gute Schule, die stoffliche und fachliche Ausstattung und Ausrichtung ist optimal, genauso die Bedingungen vor Ort. Die Stärken und Fähigkeiten der jungen Menschen werden mit der heilpädagogischen Einrichtung bei Frau Maxzin-Weigel gewährleistet und keiner braucht sich Sorgen zu machen, wenn die jungen Menschen diesen Schritt machen. Die Rahmenbedingungen sind stimmig und das Verbundkonzept wird die Nachwuchsförderung der Stadt Augsburg noch einmal deutlich verbessern. 

Die beiden ersten 16-jährigen Nachwuchssportler Luis Erschig und Emily Höller schienen über die große Resonanz sehr überrascht zu sein, schließlich war der BR mit vor Ort und die Fragen vom Moderator Klaus Pohlen, der wissen wollte wie der Umzug und Wechsel des Wohn- und Trainingsortes für einen jungen Sportler,In bewältigt wurde und mit welchen Erwartungen sie im HdA eingezogen sind. Am Bundesstützpunkt Augsburg finden beide optimale Trainingsbedingungen vor, außerdem trainieren hier Weltmeister- und Olympiateilnehmer,Innen und sind jederzeit bereit Tipps zu geben. Welches sportliche Ziel sie verfolgen und wer ihr sportliches Vorbild ist? 

Für die Rosenheimerin Emily Höller ist Elena Apel ihr Vorbild, soweit zu kommen ist zwar sehr schwierig, aber sie freut sich über die optimalen Bedingungen hier in Augsburg und sie begann in der fünften Klasse mit dem Kanusport und  bemüht sich ständig an sich zu arbeiten und weiter zu kommen, genauso ergeht es dem Freiburger Luis Erschig, der ja in seinem Verein einen Topkanuten als Vorbild hat „Fabian Schweikart“ und jetzt in Augsburg sich weiterhin an seinen Trainingspartnern messen will, um Schritt für Schritt sich zu verbessern. Der Umzug nach Augsburg ist sicherlich ein erster wichtiger Schritt gewesen, dem noch weitere folgen werden. Beide sind guten Mutes und freuen sich auf die Herausforderungen im neuen Umfeld.

Hannes Aigner war voll des Lobes über den Olympiastützpunkt in Augsburg und für ihn war das Umfeld als Jugendlicher sehr wichtig, was hier aber optimal gegeben ist. Im Hinblick auf die Kanuslalom WM 2022 ist momentan das Vereinsleben (sowie der Corona Pandemie) nicht so einfach wie in normalen Zeiten, aber die beiden Clubhäuser AKV und Kanu Schwaben werden ja auch generalsaniert und alle freuen sich schon sehr darauf und auf die gesamten Verbesserungen. Das BLZ wurde ja vor gut 10 Jahren auch neu gestaltet und es wurde wunderbar, genauso wird es dann auch mit der Kanu Anlage nach der Fertigstellung sein. Für ihn hat in Augsburg immer alles gepasst, Sportsoldat, Studium, Olympiastützpunkt, einfach optimale Bedingungen.

Klaus Sarsky wurde als letzter interviewt. Hier einige Informationen zum Olympiastützpunkt Bayern über die Häuser der Athleten.

Das Fundament für internationale Erfolge im Spitzensport bildet qualitativ hochwertiger Nachwuchsleistungssport. Einen besonderen Knotenpunkt in der Karriere zahlreicher Talente stellt der Zeitpunkt des rechtzeitigen Wechsels an eine Eliteschule bzw. an einen Bundesstützpunkt dar. Mit den Häusern der Athleten bzw. Sportinternaten gewährleisten mehrere bayerische Standorte – Berchtesgaden – Oberstdorf – München – Nürnberg und jetzt auch Augsburg – optimierte Rahmenbedingungen im Schulalter und darüber hinaus.

Eine interessante Podiumsdiskussion durch Klaus Pohlen. Herzliches Willkommen der Nachwuchssportler in Augsburg

 

Text / fotocredit: Marianne Stenglein, Referentin für Presse / Kanu Schwaben Augsburg / 09.09.2020

 


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