Der FC Augsburg unterliegt dem VfL Bochum vor Geisterkulisse

Samstag, 04. Dezember 2021, 21:04 Uhr Thorsten Franzisi

Die Aufholjadg der Fuggerstädter wird nicht belohnt - zuviel wurde in der ersten Halbzeit versäumt, um das 0:3 noch wettzumachen.

Mal wieder lagen die Fuggerstädter zur Pause mit 3:0 zurück – eine zu große Hypothek, denn in den zweiten 45 Minuten schaffte man zwar noch den Anschluss. Für ein Remis oder gar einen Sieg reichte es aber nicht mehr.

Die Gastgeber starteten besser in der Partie und setzten die Gäste teilweise nah am eigenen Strafraum fest und hatten in der 21. Minute die erste eigene Chance. Iago brachte den Ball in den Strafraum auf Andi Zeqiri, dessen Abschluss aber geblockt wurde.

In die beste Phase des FC Augsburg fiel dann aber der erste Bochumer Treffer. Gekonnt konterte der VfL über Holtmann der Sebastian Polter steil schickte, der vor Gikiewicz die Nerven behielt und ihn per Tunnel zur Führung für die Gäste überwand. Das schockte die Augsburger, die sich kurz schüttelten und dann die große Chance zum Ausgleich hatten.

André Hahns Kopfball nach Flanke Iagos landete aber über dem Tor. In den nächsten Minuten gab es zwei weitere Rückschläge für die Gastgeber, die zuerst Raphael Framberger und dann Zeqiri aufgrund von Verletzungen aus dem Spiel nehmen mussten.

Noch in Überzahl erspielten sich die Bochumer einen Eckball, den Holtman hereingebracht, von Eduard Löwen per Dropkick sehenswert ins linke Kreuzeck schweißte. Ein herber Rückschlag für den FCA, dem es in der Folge nicht einmal gelang, das 0:2 in die Pause zu retten. Wieder nach einer Ecke stieg diesmal Polter am höchsten und nickte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das Bochumer 3:0 in Augsburgs Maschen.

In der zweiten Halbzeit war der FCA deutlich überlegen und versuchte alles, noch irgendwie ins Spiel zurückzukommen. Stets gefährlich war der eingewechselte Michael Gregoritsch, der zunächst eine Kopfballchance vergab (51.), ehe er in der 57. den Treffer zum 3:1 besorgte. Dieser fiel nach einer Ecke. Daniel Caligiuri trat an und fand den völlig frei stehenden Gregoritsch der keine Probleme hatte einzuköpfen.

Ging da noch mal was? Es sah ganz danach aus, denn schon in der nächsten Aktion hatten die Gastgeber die Riesen-Chance zum 2:3: Ruben Vargas ließ Ex-FCA-Spieler Konstantinos Stafylidis im Dribbling alt aussehen und spielte in den Fünfmeterraum, wo Jan Moravek nur noch einzuschieben brauchte. Aus drei Metern Entfernung brachte er es allerdings fertig den Ball nicht ins Tor, sondern darüber zu bugsieren. Damit wurde der Doppelschlag verpasst.

Von Bochum kam derweil nur noch wenig, die Mannschaft von Sebastian Reis konzentrierte sich auf das Verteidigen. Augsburg vergab durch Vargas und Frederik Jensen weitere gute Chancen, ehe der ebenfalls eingewechselte Florian Niederlechner einen Elfmeter rausholte. Diesen verwandelte in der 86. Minute Caligiuri souverän. Doch der Anschlusstreffer kam zu spät, dem FC Augsburg gelang kein weiterer Treffer mehr.

Markus Weinzierl sah es gefasster und zeigte Verständnis für die schwache Defensivleistung bei den Bochumer Ecken: „Es haben vier Innenverteidiger gefehlt, das kann kein Bundesligist auffangen.“ Er stellte aber auch fest, dass die Niederlage unnötig war. „Wenn du nicht gewinnen kannst, darfst du nicht verlieren.“

Genau das passierte aber zu Ungunsten des FCA und zur Freude der Bochumer, die nun sechs Punkte in der Tabelle vor den Augsburger sind und sich „Bayernbesiegerbesieger“ nennen dürfen. Der FCA steckt damit weiter tief im Abstiegskampf und bleibt mit 13 Punkten auf dem Relegationsplatz stecken. Text Johannes Kaiser - Augsburg Journal | Fotos Carmen Dammaschke-Gerstmeyr


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