Der FC Augsburg: Ein Nackenschlag, doch kein Grund zur Panik

Dienstag, 19. April 2022, 11:48 Uhr Marc Gerstmeyr

Die neue Kolumne unseres Rasensprengers Moritz Winklers über die aktuelle Situation des FC Augsburg

Groß war die Hoffnung, sich mit einem Sieg gegen Hertha BSC sämtlicher Abstiegssorgen zu entledigen. Nach der 0:1 Pleite gegen die Berliner blieb vielen FCA-Fans jedoch nur Ernüchterung. Warum diese Niederlage dennoch kein Grund zur Panik ist.

Matchball vergeben! So lautete der Tenor nach der bitteren, aber leider nicht unverdienten Niederlage gegen Hertha BSC Berlin. Mit einem Sieg hätten sich die Fuggerstädter wohl endgültig aus dem Abstiegskampf verabschiedet. Nun ist der Abstand auf den Relegationsplatz wieder auf vier Zähler geschrumpft. Bei den Fans sind Enttäuschung und Frust logischerweise groß.

Dennoch sollte man jetzt nicht in Panik ausbrechen. Dafür ist der Vorsprung auf die Abstiegsränge weiterhin noch zu groß und dafür hat die Mannschaft in den Spielen davor bereits zu sehr gezeigt, dass sie in der Lage ist, den Klassenerhalt auch in dieser Saison zu sichern. Zweimal infolge haben die Augsburger in den wichtigen Spielen gegen Wolfsburg und Mainz gepunktet und dazu noch eine respektable Leistung beim schwersten Auswärtsspiel der Saison in München abgeliefert. Genügend Selbstvertrauen sollte also auf jeden Fall vorhanden sein. Wenn der FCA diese Form auch in den verbleibenden vier Spielen abrufen kann, dann stehen die Chancen gut, dass die Augsburger auch in dieser Spielzeit die Klasse halten werden.

Gegen Hertha BSC zeigt der FCA seine Achillesverse
Dennoch müssen die Fuggerstädter längerfristig vor allem die spielerischen Mängel im eigenen Ballbesitz beseitigen, die sich bereits durch die ganze Saison ziehen. Damit der Weinzierlsche Fußball funktioniert, scheint es derzeit immer noch essenziell, früh in Führung zu gehen. Sowohl gegen Mainz als auch gegen Wolfsburg haben die Fuggerstädter davon profitiert. Aus einer kompakten Defensive heraus konnten die Augsburger ihre Effektivität nach eigenen Standards und Kontern perfekt ausnutzen. Vermutlich wäre auch die letzte Begegnung gegen Hertha BSC anders verlaufen, wenn der FCA eine der beiden Großchancen in der Anfangsphase genutzt hätte.

So zeigte sich jedoch nach der Halbzeit erneut die große Achillesverse des FCA. Geht es darum, einen kompakt stehenden Gegner zu knacken, finden die Schwaben weiterhin kaum ein Mittel. Das wusste auch die Berliner, die nach dem Führungstreffer in der zweiten Halbzeit nichts mehr anbrennen ließen und den FCA abgezockt vom eigenen Tor weghielten.


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