Der FC Augsburg unterliegt auswärts gegen Herta BSC

Samstag, 06. März 2021, 21:04 Uhr Thorsten Franzisi

Ein frühes Tor reicht nicht im Auswärtsspiel gegen die alte Dame aus Berlin

Der FC Augsburg kann sich mit einer frühen Führung nicht belohnen. Wieder bringt auch ein Elfmeter kurz vor Ende der Partie, die Fuggerstädter um wichtige Punkte und etwas Ruhe im Bundesliga-Trubel.

Irgendwie immer das Selbe: Augsburg führt und kann dann zu oft das Spiel nicht gewinnen. In Berlin kam es noch schlimmer: Zum Schluss stand es 2:1 für die Hausherren der Hertha. Selbst schuld lautet letztendlich das Fazit, wenn man lieber das Ergebnis halten will, als nach einem Vorsprung noch ein Tor nachzulegen. Und auch das ist nicht neu: Der beste Augsburger auf dem Platz, Keeper Rafal Gikiewicz, war sauer: „Wir kassieren immer die gleichen Scheiß-Gegentore.“

Auch beim Elfmeter zum Berliner Siegtreffer war es aus seiner Sicht eine unglückliche Situation: „Klar ist ein leichter Kontakt da (...), aber wir bekommen gegen uns fast jeden Elfmeter, egal ob großer Kontakt, ein kleiner oder ob fast gar nichts war,“ monierte Gikiewicz nach dem Spiel. Von seinen Mitspielern erwartet er „mehr Fußball spielen und weniger mit dem Schiedsrichter zu reden.“ Dabei hatte man an das Spiel hohe Erwartungen geknüpft, zumal nach der Berliner Verpflichtung von Sami Khedira ein erstes Bruderduell für die Khediras in der Bundesliga-Geschichte erhofft wurde. „Wir hätten uns gerne gemessen“, so Augsburgs Rani Khedira nach dem Spiel, doch eine Verletzung machte bei Sami dem einen Strich durch die Rechnung. Ein spannendes Duell wurde es trotzdem. 

Denn die Partie brauchte praktisch keine Anlaufzeit, schon war der Ball das erste Mal im Tor. Laszlo Benes erzielte nach 110 Sekunden das erste Tor für seinen neuen Verein und zahlte das Vertrauen Heiko Herrlichs zurück, der ihn seit Verpflichtung in jedem Spiel aufstellte. Nach der frühen Führung zogen sich die Augsburger, wie so oft, zurück und lauerten auf Konter. Dieser Plan ging nur teilweise auf, denn  die Berliner kamen in der Folge zu Chancen. Santiago Ascacibar scheiterte mit einem strammen Schuss jedoch am stark parierenden Gikiewicz in der 21. Minute. Darauf ließ der FCA in der ersten Halbzeit praktisch gar nichts mehr zu und verpasste es vorne das zweite Tor nachzulegen.  

Die Chance ergab sich für Florian Niederlechner, der nach einer Flanke von Jeffrey Gouweleeuw mit seinem Kopfball allerdings nur den Pfosten traf. Mit dem 1:0 ging es in die Pause, in der aber Hertha-Coach Pal Dardai offenbar die richtigen Worte fand, denn die Berliner legte los wie die Feuerwehr. Jhon Cordoba fand aber in der 46. Minute ebenfalls in Gikiewicz seinen Meister. In der 62. Minute allerdings zahlte sich das Berliner Powerplay aus. Nach Flanke von Vladimir Darida erzielte Krystof Piatek per Kopf das verdiente 1:1. 

Danach entwickelte sich eine offene Begegnung mit Chancen auf beiden Seiten, in der den Augsburgern aber kein Tor mehr gelingen wollte. Als alles auf ein Unentschieden hinauszulaufen schien, nahm Lucas Tousart eine leichte Berührung von Mads Pedersen im Strafraum des FCA dankend an und fiel. Logische Folge: Elfmeter. Diesen verwandelte der eingewechselte Dodi Lukebakio sicher und verschaffte den Berlinern damit das dringend benötigte Erfolgserlebnis im Abstiegskampf. Und der FCA? Die nächste Chance zu punkten haben die Augsburger am kommenden Freitagabend im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Text Johannes Kaiser - Augsburg Journal / Fotos Carmen Dammaschke-Gerstmeyr


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