Elena Lilik bereits zu Jahresbeginn in Bestform

Dienstag, 07. Februar 2023, 11:34 Uhr Angela Merten

Elena Lilik gewinnt im K1 und C1 beim ersten ICF-Weltranglistenrennen der Saison

Der erste internationale Slalom-Wettbewerb war für das deutsche Team überwiegend erfolgreich. Einige Hausaufgaben sind aber noch zu erledigen. In dieser Saison geht es um die Olympia-Quotenplätze für Paris 2024.

Doppelstarterin Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) hat beim ersten ICF-Weltranglistenrennen der Saison im Kanuslalom vom 4. bis 5. Februar auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion im Indischen Ozean in Kajak und Canadier den ersten Platz geholt.

Den dritten Podestplatz für das deutsche Team sicherte sich Kajakspezialisten Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) mit Rang drei.

Auf einen sehr guten vierten Platz paddelte Hannes Aigner vom Augsburger Kajakverein. Es war sein erster Wettkampf nach der WM im Sommer vorigen Jahres.

Die guten Ergebnisse komplettierten die C1-Finalisten Andrea Herzog vom Leipziger KC und Vereinskollege Franz Anton mit ihren Plätzen fünf und acht.

K1-Nachwuchshoffnung Emily Apel/Kanu Schwaben Augsburg zeigte einen beherzten Wettkampf, der mit Rang sieben belohnt wurde. Die anderen Deutschen erreichten aufgrund zu vieler Fehler das Finale nicht.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Kajak-Trainer Thomas Apel über die Leistungen insbesondere der Kajak-Damen. Denn die Wettkämpfe waren mit den führenden Nationen wie Italien, Tschechien, der Slowakei und Frankreich relativ gut besetzt. „Somit sind die Leistungen als Gradmesser zu sehen“, sagte Apel. Auch Aigner habe gezeigt, dass mit ihm in dieser Saison wieder zu rechnen ist. Lediglich bei Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) und Stefan Hengst (KR Hamm) lief es noch nicht so gut. „Da gibt es noch einiges zu tun. Aber dafür waren wir auch hier, um zu sehen, wo wir stehen. Die Infos sind sehr wertvoll und wir haben noch genügend Zeit“, resümierte Apel.

Der Canadier-Trainer Felix Michel sagte über seine Leipziger, „der Wettkampf war okay. Es war kein Feuerwerk, was alle hier angezündet haben, aber das akzeptiere ich jetzt erst einmal so.“ Das Training sei bis dato sehr gut gelaufen. „Wir versuchen, die restlichen Trainingstage noch einmal ordentlich zu nutzen, um gerade auch die individuellen Fehler, die beim Wettkampf gemacht wurden, technisch auszumerzen. Es war ganz gut, den Spiegel vorgehalten zu bekommen, was geht, was andere können und was wir noch nicht so können.“ Noch sei etwas Zeit bis zur nationalen Qualifikation – der erste Teil findet vom 21. bis 23. April in Markkleeberg statt – und zur WM im September in London, wo 15 Olympia-Quotenplätze im Kajak der Männer und Frauen und zwölf im Canadier der Männer und Frauen vergeben werden. Dennoch, so sagte Michel, „wir müssen uns ranhalten. Aber wir wissen sicherlich auch, die Zeit gut zu nutzen. In diesem Sinne mache ich mir jetzt noch keine großen Sorgen.“

Der Wildwasserkanal auf der Insel sieht etwas unscheinbar aus, erklärt Thomas Apel. „Er ist aber ein harter Brocken. Er verzeiht nur schwer kleine Fehler.“ Von der Charakteristik her ähnle er den Strecken in Markkleeberg und auch Paris – jedoch ist er der kleine Bruder, da kürzer und von daher auch weniger Torstäbe vorhanden sind. Insgesamt drei Wochen dauert das Trainingslager. Wegen anfänglichen Starkregen konnte nicht wie geplant trainiert werden. Doch der Veranstalter habe schnell und effizient reagiert, sodass der Trainingsausfall kompensiert werden konnte. In einer knappen Woche kehren die Deutschen wieder zurück. C1-Weltmeister Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) konnte aufgrund einer Coronainfektion nicht mit nach La Réunion fliegen. Ihm geht es aber gut, er ist wieder in das Training eingestiegen – allerdings im kalten Augsburg.

Text: Uta Büttner, DKV

Foto: Franz Anton

 


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