Der FC Augsburg schlägt die TSG 1899 Hoffenheim

Samstag, 03. April 2021, 22:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Elf von Coach Heiko Herrlich überstehen die bangen Schlussminuten und halten das 2:1 – und somit drei wichtige Punkte.

Keine andere Bundesliga Mannschaft begleitet den FC Augsburg schon so lange wie die TSG Hoffenheim. Von der damals noch drittklassigen Regionalliga marschierten beide Klubs mehr oder weniger im Gleichschritt ins Oberhaus und haben sich seitdem in Liga 1 etabliert. Auch in dieser Saison sind beide Teams in tabellarischer Nachbarschaft.

Mit dem 2:1 (2:0) am Samstag zogen die Fuggerstädter – mit ihrem 100. Erstliga-Sieg – nun vorbei am Team von Trainer Sebastian Hoeneß und konnten damit den schwäbischen Hoffe-Fluch beenden. Denn gegen kaum eine

andere Mannschaft taten sich die Augsburger zuletzt im eigenen Stadion so schwer wie gegen die Kraichgauer. Seit Anfang 2015 wartete der FCA auf einen Heimsieg gegen die TSG. Dass es jetzt endlich so weit war, lag vor allem an einer starken ersten Halbzeit. Und an einem überragenden Ruben Vargas. 

 

Erstmals nach längerem Joker-Dasein schenkte Coach Heiko Herrlich dem Schweizer gegen die TSG das Vertrauen von Anfang an. Der Stürmer zahlte es furios zurück. Nach gerade einmal acht Minuten setzte Daniel

Caligiuiri Vargas gut in Szene, der vom Strafraumeck eiskalt abzog und zur 1:0-Führung für den FCA einnetzte. Auch beim 2:0 hatte die Nummer 16 den entscheidenden Anteil. Nach einem Hoffenheimer Angriff überspielte Vargas mit einem Traumpass über das gesamte Feld die komplette Hoffenheimer Hintermannschaft. Weil Andre Hahn Vargas geniale Vorarbeit ebenso stark verwertete, blieb Oliver Baumann im TSG Kasten keine Chance.

 

Als Herrlich den Torschützen und Vorbereiter Vargas zur zweiten Halbzeit nicht wieder zurück aufs Feld schickte, rieb sich so mancher FCA-Fan vor dem Bildschirm wohl ungläubig die Augen. Manager Stefan Reuter er klärte später die Auswechslung des Matchwinners: „Vargas war einfach völlig platt und am Ende. Er hat dem Trainer gesagt, dass gar nichts mehr geht.“ Kein Wunder, schließlich steckte Vargas noch die Länderspielreise zur Schweizer Nationalmannschaft in den Knochen. Erst am Donnerstag stoß der 22-Jährige zurück zur Mannschaft. Umso erstaunlicher, dass trotzdem ausgerechnet er der Mann des Spiels war.

 

Dass es am Ende trotzdem kein perfekter Fußballnachmittag in der Lechmetropole wurde, trübte die Freude über den Sieg vor allem bei Torhüter Rafal Gikiewicz. Kein Wunder, spielte der Pole doch nur in einem der

letzten 13 Spiele zu Null. Weil Robert Skov in der 85. Minute zum 2:1 verkürzte, musste Augsburgs Nummer 1 auch diesmal wieder hinter sich greifen. Die Reaktion des Polen gewohnt deutlich: „Die zweite Halbzeit war scheiße. 

 

Man kann in der Bundesliga nicht nur eine Halbzeit gut spielen. Trotzdem war der Sieg ein Riesenschritt nach vorne!“ Tatsächlich überholt der FC Augsburg mit dem wichtigen Dreier die unterlegenen Gäste und springt auf Tabellenplatz 11. Mit 32 Punkten nach 27 Spielen und neun Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz scheint der Klassenerhalt nur noch Formsache. Text: Maximilian James / Augsburg Journal


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